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Einleitung Die literarische Gattung

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Die historiae Philippicae des Trogus Pompeius aus dem 1. Jh. v. Chr. sind die einzige Universalgeschichte der Antike in lateinischer Sprache, die ein nicht christlicher Schriftsteller verfasst hat. Während dieses Werk bis auf Fragmente verloren gegangen ist, blieb die Bearbeitung durch Iustinus in späterer Zeit nahezu vollständig erhalten.

Hinsichtlich der literarischen Gattung handelt es sich bei dem bearbeiteten Werk um eine Epitome (ἐπιτομή), eine eher schmucklose Kurzfassung, die Iustinus1 aus den 44 Büchern des Pompeius Trogus angefertigt hat2. Damit setzte Iustinus einen literarischen Prozess fort, der im 4. Jh. v. Chr. begonnen hatte, als man herausragende und umfangreiche literarische Werke aus dem Bereich der Philosophie, Historiographie, Theologie, Medizin oder Grammatik in gekürzter Form herausgab3. Iustinus hat dabei seine Vorlage ohne größere selbstständige Textvariationen4 zusammengekürzt; allerdings stellt seine Epitome eher eine Anthologie5 als eine Zusammenfassung der historiae Philippicae dar. Der Epitomator entschied, das zu übernehmen, was seiner Meinung nach der Kenntnis wert war, das aber auszulassen, was seinem Leser wohl kein Vergnügen bereiten und auch nicht als Vorbild dienen konnte6. Unter dieser Maßgabe litt notwendigerweise die innere Kohärenz der Epitome, sodass an einigen Stellen Übergänge fehlen, an anderen durch Verkürzungen inhaltliche Bezüge entstehen, die so von Trogus kaum beabsichtigt waren. Ferner ist bereits Trogus das Bemühen antiker Schriftsteller anzumerken, ein rhetorisches Kunstwerk vorzulegen, dem auch entsprechende Freiheiten zugestanden waren7. Historische bzw. chronologische Genauigkeit war zweitrangig8. Infolgedessen wurde kaum unterschieden, von welchem Herrscher konkret die Rede war, wenn ein Ptolemaios oder ein Philippos erwähnt wurde. Zeitangaben oder gar eine synchronisierende Darstellung der unterschiedlichen Jahreszählungen im griechischen und römischen Raum fehlen nahezu vollständig9, sind willkürlich herausgegriffen oder bleiben ohne Verankerung an Bekanntem10, sodass eine geschichtliche Einordnung der erwähnten Ereignisse problematisch ist. Hinzu kommt die Verknüpfung historischer Ereignisse mit mythischen Begebenheiten.

In einer Hinsicht jedoch stand das Werk des Trogus der modernen Geschichtsschreibung näher als der antiken Praxis und ihren Idealen. Trogus war sich der Tatsache bewusst, dass die Stilisierung einer Rede für die agierenden Personen vor allem aus der Anlage des jeweiligen Schriftstellers erfolgte. Daher lehnte er eine ausführliche direkte Rede ab11, wobei gerade dieses Prinzip seit Thukydides nicht in Zweifel gezogen worden war12.

Römische Weltgeschichte

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