Читать книгу Fadalia - Juliet Hikari - Страница 4
Eine fremde Welt
ОглавлениеDafür erntete sie giftige Blicke von ihren Mitschülerinnen. Sie ging wie immer mit Danny zusammen nach Hause. Für Danny brach eine Welt zusammen.
„Wann habt ihr denn euer Date?“, fragte Danny nach, doch er versuchte Vivi nicht zu zeigen, dass er vor Eifersucht kochte.
„Um 15 Uhr im Park. Wieso interessiert dich das denn?“, fragte Vivi neugierig.
Einige Sekunden lang war nur ein großes Schweigen zu hören, bis Danny antwortete: „Ach nur so. Es ist mir eigentlich egal.“
Ein paar Minuten später waren sie bei Vivi angekommen. Vivi verabschiedete sich von Danny und betrat ihr Haus. Danny ging nach Hause und Vivi machte sich für ihr Date mit Ben fertig. Pünktlich um 15 Uhr war Vivi beim Park. Sie hatte ein rosa knielanges Kleid an und ihre Haare mit einem Haarreif nach hinten gesteckt. Doch was sie nicht wusste, Danny hatte sich hinter einem Gebüsch versteckt und beobachtete sie. 5 Minuten später kam auch Ben.
„Hi Vivi, du siehst ja toll aus!“, grinste er Vivi an.
Sie wurde knallrot.
„Ja, ich ähm ich….“
„Ist schon gut. Schau mal, wollen wir nicht ein Eis essen?“, fragte er Vivi und zeigte zu einem Eisverkäufer der im Park stand, weil er wusste das sein Kompliment ihr etwas peinlich war.
Sie holten sich ein Eis. Vivi kaufte sich ein Vanilleeis und Ben ein Schokoeis. Beide setzten sich auf eine Parkbank, aßen ihr Eis, redeten und lachten. Jede Sekunde, die Danny die beiden sah, brannte sein Herz immer mehr. Es war ein Schmerz, als ob jemand ihm ein großes Messer in das Herz rammen würde. Er wurde immer eifersüchtiger. Das Date dauerte ungefähr bis 17 Uhr. Ben brachte Vivi nach Hause. Vivi hatte fast das gesamte Date über nur gelacht und war überglücklich gewesen. Die folgenden Tage hatten Ben und Vivi immer mehr Verabredungen und Danny schlich ihnen jeden Tag heimlich nach. Der Anblick brachte ihn zwar fast, um aber noch schlimmer wäre es, wenn er sie nicht mit eigenen Augen überwacht hätte. Am Freitag gingen Ben und Vivi wieder einmal in den Park. Beide verstanden sich super und man bemerkte langsam, dass auch Ben Gefühle für sie entwickelte, nur Vivi war mal wieder total begriffsstutzig. Ben war etwas nervös.
Er schaute immer wieder auf die Uhr, wippte ungeduldig von Fuß zu Fuß und fummelte immer wieder an seiner Jacke rum bis er schließlich zu Vivi sagte: „Komm mit, ich will dir etwas zeigen.“
Sie gingen bis zum anderen Ende des Parks und wechselten dabei kein Wort. Das Schweigen hielt solange an, bis sie zu einer Höhle kamen, die hinter Büschen versteckt war. Der Eingang der Höhle war mit roten und grünen Efeu umrandet. Sie gingen in die Höhle. Es war sehr dunkel und überall waren riesige Stalagmiten und Stalaktiten. Außerdem war es kalt, feucht und glitschig in der Höhle. Man konnte kaum etwas erkennen. Beide mussten sehr gut aufpassen dass sie nicht ausrutschten und sich nicht an einem der Steine aufschlitzten. Doch auf einmal wurde es hell. Sie kamen an den Rand des Höhlenausgangs. Dort sahen sie ein riesiges Land. Im Westen erstreckte sich eine goldgelbe Wüste, deren Ende man nicht erkennen konnte. Im Norden sahen sie schneebedeckte Berge über denen ein Drache flog, im Osten war ein dunkelblaues großes Meer zusehen. Genau in diesem Moment sprang auch ein großer walähnlicher Fisch aus dem Wasser, drehte sich zweimal um sich selbst und tauchte dann wieder ins Meer ein. Ben und Vivi befanden sich am Südlichsten Punkt des Landes, dort gab es ebenfalls hohe Berge aber auf ihnen lag kein Schnee. Zwei Flüsse flossen durch das Land, ein Fluss kam von rechts unten und floss oben rechts in die Schneeberge hinein. Der zweite Fluss erstreckte sich von den Bergen im Süden bis hin zum dunkelblauen Meer. Es gab mehrere kleine Dörfer die im gesamten Land verteilt waren. Genau dort wo sich die beiden Flüsse trafen war ein etwas größeres Dorf. Auf den Feldern und Wiesen standen mehrere Einhornfamilien und fraßen vom saftigen, grünen Gras. Vivi staunte über ein so schönes Land.
Auf einmal kam eine kleine Fee zu Vivis Ohr geflogen und flüsterte: „Willkommen in Fadalia. Das Land der Fabelwesen.“
Die kleine Fee flog mit einem Grinsen im Gesicht weg
„Komm ich muss dir mein Haus zeigen!“, sagte Ben zu Vivi.
„Dein Haus?“, fragte Vivi überrascht nach.
Ben antwortete: „Ja mein Haus! Mein Vater war einer der ersten, der dieses Land entdeckt hat. Komm ich will es dir zeigen.“
Er nahm Vivi an der Hand und beide gingen zu seinem Haus, das ganz einsam auf einer Wiese stand. Sie mussten erst einen steilen Pfad hinab, bis sie zu einem Schotterweg kamen, der zu seinem Haus führte. Es sah aus wie eine Mischung zwischen einem Hexenhäuschen und einem modernen Holzhaus. Vivis Herz schlug ganz schnell, als er ihre Hand nahm. Ben machte die Haustür auf und beide gingen in das Haus hinein. Durch einen kleinen Flur kamen sie in ein Zimmer.
„Das ist mein Zimmer, es ist zwar nicht ganz aufgeräumt aber ich hoffe, dass macht dir nichts aus?“, fragte Ben Vivi, als beide in seinem Zimmer standen.
Vivi schaute sich um, es lagen einige Kleidungsstücke auf dem Bett verstreut und auf dem Boden lagen verschieden farbige Papierfetzen.
Sie antwortete: „Nein, das macht doch nichts. Mein Zimmer ist auch nicht immer aufgeräumt.“
Ben war aus irgendeinem Grund sehr nervös und sagte nach ein paar Sekunden zu Vivi: „Warte hier, ich komme gleich wieder!“
„OK!“
Ben verlies das Zimmer und ging in sein Wohnzimmer dort saß jemand in einem grauen mit Stoff überzogenen Stuhl.
„Wo ist sie?“, fragte der alte Mann im Stuhl.
„Sie ist in meinem Zimmer. Doch ich verstehe nicht was an ihr so schlimm ist, sie ist doch erst 14 Jahre alt.“
Der alte Mann schaute Ben böse an und antwortete auf seine Frage etwas mürrisch: „Ja, jetzt ist sie noch 14 aber irgendwann ist sie älter und hindert uns an unserer Arbeit. Das habe ich dir doch jetzt schon zum hundertsten Mal gesagt. Sie ist die Auserwählte, die uns töten wird und diejenige, die die vier Elemente kontrollieren wird. Also werde sie endlich los und hör auf mich zu nerven!“
Ben holte eine Pistole aus dem Schrank, der an der rechten Wand stand und ging damit in Richtung seines Zimmers.
„Was ist das? Wer klopft denn da?“, dachte Vivi, als sie Klopfgeräusche vom Fenster vernahm.
Sie ging zum Fenster und öffnete es. Auf einmal kam eine Hand und zog sie auf das dunkelgrüne Gras, der Wiese vor Bens Haus. Es war Dannys Hand, der ihr den Mund zu hielt, damit sie nicht schrie vor Überraschung. Ben kam ins Zimmer, aber es war leer.
„Oh, nein, mein Vater hatte Recht, ich glaube sie hat etwas geahnt!“, dachte er, als er in seinem Zimmer stand.
Er lies einige Schimpfwörter von sich und ging dann ans Fenster und schrie: „VIKTORIA LUNA PIX, ich finde dich und ich werde dich töten bevor du meinen Vater und mich tötest!“
Dann schloss Ben das Fenster und ging aus dem Zimmer raus. Danny nahm die Hand von Vivis Mund.
„Danny was sollte das? Was ist hier los?“, fragte Vivi ziemlich empört. „Vivi, ich erzähle dir später alles, aber jetzt komm, wir müssen hier weg.“ Danny nahm Vivi an der Hand und beide gingen ein ganzes Stück bis sie in einen Wald kamen.
Vivi fragte nochmals: „Danny, jetzt erzähl mir mal was da los war und warum flüchten wir jetzt? Und wieso bist du überhaupt hier?!“
Danny drehte sich um, schaute Vivi an und sagte: „Vivi. Ben hat mit jemanden gesprochen, der ihm gesagt hat, dass du die Auserwählte bist, du wirst die vier Elemente kontrollieren. Und deshalb wollte er dich umbringen. Ich verstehe das zwar nicht. Doch wir müssen weg von hier, weil ich nicht will das dir etwas passiert.“
Ein großes Schweigen machte sich breit.