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02-Forderungen und Lösungsansätze

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So komplex und zahlreich die Probleme sind, so – vermeintlich – einfach ist die Lösung in der Theorie und gleichzeitig so schwierig in ihrer Umsetzung aufgrund der im Buch aufgezeigten Kausalitäten, da sich der Mensch trotz der Jahrtausende alten Menschheitsgeschichte auf vielen Gebieten schlichtweg neu erfinden wie positionieren müsste. Er müsste etliche der heute als gültig erachteten Grundannahmen über die menschliche Natur infrage stellen, dass darauf begründete Menschenbild fundamental korrigieren und seine Lebensziele neu definieren.

Weil die Zeit zum Umlenken und zum generellen Wandel der Lebensführung mehr als drängt, um einen umweltgemäßen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, zwischenstaatlichen und sozialen Kollaps zu verhindern – hier sei zum wiederholten Male betont, dass diese Postulate keinem Faible für apokalyptische Szenarien oder zwanghaften Pessimismus entspringen, hingegen auf einer nüchternen Bilanzierung und Analyse der Lebensrealitäten und -normalität beruhen -, bedarf es sofortiger Maßnahmen.

Jene können wiederum einzig dann Bestand, langfristige Wirkung und umfassende – über Landesgrenzen hinweg – gesellschaftliche Akzeptanz bekommen, wenn sie strukturell unterfüttert und abgesichert sind. Die strukturelle Unterfütterung und Absicherung beziehen sich ausdrücklich sowohl auf die konkreten Lebenszustände wie auf den Menschen selbst mit seiner psychischen Verfassung.

Ein politisches Diktat von oben ohne begleitenden und unterstützenden Bewusstseinsprozess wird nach mehr oder minder kurzer Zeit wieder verpuffen oder bloß neue, andersgeartete Problemfelder erzeugen (Stichwort: Verlagerung).

Mit anderen Worten: Grundsätzlich muss der Mensch psychisch in die Lage versetzt werden, Veränderungen dauerhaft umsetzen zu können, zumal Verordnungen alleine als Leitinstrument ohne innere Annahme abermals umgangen und demnach konterkariert werden. Erst sobald die psychische Anerkennung vorhanden ist, kann er Veränderungen tatsächlich und ohne Probleme leben.

Eine zweigleisige Vorgehensweise ist notwendig, um einerseits umgehende, unbedingte, auch radikale Schritte, die keinen Aufschub oder Verzögerung zulassen (Bereiche bzw. Themen, die die unmittelbaren Lebensgrundlagen betreffen, z. B. Überbevölkerung, Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung, Abholzung des Regenwaldes, Meeresüberfischung, Finanzmarktregulierung, Energiewende, Mobilitätskonzepte und -einschränkungen, Verbesserung der Situation armer Länder, usw.), einzuleiten, und auf der anderen Seite gleichwohl eine grundlegende Neuausrichtung der Lebenskoordinaten mit einhergehender, kritischer Neubewertung der bisherigen zu verfolgen.

Diese Parallelität in den zu setzenden Aktivitäten muss aus einem Wechselspiel von klaren, verbindlichen und der Kontrolle unterliegenden gesetzlichen Vorgaben geprägt sein, die auf eine möglichst schnelle Wirkung abzielen, und einem langfristigen, auch auf eine moralische Erneuerung, ausgelegten Umstrukturierungsprozess der aktuellen Stellenwerte und Wertmaßstäbe, der den Menschen weg von der Droge der Ersatzhandlungen und hin zu dauerhaft befriedigenden Verhaltensweisen lenkt.

Einfach ausgedrückt: Das Künstliche muss durch das Natürliche ersetzt werden.

Geduld, Beharrlichkeit, Stehvermögen und Ausdauer – kurz: ein riesiger Kraft- und Energieaufwand - sind dazu essenziell, um die in jeder Hinsicht gewaltigen Widerstände (Verdrängungen, Rationalisierungen, Lobbyismus, Einfluss- und Machterhaltungsreaktionen, etc.) überwinden zu können.

Verwirklicht werden kann dies nur, falls die Unmengen von Energie, die in Ersatzhandlungen und psychischen Reaktionsweisen kanalisiert und daher gebunden sind, in eine sinnvolle, verantwortliche und nachhaltige Lebensführung fließen, die den Menschen nicht, wie die gegenwärtig bestehende, auf Dauer unweigerlich selbst zerstört.

Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 6)

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