Читать книгу Börse für Einsteiger - Karl Dipplinger - Страница 4
Grundlagen:
ОглавлениеWie eröffnet man ein Wertpapierdepot?
Bevor Sie an der Börse so richtig loslegen können, brauchen Sie neben einem Konto natürlich auch ein
Wertpapierdepot. Dies ist ein Konto, auf dem Ihre Wertpapierbestände sozusagen „gelagert“ werden. Ein
solches Depot können Sie im Prinzip bei jeder Bank eröffnen, auch wenn Sie dort kein Girokonto haben. Es
bietet sich aber im Sinne einer unkomplizierteren Abwicklung an, dass Wertpapierdepot bei derselben Bank
zu eröffnen, bei der Sie auch über ein Girokonto verfügen.
Alternativ steht Ihnen seit einigen Jahren auch die Möglichkeit offen, Ihre Börsengeschäfte über einen sogenannten
Discount Broker abzuwickeln. Diese Art von „Banken“ sind in Deutschland besser unter den
Begriff Direktbanken bzw. Discountbanken bekannter Häuser zeichnen sich neben verbraucherfreundlichen
Geschäftszeiten insbesondere durch ein gegenüber den „traditionellen“ Banken – wesentlich günstigeren
Gebührenstrukturen aus.
Die Gebühren variieren von Bank zu Bank, und sollten Sie beim jeweiligen Institut separat erfragen.
Diese Vorteile müssen allerdings damit gekauft werden, dass Discount-Broker in der Regel nur ausführend,
aber nicht beratend tätig sind. Da der Geschäftskontakt mit Direktbanken nahezu ausschließlich über
Telefon, Fax oder E-Mail erfolgt, muß auch auf das persönliche Gegenüber eines Bankmitarbeiters verzichtet
werden.
Wenn Sie als Kunde jedoch „wissen, was Sie wollen“, und bereits über Börsenerfahrung verfügen, bieten
sich mit Discount-Brokern hochinteressante Alternativen zu herkömmlichen Orderabwicklung via Hausbank.
Wenn Sie nun Wertpapiere kaufen, werden die Kosten hierfür von diesem Girokonto abgebucht, dass auch
„Korrospondenzkonto“ oder „Verrechnungskonto“ genannt wird. Beim Verkauf landet der Verkaufserlös
dann ebenfalls auf diesem Konto. Ein Tip hierzu: Wenn Sie sich den Überblick über Ihre Gewinne und Verluste
einfacher gestalten wollen, bietet sich die Eröffnung eines weiteren Girokontos an, auf dem nur die Zuund
Abgänge Ihrer Wertpapiergeschäfte verbucht werden. Diesen Service an mehr Übersichtlichkeit muß
man aber natürlich mit einem Mehr an Kontoführungsgebühren bezahlen.
Neben Ihren persönlichen Daten und der Angabe des Korrespondenzkontos benötigt der Wertpapierberater
Ihrer Bank von Ihnen auch noch die eindeutige Bestätigung, dass Sie zumindest über Grundkenntnisse des
Börsengeschäfts verfügen. Hierzu werden Sie vor Ort über wichtige Grundlagen, z.B. das immer vorhandene
Verlustrisiko aufgeklärt, über Ihre persönlichen Ziele, Interessen und den zeitlichen Horizont Ihrer zukünftigen
Wertpapiertransaktionen befragt. Das wird protokolliert und Ihnen auch schriftlich ausgehändigt.
Der Grund: Die Banken möchten verhindern, dass sich völlig unerfahrene Anleger gleich in hochkomplizierte,
riskante Transaktionen stürzen und sich dadurch um ihre Ersparnisse bringen – verständlich!
Zudem: Schließt eine Bank für Sie Wertpapiergeschäfte ab, ohne sich vorher über Ihre Vermögensverhältnisse,
insbesondere aber Ihre „Geschäftsfähigkeit“ für die jeweiligen Börsensegmente informiert zu haben,
ist sie laut deutscher Rechtsprechung – in der sogenannten Beraterhaftung, d. h. eventuell entstehende Verluste
können von Ihnen gegenüber der Bank gegebenenfalls juristisch geltend gemacht werden.
Das Banken diese Risiken nicht tragen wollen, dürfe jedem klar sein!