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1.4Vorteile einer API

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In der zuvor betrachteten kurzen Geschichte der APIs wurden bereits einige Vorteile beschrieben. Ein wichtiger Vorteil, der sich durch die Trennung zwischen API und Implementierung ergibt, ist die Änderbarkeit oder Austauschbarkeit der Implementierung. Solange der Vertrag der API eingehalten wird, müssen Benutzer ihren Code nicht anpassen. Aus diesem Ansatz ergeben sich mehrere Vorteile:

Stabilität durch lose Kopplung

 Angenommen Benutzer einer Softwarekomponente wären direkt von den Implementierungsdetails der Softwarekomponente abhängig, dann wäre der Code des Benutzers instabil, weil dieser schon bei kleinen Änderungen der Softwarekomponente angepasst werden müsste. Diese starke Kopplung zwischen einer Softwarekomponente und ihren Benutzern kann durch eine API minimiert werden. Falls beispielsweise ein Webservice seine Ein-Server-Lösung durch eine Lösung mit verteilter Architektur ersetzen muss, weil die Benutzeranzahl wächst und Performance-Probleme auftreten, sollte die Änderung keine Auswirkungen auf bestehende Benutzer haben, obwohl die neue Lösung auf einer völlig anderen Architektur basiert.

Portabilität

 Beispielsweise kann ein in ANSI C geschriebenes Programm auf verschiedenen Computerarchitekturen und Betriebssystemen ausgeführt werden, sofern eine konforme C-Implementierung vorhanden ist. Als Beispiel könnte man auch die Java Runtime Environment (JRE) nennen, denn sie bietet für Java-Programme eine einheitliche API-Implementierung für verschiedene Betriebssysteme.

Komplexitätsreduktion durch Modularisierung

 Eine API bietet eine geeignete Abstraktion und versteckt die Komplexität der Implementierung. Diese nicht notwendige Kenntnis des API-Benutzers über Implementierungsdetails folgt dem Geheimnisprinzip und hilft, die Komplexität großer Anwendungen zu beherrschen. Die Modularisierung hat wiederum Vorteile für Arbeitsteilung und Entwicklungskosten.

Softwarewiederverwendu ng und Integration

 Eine API wird nicht nur entworfen, um Implementierungsdetails zu verbergen, sondern um Funktionen einer Softwarekomponente anderen Entwicklern möglichst einfach zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sollte eine API für einfache Wiederverwendung und Integration optimiert werden. Mit RESTful HTTP kann beispielsweise eine einheitliche Schnittstelle für unterschiedliche WebAPIs realisiert werden.

Grundvoraussetzung für die genannten Vorteile ist gutes API-Design. Allerdings ist es gar nicht so einfach, gute APIs zu entwerfen. Das Entwerfen schlechter APIs geht vergleichsweise einfach [Henning 2007]. Eine gute API erkennt man sofort, sobald man sie verwendet: Ihre Benutzung macht Spaß und es gibt kaum Reibungsverluste, weil sie intuitiv benutzbar und gut dokumentiert ist.

Die Konsequenzen schlechten API-Designs sind vielfältig und schwerwiegend: Schlechte APIs sind schwer zu benutzen, und in manchen Fällen muss zusätzlicher Clientcode geschrieben werden, der Programme größer, komplizierter und schwerer wartbar macht. Entwickler brauchen mehr Zeit, um schlechte APIs zu verstehen und zu benutzen. Schlechte APIs führen deswegen zu erhöhten Entwicklungskosten oder zur völligen Ablehnung von Softwarekomponenten, falls Entwickler zwischen mehreren Alternativen wählen können.

API-Design

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