Читать книгу Römische Weltgeschichte - Justin - Страница 11
ОглавлениеPraefatio
(1) Cum multi ex Romanis etiam consularis dignitatis viri res Romanas Graeco peregrinoque sermone in historiam contulissent, seu aemulatione gloriae sive varietate et novitate operis delectatus vir priscae eloquentiae, Trogus Pompeius, Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit, ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent, prorsus rem magni et animi et corporis adgressus. (2) Nam cum plerisque auctoribus singulorum regum vel populorum res gestas scribentibus opus suum ardui laboris videatur, nonne nobis Pompeius Herculea audacia orbem terrarum adgressus videri debet, cuius libris omnium saeculorum, regum, nationum populorumque res gestae continentur? (3) Et quae historici Graecorum, prout commodum cuique fuit iter, segregatim occupaverunt, omissis quae sine fructu erant, ea omnia Pompeius divisa temporibus et serie rerum digesta conposuit. (4) Horum igitur quattuor et quadraginta voluminum (nam totidem edidit) per otium, quo in urbe versabamur, cognitione quaeque dignissima excerpsi et omissis his, quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria, breve veluti florum corpusculum feci, ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur. (5) Quod ad te non tam cognoscendi magis quam emendandi causa transmisi, simul ut et otii mei, cuius et Cato reddendam operam putat, apud te ratio constaret. (6) Sufficit enim mihi in tempore iudicium tuum, apud posteros, cum obtrectationis invidia decesserit, industriae testimonium habituro.
Vorwort1
(1) Viele Römer2, sogar Männer konsularischen Ranges, hatten Werke über die römische Geschichte in griechischer, also einer fremden Sprache abgefasst. Dagegen schrieb Trogus Pompeius, ein Mann, der über eine Redegabe verfügte, wie sie in alter Zeit üblich war, die griechische Geschichte und die Geschichte der ganzen Welt in lateinischer Sprache nieder – sei es aus eifrigem Streben nach Ruhm, sei es aus Freude an der Mannigfaltigkeit und Neuheit des Werkes. Dies tat er, damit man, da man unsere Geschichte auf Griechisch lesen kann, auch die griechische Geschichte in unserer Sprache lesen kann. Und damit nahm er wahrlich ein Unternehmen in Angriff, das große körperliche und geistige Anstrengung erforderte. (2) Denn da schon den meisten Geschichtsschreibern, die nur die Taten einzelner Könige oder Völker beschreiben, ihre Arbeit als höchst beschwerlich erscheint – muss es uns da nicht scheinen, als habe sich Pompeius mit herkulischer Kühnheit an den gesamten Erdkreis herangewagt, da seine Bücher die Taten aller Jahrhunderte, Könige, Stämme und Völker enthalten? (3) Und all das, was die griechischen Geschichtsschreiber entsprechend der ihnen jeweils zusagenden Methode gesondert und unter Auslassung alles Unergiebigen bearbeiteten, stellte Pompeius dar, getrennt nach Zeiträumen und entsprechend der Reihenfolge der Ereignisse geordnet. (4) Aus diesen vierundvierzig Büchern also – denn so viele gab er heraus – habe ich in meiner freien Zeit, während der wir uns in der Stadt Rom aufhielten, das jeweils Wissenswerteste exzerpiert und dabei das ausgelassen, was weder erfreulich und angenehm zu lesen noch seines beispielhaften Charakters wegen notwendig war. Und so habe ich gleichsam ein kleines Blumensträußchen gebunden, damit diejenigen, die Griechisch gelernt haben, ein Hilfsmittel zur Erinnerung haben und diejenigen, die es nicht gelernt haben, eines zur Unterweisung. (5) Dieses Exzerpt schicke ich dir, nicht so sehr zur Kenntnisnahme als vielmehr zur Korrektur, zugleich aber, um dir auch Rechenschaft über meine freie Zeit abzulegen, während der man – wie auch Cato meint – eifrig tätig sein soll. (6) Für jetzt genügt mir nämlich dein Urteil, bei der Nachwelt werde ich dann, wenn der missgünstige Neid vergangen ist, ein Zeugnis für meinen Fleiß haben.