Читать книгу Erwachen und Bestimmung (Carl Maria Weber) (Literarische Gedanken Edition) - Карл Мария фон Вебер - Страница 4

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Nicht sind mehr die Hände zum Reigen verschlungen,

Keine Weite mehr öffnet sich träumendem Fall.

Die Schreie des Lebens sind ausgeklungen:

Uns weckte ein neuer, ein dunklerer Schall.

Der Freund entschwand. Wir standen allein

Vor erloschenem Himmel und klaffendem Grab.

Aufscheuchend warf ein geröteter Schein

Uns schwer in das flutende Chaos hinab.

Geliebte Alleen der Städte erstarben.

Wir schwiegen, verhüllt in Scharlach und Schmerz ..

Bis hoch in das Graue an blutroten Garben

Emporschoß der Menschheit brennendes Herz!

Aus Sumpf und Gewässern standen wir auf

Und hatten im Nacken ein morgenlich Wehn;

Hart sprang in die Faust metallener Knauf —

Erde hub an, sich aus Angeln zu drehn.

Wir fühlten der Brüder Opfer und Tod

Und wußten erst jetzt unser Dasein verbürgt.

Ausspien wir der eigenen Schuld gärenden Kot,

Der uns zum Ersticken die Kehle gewürgt.

Da flammte, befreit, ein andrer Gesang

Und fuhr in der Jahre klirrenden Schritt;

In unserem weitausholenden Gang

Zog immer jetzt fernes Donnern mit.

Nun reichen wir Hände zu heiligerm Bund

Als zum Tanz über schimmerndes Erdenrund!

Wir glühen nicht minder — doch ist es die Glut,

Die Gottes Liebe im Menschen tut.

Erwachen und Bestimmung (Carl Maria Weber) (Literarische Gedanken Edition)

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