Читать книгу Fadalia - Juliet Hikari - Страница 5
Die Flucht
ОглавлениеDie zwei gingen und gingen und gingen. Langsam versank die Sonne und die Dunkelheit legte sich über den Wald.
„Ähm, Danny, du es wird schon dunkel und mir tun die Füße weh. Könnten wir nicht eine Pause machen und hier irgendwo übernachten?“, fragte Vivi ziemlich erschöpft.
„In Ordnung da drüben ist ein Wasserfall dort können wir Pause machen.“
Sie gingen zum Wasserfall. Er war ungefähr 5 Meter hoch. Es sah aus als ob das Wasser direkt aus dem Stein floss. Am gegenüberliegenden Ufer graste eine Einhornfamilie. Als sie Vivi und Danny erblickten, schreckten sie auf und rannten davon. Sie setzten sie sich an einen großen Baum und Vivi schlief schnell ein, Danny dagegen hielt Wache. Er zog seine Jacke aus und legte sie auf Vivi, weil er sah dass sie fror.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Vivi jemanden töten kann. Sie ist doch so sanft und so wunderschön! Deswegen muss ich sie auch beschützen!“
Am nächsten Morgen, suchte Danny etwas zu essen und zu trinken. Er ging zum Wasserfall, dort traf er wunderschöne Meerjungfrauen, die auf einem großen Stein saßen. Als Danny näher kam, sprangen die Meerjungfrauen ins Wasser und versteckten sich hinter ein paar Steinen.
„Tu uns nichts, tu uns nichts. Bitte, bitte. Lass uns in Ruhe, lass uns in Ruhe.“, schrien die Meerjungfrauen.
Danny ging näher ans Wasser und beruhigte sie: „Keine Angst ich tue euch nichts. Ich möchte nur etwas zu Trinken und zu Essen für mich und Vivi.“
„Vivi? Vivi? Wie heißt sie den mit Nachnamen, du süßer kleiner Junge?“, fragten die Meerjungfrauen.
Danny schoss das Blut in die Wangen, noch nie hatte jemand ihn so genannt. „Pix. Also eigentlich Viktoria Luna Pix. Wieso?“
„Ach nur so!“, kicherten die Meernixen.
Sie sangen ein Lied das Danny nicht verstand, in einer fremdartigen Sprache. Dann kamen viele kleine Elfen angeflogen, mit weißen Gewändern und bunten Haaren. Sie hatten Essen und Trinken dabei. Das Essen wurde auf Ahornblättern getragen und das Trinken in Flaschen die aus Eichelblättern gemacht waren, genauso wie die Becher auch.
„Dankeschön. Aber wieso tut ihr das für uns?“, fragte Danny misstrauisch nach.
Die Meerjungfrauen antworteten: „Das erfährst du noch! Wenn ihr gegessen und getrunken habt, dann geht zur großen Birke Dort erwartet euch schon jemand. Bitte helft uns!“
Die Nixen tauchten in das blaue Wasser und ihr Schatten wurden immer dunkler und verschwanden. Danny ging mit den Elfen zur immer noch schlafenden Vivi.
Er kniete sich runter zu ihr und sagte:“Vivi, Vivi, komm du musst aufstehen.“
Vivi erschrak und sprang hoch, dabei verlor Danny das Gleichgewicht. Er kippte nach hinten und Vivi fiel auf ihn. Beide wurden schrecklich rot und standen ganz schnell wieder auf. Es war ihnen total peinlich gewesen. Nach einem riesengroßen und leckeren Frühstück machten sich beide auf den Weg zur großen Birke, von der die Meerjungfrauen erzählt hatten. Seit dem Vorfall beim Baum hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen.
Vivi blieb auf einmal stehen und sagte zu Danny: „Das ist aber ein großer Baum!“
Beide blieben stehen und staunten über den riesigen Baum. Er war so hoch, dass man das Ende seiner Blätterkrone nicht erkennen konnte. Auf einmal sahen sie eine Tür in der Baumrinde. Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann kam zum Vorschein.
Er schaute sie böse an und schrie: „Was wollt ihr hier? Verschwindet! Bevor sie mich finden! Geht weg!“
Danny und Vivi sahen sich ängstlich an. Er wollte sich wieder von ihnen abwenden und die Tür hinter sich schließen, als Danny mit ängstlicher Stimme wisperte: „Wir sind auf der Flucht und suchen nur ein Versteck.“
„Wer seid ihr?“, fragte der Alte nach.
„Ich heiße Daniel Suktei.“
„Und ich Viktoria Luna Pix.“, stellten sich Vivi und Danny vor.
Der alte Mann schaute sie erleichtert an, ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und er sagte: „Wieso sagt ihr das nicht gleich? Kommt rein bevor sie uns finden. Schnell!“
Die drei gingen in den Baum. Er war innen hohl und riesengroß. Es standen überall alte Möbel mit faszinierenden Stickereien. An den Wänden hingen Bilder von Elfen, Einhörnern und geflügelten Pferden. Doch fünf Bilder waren besonders auffällig hervor gehoben. Auf zwei Bildern waren Frauen zusehen, die eine kontrollierte das Wasser und die andere die Luft. Auf den anderen waren drei Männer zusehen, der eine kontrollierte das Feuer, der andere die Luft und auf dem letzten Bild war ein Mann, der dem Alten ähnlich sah, aber der viel jünger war.
Der alte Mann blieb auf einmal stehen, drehte sich zu den beiden und sagte: „Setzt euch hin, ich komme gleich wieder.“
Danny und Vivi setzten sich auf das grüne Sofa und schauten sich weiter erstaunt um.
„Von außen sieht der Baum zwar groß aus, aber nicht so groß. Das ist ja ein ganzes Haus!“, staunte Vivi über die riesigen Zimmer.
„Wollt ihr Tee? Ich habe Apfel-, Erdbeer- oder Brombeertee. Was wollt ihr?“, rief der Alte aus seiner Küche.
Danny und Vivi antworteten gleichzeitig: „Apfel!“
Der Alte kam in das Wohnzimmer mit einer Kanne aus hellblauem Marmor und Tassen aus rotem, grünen und dunkelblauen Porzellan. Der Alte gab ihnen die Tassen.
„Wer sind diese Menschen auf den Bildern?“, fragte Vivi.
Der Alte schaute die Bilder an und antwortete: „Der, der die Erde kontrolliert hieß Roland. Der, der das Feuer kontrolliert hieß Fridolin. Die, die das Wasser kontrolliert hieß Sarah, und die, die Luft kontrolliert hieß Linda. Das in der Mitte bin ich, als ich noch jünger war. Ich habe früher diesen vier Leuten gelehrt, ihre Elemente zu kontrollieren und das hier ist mein Schwert.“
Er holte ein wunderschönes Schwert, mit einer schneeweißen Klinge und einem goldenen Griff.
Es war mit Edelsteinen geschmückt und eine Inschrift war an der Klinge zusehen, die lautete: „Derjenige, der dieses Schwert führen will, muss reinen Herzens sein und voller Mut in seinem Inneren.“
Er sah das Schwert an und sagte dabei: „Ich bin schon alt und möchte dieses Schwert einem ebenwürdigem Nachfolger geben. Der bist vielleicht du, Danny?“
Er schaute Danny hoffnungsvoll an, doch dieser blickte ihn nur irritiert an. „Ach Vivi, das habe ich ganz vergessen. Du wirst etwas erben, das tausendmal schwieriger ist, als ein Schwert zu führen. Du wirst die vier Elemente kontrollieren können, aber erst wenn du mein Training absolviert hast. Natürlich werdet ihr auch beide einen eigenen Drachen zähmen und reiten. Ich zeige euch eure Zimmer, kommt mal mit.“ Der Alte ging voran und Vivi und Danny folgten ihm. Beide hatten denselben Gedanken: entweder sie spinnen oder die Welt um sie herum ist völlig durchgedreht. Sie gingen eine Mahagoniholztreppe hinauf und kamen zu einem Flur, der zu drei Zimmer führte. Ein dunkelroter Teppich, in der Farbe der Treppe sowie grauweiße Wände verzierten ihn.
„Das ist dein Zimmer Danny und nebenan ist Vivis Zimmer. Falls ihr mich sucht ich bin gleich dahinten das letzte Zimmer ist meins. Vivi, Danny, eure Ausbildung beginnt morgen früh bei Sonnaufgang, also legt euch hin ihr müsst ausgeruht sein für Morgen. Gute Nacht!“, befahl er, dann verschwand er in seinem Zimmer.
Auch Vivi und Danny verabschiedeten sich gegenseitig. Vivis Zimmer hatte einen lila Teppich, ein rosa Bett, pinke Tapeten und einen hell rosa Kleiderschrank mit den schönsten Kleidern die sie je gesehen hatte. Dannys Zimmer hatte einen hellblauen Teppich, ein saphirblaues Bett, aquamarinblaue Tapeten und einen türkisblauen Kleiderschrank, darin waren Hemden und Hosen, bei dessen Anblick er nur so staunen konnte. Am nächsten Morgen, noch bevor die Sonne aufging wachte Danny auf.
Er lag in seinem Bett, schaute sich um und dachte nach: „Das ist doch kein Traum! Also müssen wir wirklich kämpfen und andere verletzen und ich dachte, dass wäre alles nur ein Traum! So ein Mist!“
Er seufzte kräftig und stieg dann aus seinem Bett. Irgendetwas war anders als gestern. Er spürte den Teppich zwischen seinen Zehen und die kühle Luft an seinem Körper. Er hatte nur eine kurze braune Unterhose an.
„Was soll ich den anziehen? Ich weiß gar nicht mehr wo ich meine Sachen hingelegt habe. Vielleicht sind sie ja im Kleiderschrank?“
Er ging zum Kleiderschrank, öffnete die große Tür und ein grelles, weißes Licht strahlte aus dem Schrank. Es war so hell, dass Danny nichts mehr sah. Er schloss die Tür. Als er sich ansah, hatte er auf unerklärlicher Weise ein schwarzes T-Shirt, eine schwarze Jeanshose, schwarze moderne Turnschuhe und einen silbernen Gürtel mit einer extra Schlaufe für ein Schwert, mit roten kleinen Verzierungen, an. Noch ziemlich überrascht, ging er aus seinem Zimmer und stieg die Mahagonitreppe hinunter, dort wartete schon der alte Mann, mit einem reichlich gedeckten Frühstückstisch auf ihn. Danny setzte sich neben den alten Mann und fing an etwas zu essen. Beide schwiegen sich an. Die Sonne fing langsam an aufzugehen.
„Könntest du mal Vivi wecken, es wird langsam Zeit für sie auf zustehen.“, meinte der Alte.
Danny biss von seiner Semmel ab, legte sie auf den Tisch und ging hoch um Vivi zu wecken.