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Die Auftragserteilung:

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Kaum eines kann ärgerlicher sein, als ein Fehler bei der Erteilung eines Kauf- oder Verkaufsauftrages – denn

so etwas ist immer und absolut vermeidbar. Daher wollen wir Ihnen einige Tips geben, wie Sie eine perfekte

Order erteilen!

Gleich der erste Ratschlag vorweg: Besorgen Sie sich am besten alle erforderlichen Daten und Informationen,

bevor Sie den Auftrag bei Ihrem Wertpapierberater aufgeben! Was brauchen Sie dazu?

Das wichtigste hierzu ist die Wertpapierkennummer (WKN). Egal ob Aktie, Anleihe oder Optionsschein –

mit Ausnahme von Optionen und Futures ist an der Börse alles durch eine eigene sechsstellige Kennummer

gekennzeichnet, welche die Auftragsweiterleitung und – Ausführung vereinfacht, beschleunigt und Verwechslungen

verhindert. Möchten Sie also zum Beispiel Aktien von Siemens kaufen, erfragen Sie zunächst

die Wertpapierkennummer der Aktie – bei Siemens lautet sie beispielsweise 723600. Dann sollten Sie sich

vorab entscheiden, wieviel Stück eines Wertpapieres Sie haben möchten bzw. wieviel Geld Sie bei dem geplanten

Auftrag anlegen wollen. Als nächstes sollten Sie erfragen, an welcher Börse (Börsenplatz) das gewünschte

Wertpapier gehandelt wird. Die Börse in Frankfurt ist zwar die größte deutsche Börse, aber bei

dennoch bekommen Sie einige Optionsscheine oder ausländische Aktien beispielsweise nur in Berlin,

Stuttgart oder München, bzw. werden an einer anderen Börse liquider gehandelt.

Der nächste Punkt: Auf welche Weise soll die Order ausgeführt werden? Hier gilt es drei Aspekte zu beachten:

Wollen Sie die Order limitiert oder unlimitiert aufgeben?

Ein Limit heißt – beim Kaufauftrag: Das Sie dem Auftrag die ausdrückliche Bedingung beifügen, dass Sie

nur einen Betrag X (Euro) pro Stück zu zahlen bereit sind, und keinen Cent mehr. Will Ihnen aber zu diesem

Kurs niemand etwas verkaufen, gehen Sie leer aus.

Bei einem Verkaufsauftrag bedeutet Ihr Limit umgekehrt, dass Sie mindestens X Euro pro Stück haben

wollen, und die Papiere ansonsten lieber. Dagegen:

Unlimitierte Kauforders heissen „Billigst-Order“. Mit einem Billigst-Auftrag sagen Sie dem Händler am

Börsenpakett, wenn dieser Ihre Order zur Ausführung erhält, dass Sie die Papiere unbedingt und so schnell

wie möglich haben wollen – aber so billig wie möglich!

Ein unlimitierter Verkauf heißt „Bestens-Order“. Auch hier lautet die Aussage Orderausführung so schnell

wie möglich und egal unter welchen Bedingungen – nur wenn möglich mit dem höchsten, sofort erzielbaren

Preis! Auf diese Weise stellen Sie nahezu sicher, dass Sie die gewünschten Papiere auch wirklich bekommen

bzw. loswerden können. Dabei gilt die Faustregel: Je weniger Umsätze in einem bestimmten Wertpapier

auftreten, desto größer ist das Risiko, dass Sie durch unlimitierte Aufträge absolute Phantasiepreise bezahlen

oder erhalten, während Ihnen dies zum Beispiel beim Kauf der Siemens-Aktie, bei der täglich Hunderttausende von Aktien umgesetzt werden, kaum passieren kann!

Orderführung zur Kasse oder variabel? Wenn Sie eine größere Anzahl an Papieren kaufen oder verkaufen

möchten, können Sie dies im variablen Handel tun. Variabel bedeutet, dass Ihre Order quasi eine Einzelbehandlung

genießt. Sie steht für sich allein an der Börse und wird dann ausgeführt, wenn ein Gegenpart auftritt,

der Ihre Bedingungen für Kauf oder Verkauf akzeptiert. Die erforderlichen Stückzahlen für den variablen

Handel sind je nach Art des Wertpapiers, der Börse und dem genutzten Handelssystem recht unterschiedlich.

Sie sollten daher bereits vorher zeitgerecht bei der Bank nach Bedingungen fragen.

Umgekehrt : Erteilen Sie einen Kauf- bzw. Verkaufsauftrag mit nur geringem Umsatzwert bzw. mit weniger

als 50 Stück, so wird dieser zu einem von der Börse ermittelten Einheits- bzw. Kassakurs abgerechnet. Von

Börse zu Börse schwankt der Zeitpunkt – dieser Kursfeststellung (in Frankfurt z. B. 12:00 Uhr), er bleibt

aber auch für später an diesem Tag eintreffende Kleinorder gültig.

Soll die Order nur für den heutigen Tag gelten, oder bis Monatsende gültig sein?

Wenn Sie Ihre Order nur für den heutigen Tag erteilen, wird sie ersatzlos gestrichen, wenn es innerhalb

dieses Handelstages nicht zu einem Abschluß kommen konnte – gleich ob kein Abnehmer oder Verkäufer

aufgetreten ist oder Ihr Limit nicht erreicht wurde. Wenn Sie dann am nächsten Tag trotzdem noch kaufen

oder verkaufen wollen, müssen Sie eine neue Order erteilen. Wenn Sie die Order aber bis zum Monatsende

gültig (auch ultimo genannt) aufgeben, bleibt sie bis zum Monatsablauf bestehen, bis sie gestrichen wird, es

sei denn, sie konnte bis dahin ausgeführt werden.

Das ist zwar sehr praktisch, aber Sie müssen dann unbedingt daran denken, diese Order zu streichen, wenn

Sie es sich doch anders überlegt haben!

In diesem Zusammenhang: Sie können einen Auftrag natürlich jederzeit wieder streichen lassen oder Ihre

Bedingungen ändern, also etwa ein Limit eingeben und oder aufheben etc.!

Dafür berechnet Ihnen Ihre Bank allerdings einen kleinen „Obulus“!

Wenn Sie Zeit genug haben, sollten Sie persönlich zur Bank gehen und Ihre Order vor Ort erteilen.

Ihre Angaben und Wünsche werden dann vor der Eingabe in den Computer schriftlich aufgenommen, mit

Ihnen durchgegangen und durch Ihre Unterschrift in ihrer Richtigkeit bestätigt. Damit können Sie Mißverständnisse

natürlich nahezu ausschließen (gegenüber einem Orderauftrag am Telefon)!

Wenn es aber einmal sehr schnell gehen soll oder muß, kommen Sie an einer telefonischen Order nicht

herum. Dann sollten Sie aber unbedingt zuvor alle notwendigen Daten und Angaben parat legen, und sich

die Order vom Bankangestellten wiederholen lassen, bevor Sie Ihr endgültiges O.K. geben.

Als letztes: Zu jeder Order erhalten Sie nach der Ausführung eine schriftliche Abrechnung von Ihrer Bank.

Diese Abrechnung sollten Sie genau daraufhin überprüfen, ob alles auch wirklich korrekt gemäß Ihres

Auftrages abgelaufen ist.

Denn die Zeit, Einwände bei fehlerhafter Ausführung zu erheben, ist befristet.

Wenn Sie all diese Informationen vor der Ordererteilung vorbereitet haben, ist das Risiko eventueller Mißverständnisse

so weit wie es nur möglich ist reduziert. Denn wenn der richtige Zeitpunkt zum Kauf oder

Verkauf gekommen ist, sollte das ganze ja so schnell und reibungslos wie möglich vonstatten gehen – an der

Börse ist Zeit wirklich Geld!

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