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2. Kapitel

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Angelina

Leise schließe ich die Tür. Serena liegt auf der Couch und schläft, wie immer, wenn es bei mir mal wieder spät wird. Ich nehme die flauschige Decke und lege sie ihr über die Beine. Ich sollte meine sechzig Jahre alte Nachbarin nicht auf der Couch schlafen lassen, doch sie jetzt zu wecken, bringe ich nicht übers Herz. Es ist weit nach vier Uhr morgens und ich hätte schon seit zwei Stunden zu Hause sein sollen. Doch ich genieße diese Stunde, nachdem der Club schließt. Diese Zeit habe ich ganz für mich allein. Heute hat Tony mich erwischt. Sonst zieht er sich nach seinem Kontrollgang immer direkt in seine Wohnung zurück. Ich habe ihn auf der Empore stehen sehen und irgendwie hat es mir gefallen, von ihm beobachtet zu werden.

Ich spüre noch immer seine Hände auf meinem Körper. Wie er mich berührt hat, das hat sich so gut angefühlt. Ich habe keine Ahnung, warum ein Mann wie er keine Frau hat. Nie sehe ich ihn mit einer. Es ist, als wäre er ein Einzelgänger, der sich lieber nur mit seiner Familie umgibt. Dabei ist er ein so gut aussehender Mann. Ich mag es, wenn er sich nicht rasiert und die Bartstoppeln an seinem Kinn sprießen. Diese dunklen Augen, die mich hypnotisch mustern. Sie sind braun, fast schwarz, wie sein Haar.

Schnell springe ich unter die Dusche und werfe danach einen Blick in Bennets Zimmer. Alles ist ruhig. Ich schleiche ins Bett und ziehe müde die Decke über meinen Körper. Ich muss eine Mütze Schlaf bekommen, bevor mein Tag in weniger als vier Stunden wieder beginnt. Ich habe keine Wahl. Auch wenn ich gern mal ausschlafen möchte. Mein Leben verläuft anders als gedacht.

*

Ein Geräusch weckt mich. Müde strecke ich mich. Wenn man Bennet hat, braucht man keinen Wecker. Pünktlich um halb acht wacht er auf und fordert meine Aufmerksamkeit. Ich schleppe mich in die Küche. Das Sofa im Wohnzimmer ist leer. Serena muss irgendwann aufgestanden und in ihre eigene Wohnung gegangen sein. Sie wird sicherlich noch weiterschlafen und ich wünschte, ich könnte mich zu ihr legen. Stattdessen mache ich in der Mikrowelle die Milch warm und nehme die Flasche mit ins Zimmer.

»Hallo, mein Liebling! Du bist schon wach?« Ich beuge mich hinunter und küsse Bennet auf den Mund. Er lächelt mich glücklich an. Mein Herz setzt jedes Mal aus, wenn ich ihn ansehe. Mit seinen dunklen Haaren und Augen sieht er zuckersüß aus. Schon jetzt kann ihm keine Frau widerstehen. Wie soll das nur enden?

Ich hebe Bennet aus seinem Bettchen und nehme ihn mit zu mir. In meinen Armen trinkt er seine Flasche Milch, obwohl er schon fast zu alt dafür ist. Als er fertig ist, brabbelt er ein wenig vor sich hin, spielt mit meinen Fingern und schläft wieder ein. Was für ein Glück. Das erlaubt mir auch noch ein wenig Schlaf. Bevor mir die Augen zufallen, blicke ich Bennet an und stelle mal wieder die Ähnlichkeit mit seinem Vater fest: die gleichen markanten Züge, die hohe Stirn, das schwarze Haar und die braunen Augen. Er wird eines Tages Frauenherzen brechen, da bin ich mir sicher.

*

Gegen zehn Uhr reißt Bennet mich wieder aus dem Schlaf. Zeit, um aufzustehen. Ich bade den kleinen Mann, und anschließend gehen wir einkaufen. Wieder zu Hause koche ich Gemüse mit Kartoffeln, und will Bennet dazu bringen, davon zu essen, doch er will lieber eines dieser Gläschen. Seit zwei Monaten versuche ich, ihn mit Selbstgekochtem zu füttern, doch er weigert sich. Außer bei Karottengemüse. Er hat einen eisernen Willen und er weiß, sich durchzusetzen.

Am Nachmittag kommt Serena vorbei und nimmt ihn mir für drei Stunden ab, damit ich noch etwas schlafen kann, sonst stehe ich den Abend nicht durch. Zum Glück habe ich morgen frei und kann den ganzen Tag unbeschwert mit Bennet verbringen. Ich hoffe, dass es nicht regnet, damit ich mit ihm in den Park gehen kann.

Nach dem Abendessen mache ich mich fertig, bevor ich Bennet für die Nacht noch eine neue Windel anlege und ihm sein Gutenachtfläschchen gebe. Wir schmusen noch ein wenig. Wie ich diesen süßen Babyduft liebe. Zum Glück schläft er schnell ein und als Serena um neun Uhr an die Tür klopft, schnappe ich die Autoschlüssel und fahre ins Little Italia.

*

»Wie geht es deinem Schätzchen?«, ruft Daisy mir zu, als ich aus der Umkleide komme, und bringt mich damit zum Lachen.

»Bennet? Dem geht es hervorragend. Er hat mich heute Morgen schlafen lassen, er ist so ein Goldstück. Ich liebe ihn unsagbar.«

In diesem Moment sehe ich eine Bewegung im Augenwinkel und drehe mich um. Dort steht Tony und starrt mich an.

»Guten Abend«, sage ich.

Er nickt mir nur zu und verschwindet ins Lager.

»Was ist denn mit dem los?«, fragt Daisy und blickt ihm verwundert hinterher. Seiner Miene nach zu urteilen hat er heute keine gute Laune, dabei ist er sonst immer so zuvorkommend.

In mir macht sich das ungute Gefühl breit, dass sein Verhalten vielleicht mit mir zusammenhängt. Sollte ich heute nach Feierabend lieber direkt nach Hause gehen? Aber vielleicht täusche ich mich und es hat gar nichts mit uns zu tun. Ich lache innerlich auf. Als würde es ein Uns geben.

Be my Secret - Antonio

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