Читать книгу Geld sparen: GELD SPAREN BEIM EINKAUFEN! Wie Sie beim Einkaufen deutlich weniger bezahlen und ganz einfach viel Geld sparen: Neuer Fernseher, neue Schuhe, neues Auto – Mit dem 5 Schritte Erfolgsplan können Sie bei jedem Einkauf Geld sparen! - Julius Berger - Страница 7
ОглавлениеKalendarischer Zeitpunkt
Wie in dem Kapitel „der richtige Verhandlungspartner“ beschrieben, sollte die Verhandlung mit einer Person stattfinden welche ein persönliches Interesse an dem Zustandekommen des Geschäftes hat. Oft ist dies ein Verkäufer welcher eine Zielvorgabe, oftmals mit entsprechender Provisionsregelung hat.
Da diese Zielvorgaben i.d.R. an einen Zeitraum gebunden sind, kann ihr Verhandlungspartner zu bestimmten Zeiten ein verstärktes Interesse an dem Zustandekommen des Geschäftes haben.
Oftmals bekommen Verkäufer Zielvorgaben auf Wochen- oder Monatsbasis. Verbreitet sind ebenfalls Quartalsziele und natürlich Jahresziele.
Es könnte daher sein, dass ihr Verhandlungspartner zum Beispiel sein Monatsziel am 30. des Monats noch nicht erreicht hat, was ihn womöglich eine Prämie kosten oder zumindest ein Gespräch beim Chef bedeuten kann.
Nun stellen Sie ihm einen, noch am selben Tag erteilten, Auftrag in Aussicht. Sie können davon ausgehen, dass ihr Verhandlungspartner alles in seiner Macht stehende tun wird um den Auftrag zu erhalten.
Selbiges gilt natürlich wenn der Verkäufer durch ihren Auftrag in eine höhere Prämienklasse kommen könnte und nicht zuletzt ist der Anreiz für ein Zustandekommen eines Geschäftes immer dann höher, wenn die daraus resultierende Prämie kurzfristig und nicht erst Wochen oder Monate später bezahlt wird.
Wenn der Verkäufer etwa ein Jahresziel hat und Sie im Januar einen Auftrag vergeben wollen ist der Zeitpunkt bis ihr Gegenüber persönlich davon profitiert noch in weiter Ferne, sein Interesse an dem Zustandekommen des Geschäfts ist daher geringer als wenn das Vergabegespräch im Dezember stattfinden würde.
Natürlich ist der Zeitpunkt der Auftragsvergabe nicht immer so frei zu wählen, wenn Sie jedoch Einfluss darauf haben dann führen Sie Preisgespräche eher Ende einer Woche / eines Monats / Quartals oder Jahres.
Ein Aspekt welchen Sie zudem beachten sollten sind saisonale Effekte wie etwa das Weihnachtsgeschäft. Wenn Sie beispielsweise den Kauf einer teureren Uhr für sich planen, so werden Ihre Verhandlungschancen im Dezember sicherlich schlechter sein als etwa im September oder Oktober eines Jahres, da die Nachfrage in der Weihnachtszeit erheblich größer ist und das Interesse des Verkäufers an einem Verkauf daher geringer sein wird als zu anderen Zeiten des Jahres.
Womöglich weiß der Verkäufer auch, dass er seinen Bestand an entsprechenden Uhren ohnehin verkaufen wird und sieht daher keinen Grund für einen Preisnachlass.
Ein anderes typisches Beispiel für saisonale Effekte ist der Kauf von Gartenmöbeln. Wenn Sie diese im Frühjahr / Frühsommer kaufen wollen, also dann wenn die Nachfrage am größten ist, so sind Ihre Erfolgsaussichten auf einen Preisnachlass erheblich geringer als wenn Sie die Gartenmöbel im Spätsommer kaufen würden. Meist sind diese dann ohnehin bereits reduziert und da der Händler die sperrigen Möbel nicht über den Winter einlagern will, wird er diese lieber noch zu einem günstigeren Preis loswerden wollen.
Darüber hinaus zu beachten sind die Zyklen für Preiserhöhungen. Bei vielen Produkten werden die Preise jährlich angepasst, meistens erhöht. Sie sollten dies bei der Wahl des „richtigen“ Zeitpunktes in Betracht ziehen. Es wäre ärgerlich, wenn Sie die Kaufentscheidung in der Hoffnung auf einen größeren Verhandlungserfolg verschieben und daher eine Preiserhöhung in Kauf nehmen müssen.
Manche Unternehmen oder Geschäfte erhöhen die Preise zum 1. Januar eines Jahres. In diesem Fall ist es nicht selten schon Ende Dezember schwieriger mit der Preisverhandlung, da der Verkäufer weiß, dass er das gleiche Produkt in kürze teurer wird verkaufen können. Versuchen Sie daher herauszufinden wann das Unternehmen üblicherweise die Preise erhöht. Oftmals sind die Zyklen jedes Jahr gleich so dass Sie anhand der vergangenen Jahre sehen können wann eine Preiserhöhung zu erwarten ist.
Bei manchen Produkten sind zudem die Rohstoffpreise relevant. Wenn Sie beispielsweise Produkte aus Kunststoff kaufen wollen so ist der Ölpreis von großer Relevanz. Bei Schmuck ist der Verkaufspreis oftmals erheblich vom aktuellen Gold- oder Silberpreis abhängig oder Produkte mit einem hohen Stahlanteil werden vom Stahlpreis abhängen. Wenn Sie wissen, dass etwa der Gold- oder Silberpreis gerade sehr niedrig ist und Sie den Kauf von Schmuck planen, so hat ihr gegenüber womöglich mehr Verhandlungsspielraum und Sie können einen besseren Preis erzielen als wenn Sie ein paar Wochen warten und die Rohstoffpreise in der Zwischenzeit angezogen haben.
Sofern Sie das Argument des niedrigeren Rohstoffpreises in der Verhandlung nutzen, ist es gut möglich, dass Ihr Verhandlungspartner dem widerspricht und damit begründet, dass der Artikel bereits bei höheren Rohstoffkosten produziert wurde oder große Rohstoffmengen in Paketen gekauft wurden und daher nicht der Tagespreis relevant ist.
Diese Argumente sind jedoch nur bedingt plausibel, denn ein Artikel der heute verkauft wird, kann oftmals direkt nachbestellt oder produziert werden und dann würde i.d.R. der tagesaktuelle Rohstoffpreis zum Tragen kommen.