Читать книгу Der Moment des Einschlags - Karen Stivali - Страница 7

Kapitel zwei

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Ich erstarrte, was mir angemessen vorkam, da mein Körper von Kopf bis Fuß kalt geworden war. Er kann mich gerade nicht wirklich anschauen. Seine Augen sind wahrscheinlich nicht an die Dunkelheit gewöhnt. Ich wette, nach diesem Orgasmus kann er sich nicht einmal mehr konzentrieren. Mein Herz klopfte so hart und schnell gegen das Bett, dass ich dachte, ich müsste mich übergeben.

Tanner neigte den Kopf und seine Augen blitzten im Licht, das durch das Fenster drang. Er griff nach dem T-Shirt an der Bettkante und wischte sich Brust und Schwanz ab, dann wischte er über das Poster.

Er warf das T-Shirt auf den Boden und stützte sich auf den Ellbogen. »Bist du schon gekommen?«

Hätte sich das Bett öffnen und mich ganz verschlucken können, wäre ich verzückt gewesen. Scheiße, verdammt. Er wusste, dass ich wach war. Er wusste, dass ich ihn beobachtet hatte. Er wusste, dass ich kurz davor war zu kommen, nur weil ich ihn ansah. Die Erniedrigung brannte so sehr in mir, es hätte mich nicht überrascht, wenn der ganze Raum in Flammen aufgegangen wäre. Dann traf mich die Erkenntnis – er hatte nicht aufgehört. Er hatte sich einen runtergeholt, obwohl er wusste, dass er Publikum hatte. Eine Audienz mit einem sehr begeisterten Mitglied. Mir.

Tanner atmete tief ein, atmete langsam aus und starrte mich durch das Halbdunkel weiter an. »Ich weiß, dass du wach bist, Collin. Ich hab gesehen, wie du das Bett gevögelt hast. Es ist okay.«

Okay? Welcher Teil davon ist für ihn okay? Der Teil, in dem ich spontan verbrenne, oder der Teil, in dem ich vor Scham sterbe und in einem extra hohen Sarg begraben werden muss, weil ich meine Erektion nicht zum Abklingen bringen kann, egal wie viele Balkendiagramme mir in den Sinn kommen? Ich öffnete meinen Mund, aber es kamen keine Worte heraus. Ich drückte meine Stirn in das Kissen, in der Hoffnung, irgendwie aufzuwachen und festzustellen, dass das alles ein seltsamer Traum gewesen war, ausgelöst durch zu viel Pizza zu später Stunde und nicht genug Sex zu jeder Zeit.

Tanners Bett quietschte und seine Füße kamen auf dem Boden auf. »Mann. Du musst etwas sagen. Allmählich verlier ich die Nerven.«

Allmählich? Es gab kein Wort, um zu beschreiben, wie sehr ich gerade die Nerven verlor. »Es tut mir leid.«

»Was tut dir leid?« Er klang nicht wütend oder verärgert, nur neugierig.

Mein Kiefer schmerzte, weil ich ihn so fest zusammendrückte. »Es tut mir alles leid. Ich hätte irgendein Geräusch von mir geben sollen, damit du weißt, dass ich wach bin, oder den Raum verlassen oder so.«

Tanner fuhr sich mit der Hand durch die Haare, wischte es aus seiner Stirn. Es fiel dorthin zurück, sobald er losließ. Hat er gerade geschmunzelt?

»Ich wusste, dass du wach bist.«

Meine Augen wurden groß. »Wie das?«

»Zum einen ist es gerade mal halb elf. Du gehst niemals vor Mitternacht schlafen, nicht mal an den Tagen, an denen Wendy hierbleibt. Und wo wir gerade dabei sind: Ich weiß, dass du auch sonst normalerweise nicht schläfst, wenn sie hier ist.«

Scheiße.

»Zum anderen hab ich das Licht in unserem Zimmer brennen sehen, als ich über den Hof gegangen bin. Also hast du es wohl ausgemacht, als du mich gehört hast.«

Verdammt. Hätte ich noch offensichtlicher sein können? Ich schloss meine Augen wieder und wünschte, die Farben würden zurückkommen, sodass ich nichts anderes sehen oder fühlen konnte als meine eigene Dummheit.

»Mir war nur nicht ganz klar, wieso du meiner Seite des Zimmers zugewandt warst. Du hattest dich sonst immer an die Wand gequetscht, wenn du vorgegeben hast zu schlafen, also dachte ich …« Tanner machte eine Pause und strich sich das Haar noch einmal auf dem Gesicht. »Ich weiß nicht. Ich dachte, du willst diesmal vielleicht zusehen. Also hab ich’s drauf angelegt.«

Drauf angelegt? »Wolltest du, dass ich zusehe?«

»Wenn es dich anmachen würde, ja.« Er sah auf den Boden, dann wieder zu mir. »Hat es?«

Meine Hände und Füße kribbelten. »Ja.«

Seine Lippen kräuselten sich zu einem schiefen Lächeln. Er studierte mich eine Sekunde länger, stand auf, überbrückte die knapp zwei Meter, die unsere Betten trennten, und setzte sich auf den Rand meines Bettes. Er war immer noch nackt, sein Körper war straff bemuskelt, aber schlank, sein Schwanz immer noch lang und dick.

Kein Teil von uns berührte sich, aber die Wärme strahlte von ihm ab. »Das hat auch mich angemacht. Sehr sogar.«

Er musste zu diesem Zeitpunkt in der Lage gewesen sein, mein Herz zu hören. Ich jedenfalls konnte nichts anderes hören. Es trommelte in meinen Ohren wie der Bass in einem Tanzclub, unmöglich, es zu ignorieren. Konzentrier dich. Das ist lächerlich. Er sagt nicht wirklich, was du hörst. »Ich dachte, du wärst hetero.«

»Bi.« Er kam näher zur Kopfseite des Bettes. »Ich dachte, du wärst hetero.«

»Nicht ganz.« Meine Wangen brannten wieder, zum Teil aus Verlegenheit und zum Teil, weil meine Temperatur alarmierend schnell anstieg, wenn ich ihn so nah bei mir hatte.

Seine dunklen Augen wurden schmal. »Was genau dann? Ich weiß, dass du mit Frauen zusammen warst.«

»Zwei Frauen. Und sagen wir einfach, keine von beiden war die Art von Erfahrung, wegen der jemand nach Hause rennt, um in sein Tagebuch zu schreiben.«

Er gluckste. Das Geräusch vibrierte durch mich hindurch und machte mir noch bewusster, wie steinhart mein Schwanz immer noch war. »Und Jungs?«

»Nein.« Ich antwortete lauter, als ich beabsichtigt hatte. »Ich meine, noch nicht. Ich meine … ich dachte nicht, dass ich das wollte.«

»Oh, okay.« Tanner stemmte seinen Arm auf das Bett, um aufzustehen.

Vermassel das nicht. Nicht jetzt. Nicht, wenn er hier ist. So nah dran. So … Ich zwang mich zur Bewegung, streckte die Hand aus und klammerte mich an seine Schulter. Seine Haut war glatt und warm. Ich drückte meine Finger mit genügend Kraft in sein Fleisch, sodass er zusammenzuckte. Sein Blick huschte zu meinen Augen, wachsam.

Ich schluckte schwer und zwang mich, Augenkontakt zu halten. »Ich dachte nicht, dass ich das wollte, bis ich dich traf.«

Tanners Blick raste zwischen meiner Hand, die immer noch seine Schulter umklammerte, und meinen Augen hin und her, die sich anfühlten, als würden sie sich gleich aus meinem Schädel wölben. Ich konnte nicht blinzeln. Ich konnte nicht atmen. Konnte nicht denken. Tu etwas. Sag etwas.

Dann krachte sein Mund gegen meinen.

Ich küsste gern. Das habe ich immer getan. Auch wenn ich auf keines der Mädchen, mit denen ich zusammen gewesen war, super stand, war das Küssen das Einzige, was mir immer noch Spaß machte. Warme Münder, feuchte Zungen, sich zusammen bewegen. Es fühlte sich gut an. Ich dachte ernsthaft, ich hätte in meinem Leben schon einmal gut geküsst.

Ich hatte mich geirrt. Tanners Mund auf meinem bewies mir für eine verdammte Sekunde, dass das, was ich vorher getan hatte, vielleicht wie Küssen aussah, sich vielleicht wie Küssen anfühlte, aber wie die tiefgekühlte Pizza-Version des Küssens war. Nichts war so wie die echte Sache.

Nicht so wie das hier.

Seine Zunge glitt in meinen Mund, heiß und samtig. Seine Hand umfasste meinen Nacken und zerrte mich aufrecht. Alles löste sich auf. Verschwand. Die ganze Welt war dieser eine Kuss. Ich hätte darin ertrinken und glücklich sterben können.

Tanner zog sich zurück, atmete schwer und lehnte seine Stirn an meine. Der Raum drehte sich wie ein Karussell.

»Geht es dir gut?« Seine Stimme klang tiefer als sonst. Tief und heiser. Ich nickte zitternd und er neigte den Kopf nach hinten, um mich anzusehen.

»Bist du sicher?«

»Ja.« Mein Herz schlug doppelt so schnell, weil er immer noch seine Hände auf mir hatte. Und er war immer noch nackt. Und ich war wahrscheinlich härter als je zuvor in meinem ganzen Leben. Mein Gott.

»Wir können aufhören.«

»Nein.« Das war nicht das, was ich wollte. Ganz und gar nicht. »Ich wollte nur … Ich meine … wir sind Mitbewohner. Was ist, wenn das nicht klappt?«

Tanners Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, so sexy, dass sich mein Gehirn in Haferbrei verwandelte. Er rieb mir den Nacken. »Also, ein Kuss und du denkst schon daran, was passiert, wenn wir uns trennen?«

Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«

»Lass uns sehen, wie wir uns nach einem weiteren Kuss fühlen.« Sein Gesicht bewegte sich wie in Zeitlupe auf meines zu. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich zitterte. Hätte es noch länger gedauert, wäre ich wohl ohnmächtig geworden, verdammt. Er verharrte einen Atemzug von meinen Lippen entfernt und ich konnte nicht länger warten. Ich presste meinen Mund mit genug Kraft gegen seinen, dass er fast das Gleichgewicht verlor.

Ich hatte mir immer vorgestellt, sein dickes, dunkles Haar würde sich rau anfühlen, aber das tat es nicht. Es war wie Seide … Kaninchenfell. Ich fuhr mit den Fingern durch die Strähnen und strich immer wieder darüber. Ich konnte nicht genug bekommen von der Weichheit, vom Duft seines Shampoos – irgendwas mit Kokosnuss-Limone, das mich an den Strand denken ließ.

Je näher er mich zog, desto näher wollte ich ihm kommen. Er hielt meinen Nacken so fest, dass ich ziemlich sicher war, ich würde blaue Flecken haben. Mir war das egal. Es fühlte sich zu gut an, als dass es mich interessierte. Ich hatte mich noch nie von jemandem so gewollt gefühlt. Ich schloss meine Faust um sein Haar und versuchte, mich zu beruhigen. Meine andere Hand zitterte, aber ich musste ihn berühren.

Sie landete auf seiner Brust. Fest. Kräftig. Warme, glatte Haut, die über die Muskeln gespannt war. Ich streifte seine Brustwarze und er stöhnte, tief in seinem Hals. Verdammt sexy. Ich spürte die Vibrationen in meinem Mund und musste daran denken, weiter zu atmen. Es wäre so einfach gewesen, es nicht zu tun. Ihn einfach weiter zu küssen, bis ich ohnmächtig wurde oder starb.

Tanner riss sich wieder los, diesmal atmete er schwer. Seine Stirn blieb an meine gelehnt, sein Atem war warm und schnell auf meinen Lippen. Er zerrte an meinem Hemd, und ich griff hinter mich, riss es von mir und warf es zu Boden.

Ich zitterte, aber es hatte nichts mit Kälte zu tun. Tanner fuhr mir mit der Hand über die Brust. Meine Bauchmuskeln wurden so fest, dass sie sich fast verkrampften. Meine Hüften wölbten sich von selbst auf und die Spitze meines Schwanzes stieß gegen sein Handgelenk. Fast wäre ich sofort gekommen. Nur von diesem kleinen bisschen Kontakt. Er schlang seine Hand um mich und streichelte den ganzen Weg nach unten, langsam und bedächtig, wobei er gerade so viel Druck auf die Wurzel ausübte, dass ich mich konzentrieren konnte. Als ich meine Augen schloss, zwang ich mich, zu atmen. Komm nicht. Noch nicht. All die Male, bei denen ich mir gewünscht hatte, es würde so sein, tobten wie ein Sturm erotischer Bilder durch meinen Kopf. Ein Pornado der Fantasie. Und nicht ein einziges Mal beinhaltete diese Fantasie, dass ich meine Ladung nach einer einzigen Berührung verspritzte.

Tanner ging mit seinem Daumen zögernd an meinem Schwanz vorbei und schickte mein Blut geradewegs zurück zum Siedepunkt. »Mein Gott, bist du hart.«

Ich hatte seine Stimme noch nie so dunkel gehört. Tief und heiser. Als ob ich etwas bräuchte, das mich noch mehr erregte, als ich bereits war. Ich versuchte, mir etwas auszudenken, um darauf zu antworten, aber bevor mein Gehirn in Gang kommen konnte, war Tanners Mund wieder auf meinem und Gedanken waren nicht einmal eine Möglichkeit. Zunge. Das war das einzige Wort, an das ich mich erinnern konnte, und selbst dieses Wort verschwamm, als sich seine um meine drehte.

Er zerrte an meiner Hose, und ich half, sie so weit über meine Beine zu schieben, dass ich sie wegtreten konnte. Ich erinnere mich nicht daran, mich hingelegt zu haben, aber ich musste mich hingelegt haben, denn die kühlen Laken knitterten unter meinem Rücken, als mich Tanners Körper gegen das Bett drückte. Die Geräusche schienen gemischt zu sein – pochende Herzen, krächzende Atemzüge, Tanners leises Stöhnen. Bei jeder Bewegung antwortete klebrige Nässe. Irgendwo unter all dem hielt das schwache Quietschen des Bettes den Takt mit uns.

Tanner erhob seinen Schwanz neben meinen und drückte sich in meinen Bauch, als ich mich gegen ihn wölbte. Harte Oberschenkel umklammerten meine Hüften und er rollte uns auf die Seite, immer noch drängend.

»Scheiße, Collin. Du fühlst dich so verdammt gut an.« Sein Mund bewegte sich zu meinem Nacken, als seine Hand zwischen uns glitt und sich um uns beide schlang. Unsere Schwänze rieben aneinander, umgeben von der Wärme seiner Hand. Auf und ab und auf und ab, all die Wärme, die hin und her glitt. Seine Zähne streiften meine Kehle.

Ich wollte ihn berühren. Wollte ihn küssen. Wollte alles tun, aber ich war in den Empfindungen verloren. Mein Atem strömte in riesigen, wortlosen Zügen heraus. Ich legte meinen Kopf gegen das Kissen und kämpfte um Luft oder Kontrolle oder alles, was ich finden konnte, aber da war nichts. Nichts außer Tanners Schwanz, Mund und Hand.

Zu kommen war keine Option – es war ein Zwang. Ein Bedürfnis. Ich versuchte, mich zurückzuhalten, aber der Druck war zu groß. Ich kroch über den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab, wollte nicht einmal zurückblicken und sehnte mich nach Befreiung. Der erste Schuss pulsierte so hart und schnell aus mir heraus, dass ich nicht einmal sicher war, ob es wirklich passiert war, ehe das Gefühl über mir zusammenbrach. Wellen des Vergnügens warfen mich zur Seite und rissen mich um, als der Rest aus mir herausschoss.

Heiße, dicke Salven überzogen meine Brust und liefen mir die Rippen hinunter, während Tanner weiter pumpte. Mein Kopf zuckte beim letzten Ausbruch und ich erhaschte einen ersten Blick auf das Geschehen. Tanners dunkles Haar schwang tief über sein Gesicht. Er schaute zu. Er hatte mich kommen sehen. Er sah zu, wie sich unsere Schwänze zusammen bewegten, während er sie streichelte. Er öffnete seine Hand für eine Sekunde, ließ meinen Schwanz frei gleiten, als er seinen eigenen ergriff, erhöhte die Geschwindigkeit und stieß in seine Faust.

Das Stöhnen, das aus ihm flutete, ließ meine Eier wieder krampfen.

»Scheiße«, flüsterte er und warf mir einen Blick zu, der so voller Lust und Verzweiflung war, dass ich seinen Kopf packte und ihn zu mir zog.

Mein Mund prallte gegen seinen und ich fühlte, wie sein Körper sich anspannte, als der erste Schuss aus ihm herausbrach. Ich küsste ihn hart und schluckte sein Stöhnen hinunter, als er sich über uns ergoss. Die Spannung ließ von ihm ab und er lehnte sich in den Kuss hinein, die Zunge tiefer in meinem Mund, die Spirale wurde langsamer. Er löste sich einmal, zweimal, aber jedes Mal kam er zurück, wie wenn man satt war, aber noch einen Bissen wollte, weil das Essen so verdammt gut war. Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich Nahrung sein. Ich wollte ein gottverdammtes Buffet sein.

Und ich wollte, dass er mich verschlang.

Der Moment des Einschlags

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