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Kapitänleutnant v. Möllers letzte Fahrt

Kapitänleutnant v. Möller †

Kommandant S. M. S. „Tsingtau”

Tsingtau-Lied

Verfaßt von Kapitänleutnant v. Möller

In Hongkong die Winde, Sie wechseln geschwinde. Mal lau und gelinde. Mal heftig, mal rau. Umgeben von Riffen, Von Bojen und Schiffen, Ein bißchen bekniffen. Da liegt die Tsingtau. Im Delta da fahren Die Dschunken zu Paaren, Die Zampans in Scharen Und machen Radau, Doch leis und bedächtig, So grau und so prächtig. Bewaffnet und mächtig Erscheint die Tsingtau.
Der Pik, der schaut munter Auf dies Kunterbunter Von oben herunter. Auf glitzerndes Blau. Die Wolken, sie schweben Am Pik, bleiben kleben And unten bleibt eben Allein die Tsingtau. Im Westfluss, da fährt sie, Viel Freude beschert sie, Viel Wasser begehrt sie Bis rauf nach Lungtschau. Und jeder verehrt sie. Den Handel vermehrt sie. Doch Kohlen verzehrt sie. Die kleine Tsingtau.
Man lebt auf dem Lande, Man badet am Strande, Man schwimmt auf dem Sande, Man trinkt auch Kakao. Man dreht die Maschinen, Man spielt Mandolinen, Das ganze heißt dienen An Bord der Tsingtau. Wo Deutsche auch wohnen. Da zeigt man Kanonen, Besucht die Missionen, Die Zeiten sind mau. Wenn bei den Chinesen Ein Totschlag gewesen. Dann schrei‘n Kantonesen: Wo bleibt die Tsingtau?
Die Zeit geht behende, Sie ist bald zu Ende. Adieu liebe Sände, Adieu mein Tsingtau, Zur Heimat geht‘s wieder. Zu Mutter und Brüder, Wir kehren nicht wieder Zurück zur Tsingtau.
Kapitänleutnant v. Möllers letzte Fahrt

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