Читать книгу Durch Wüste und Harem - Karl May - Страница 10

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[22] Das arabische Wort Harem bedeutet eigentlich »das Heilige, Unverletzliche« und bezeichnet bei den Muhammedanern die Frauenwohnung, welche von den übrigen Räumen des Hauses abgesondert ist.

»Ja.«

»Ein Ungläubiger?«

»Ein Christ.«

»Ich erlaube es nicht!«

»So mag sie sterben. Sallam aaleïkum, Friede sei mit dir und ihr!«

Ich wandte mich zum Gehen. Obgleich ich bereits aus der Aufzählung der Symptome gemerkt hatte, daß Güzela an einer hochgradigen Gemütskrankheit leide, that ich doch, als ob ich an eine bloß körperliche Erkrankung glaube; denn grad weil ich vermutete, daß ihr Leiden die Folge eines Zwanges sei, der sie in die Gewalt dieses Mannes gebracht hatte, wollte ich mich so viel wie möglich über alles aufklären. Er ließ mich wieder bis zur Thür gehen, dann aber rief er:

»Halt, Hekim, bleibe da. Du sollst die Gemächer betreten!«

Ich wandte mich um und schritt, ohne ihm meine Genugthuung merken zu lassen, wieder auf ihn zu. Ich hatte gesiegt und war außerordentlich zufrieden mit den Zugeständnissen, die er mir gemacht hatte, denn sie gewährten mir mehr, als wohl jemals einem Europäer zugestanden worden ist. Die Liebe des Ägypters und infolge dessen also auch seine Sorge mußte eine sehr ungewöhnliche sein, daß er sich zu solchen Zugeständnissen verstand. Freilich konnte ich die ingrimmigste Erbitterung gegen mich aus jeder seiner Mienen lesen, denn ihm war ich ein unabweisbarer Eindringling in die Mysterien seiner inneren Häuslichkeit, und ich hegte die Überzeugung, daß ich ihn auch selbst in dem Falle einer glücklichen Heilung der kranken Frau als einen unversöhnlichen Feind zurücklassen werde, zumal er ganz so wie ich die Überzeugung hatte, daß wir uns bereits einmal unter unfreundlichen Umständen begegnet seien.

Jetzt entfernte er sich, um alles Nötige in eigener Person anzuordnen, denn keiner seiner Diener durfte ahnen, daß er einem fremden Mann Zutritt in das Heiligtum seines Hauses gestatte.

Er kehrte erst nach einer langen Weile zurück. Es lag ein Ausdruck fester, trotziger Entschlossenheit um seinen zusammengekniffenen Mund, und mit einem Blicke voll versteckt bleiben sollenden, aber doch hervorbrechenden Hasses instruierte er mich:

»Du sollst zu ihr gehen – –«

»Du versprachst es bereits.«

»Und ihre Zimmer sehen – –«

»Natürlich.«

»Auch sie selbst – – –«

»Verschleiert und eingehüllt.«

»Und mit ihr sprechen.«

»Das ist notwendig.«

»Ich erlaube dir viel, unendlich viel, Effendi. Aber bei der Seligkeit aller Himmel und bei den Qualen aller Höllen, sobald du ein Wort sprichst, welches ich nicht wünsche, oder das Geringste thust, was dir nicht von mir erlaubt wurde, stoße ich sie nieder. Du bist stark und wohl bewaffnet, darum wird mein Dolch nicht gegen dich, sondern gegen sie gerichtet sein. Ich schwöre es dir bei allen Suwar[23] des Kuran und bei allen Kalifen, deren Andenken Allah segnen möge!«

[23] Plural von Sura, die Strophe.

Er hatte mich also doch kennen gelernt und dachte sich, daß ihm diese Versicherung mehr nützen werde, als die prahlerischsten Drohungen, wenn sie gegen mich selbst gerichtet gewesen wären. Übrigens war es mir ja gar nicht in den Sinn gekommen, ihn in seinen Rechten zu kränken; nur konnte ich mich bei seinem Verhalten je länger desto weniger einer Ahnung entschlagen, daß in seinem Verhältnisse zu der Kranken irgend ein dunkler Punkt zu finden sei.

»Ist es Zeit?« fragte ich.

»Komm!«

Wir gingen. Er schritt voran, und ich folgte ihm.

Zunächst kamen wir durch einige fast in Trümmern liegende Räume, in denen allerlei nächtliches Getier sein Wesen treiben mochte; dann betraten wir ein Gemach, welches als Vorzimmer zu dienen schien, und nun folgte der Raum, der allem Anscheine nach als eigentliches Frauengemach benutzt wurde. Alle die umherliegenden Kleinigkeiten waren solche, wie sie von Frauen gesucht und gern benutzt werden.

»Das sind die Zimmer, welche du sehen wolltest. Siehe, ob du den Dämon der Krankheit in ihnen zu finden vermagst!« meinte Abrahim-Mamur mit einem halb spöttischen Lächeln.

»Und das Gemach nebenan – –?«

»Die Kranke befindet sich darin. Du sollst es auch sehen, aber ich muß mich vorher überzeugen, ob die Sonne ihr Angesicht verhüllt hat vor dem Auge des Fremden. Wage ja nicht, mir nachzufolgen, sondern warte ruhig, bis ich wiederkomme!«

Er trat hinaus, und ich war allein.

Also da draußen befand sich Güzela. Dieser Name bedeutet wörtlich »die Schöne«. Dieser Umstand und das ganze Verhalten des Ägypters brachte meine frühere Vermutung, daß es sich um eine ältere Person handle, ins Wanken.

Ich ließ mein Auge durch den Raum schweifen. Es war hier ganz dieselbe Einrichtung getroffen, wie in dem Zimmer des Hausherrn: das Geländer, der Diwan, die Nische mit den Kühlgefäßen.

Nach kurzer Zeit erschien Abrahim wieder.

»Hast du die Räume geprüft?« fragte er mich.

»Ja.«

»Nun?«

»Es läßt sich nichts sagen, bis ich bei der Kranken gewesen bin.«

»So komm, Effendi. Aber laß dich noch einmal warnen!«

»Schon gut! Ich weiß ganz genau, was ich zu thun habe.«

Wir traten in das andere Gemach. In weite Gewänder gehüllt, stand eine Frauengestalt tief verschleiert an der hintern Wand des Zimmers. Nichts war von ihr zu sehen, als die kleinen, in Sammtpantoffeln steckenden Füße.

Ich begann meine Fragen, deren Enthaltsamkeit den Ägypter vollständig befriedigte, ließ sie eine kleine Bewegung machen und bat sie endlich, mir die Hand zu reichen. Fast wäre ich trotz der ernsten Situation in eine laute Heiterkeit ausgebrochen. Die Hand war nämlich so vollständig in ein dickes Tuch gebunden, daß es ganz und gar unmöglich war, auch nur die Lage oder Form eines Fingers durch dasselbe zu erkennen. Sogar der Arm war in derselben Weise verhüllt.

Ich wandte mich zu Abrahim.

»Mamur, diese Bandagen müssen entfernt werden.«

»Warum?«

»Ich kann den Puls nicht fühlen.«

»Entferne die Tücher!« gebot er ihr.

Sie zog den Arm hinter die Hüllen zurück und ließ dann ein zartes Händchen erscheinen, an dessen Goldfinger ich einen sehr schmalen Reifen erblickte, welcher eine Perle trug. Abrahim beobachtete meine Bewegungen mit gespannter Aufmerksamkeit. Während ich meine drei Finger an ihr Handgelenk legte, neigte ich mein Ohr tiefer, wie um den Puls nicht bloß zu fühlen, sondern auch zu hören, und – täuschte ich mich nicht – da wehte es leise, leise, fast unhörbar durch den Schleier:

»Kurtar Senitzaji – rette Senitza!«

»Bist du fertig?« fragte jetzt Abrahim, indem er rasch näher trat.

»Ja.«

»Was fehlt ihr?«

»Sie hat ein großes, ein tiefes Leiden, das größte, welches es giebt, aber – – – ich werde sie retten.«

Diese letzten vier Worte richtete ich mit langsamer Betonung mehr an sie als an ihn.

»Wie heißt das Übel?«

»Es hat einen fremden Namen, den nur die Ärzte verstehen.«

»Wie lange dauert es, bis sie gesund wird?«

»Das kann bald, aber auch sehr spät geschehen, je nachdem Ihr mir gehorsam seid.«

»Worin soll ich dir gehorchen?«

»Du mußt ihr meine Medizin regelmäßig verabreichen.«

»Das werde ich thun.«

»Sie muß einsam bleiben und vor allem Ärger behütet werden.«

»Das soll geschehen.«

»Ich muß täglich mit ihr sprechen dürfen.«

»Du? Weshalb?«

»Um meine Mittel nach dem Befinden der Kranken einrichten zu können.«

»Ich werde dir dann selbst sagen, wie sie sich befindet.«

»Das kannst du nicht, weil du das Befinden eines Kranken nicht zu beurteilen vermagst.«

»Was hast du denn mit ihr zu sprechen?«

»Nur das, was du mir erlaubst.«

»Und wo soll es geschehen?«

»Hier in diesem Raume, grad wie heute.«

»Sage es genau, wie lange du kommen mußt!«

»Wenn Ihr mir gehorcht, so ist sie von heute an in fünf Tagen von ihrer Krankheit – – frei.«

»So gieb ihr die Medizin.«

»Ich habe sie nicht hier; sie befindet sich unten im Hofe bei meinem Diener.«

»So komm!«

Ich wandte mich gegen sie, um mit dieser Bewegung einen stummen Abschied von ihr zu nehmen. Sie hob unter der Hülle die Hände wie bittend empor und wagte die drei Silben:

»Eww’ Allah, mit Gott!«

Sofort aber fuhr er herum:

»Schweig! Du hast nur zu sprechen, wenn du gefragt wirst!«

»Abrahim-Mamur,« antwortete ich sehr ernst, »habe ich nicht gesagt, daß sie vor jedem Ärger, vor jedem Kummer bewahrt werden muß? So spricht man nicht zu einer Kranken, in deren Nähe der Tod schon steht!«

»So mag sie zunächst selbst dafür sorgen, daß sie sich nicht zu kränken braucht. Sie weiß, daß sie nicht sprechen soll. Komm!«

Wir kehrten in das Selamlük zurück, wo ich nach Halef schickte, der alsbald mit der Apotheke erschien. Ich gab Ignatia nebst den nötigen Vorschriften und machte mich dann zum Gehen bereit.

»Wann wirst du morgen kommen?«

»Um dieselbe Stunde.«

»Ich werde dir wieder einen Kahn senden. Wie viel verlangst du für heute?«

»Nichts. Wenn die Kranke gesund ist, magst du mir geben, was dir beliebt.«

Er griff dennoch in die Tasche, zog eine reich gestickte Börse hervor, nahm einige Stücke und reichte sie Halef hin.

»Hier, nimm du!«

Der wackere Halef-Agha griff mit einer Miene zu, als ob es sich um eine große Gnadenbezeugung gegen den Ägypter handle, und meinte, das Bakschisch ungesehen in seine Tasche senkend:

»Abrahim-Mamur, deine Hand ist offen und die meine auch. Ich schließe sie gegen dich nicht zu, weil der Prophet sagt, daß eine offene Hand die erste Stufe zum Aufenthalte der Seligen sei. Allah sei bei dir und auch bei mir!«

Wir gingen, von dem Ägypter bis in den Garten begleitet, wo uns ein Diener die in der Mauer befindliche Thür öffnete. Als wir uns allein befanden, griff Halef in die Tasche, um zu sehen, was er erhalten hatte.

»Drei Goldzechinen, Effendi! Der Prophet segne Abrahim-Mamur und lasse sein Weib so lange als möglich krank bleiben!«

»Hadschi Halef Omar!«

»Sihdi! Willst du mir nicht einige Zechinen gönnen?«

»Doch; noch mehr ist einem Kranken die Gesundheit zu gönnen.«

»Wie oft gehest du noch, ehe sie gesund wird?«

»Noch fünfmal vielleicht.«

»Fünfmal drei macht fünfzehn Zechinen; wenn sie gesund wird, vielleicht noch fünfzehn Zechinen, macht dreißig Zechinen. Ich werde forschen, ob es hier am Nil noch mehr kranke Frauen giebt.«

Wir langten bei dem Kahn an, wo uns die Ruderer bereits erwarteten. Unser voriger Führer saß am Steuer, und als wir eingestiegen waren, ging es flott den Strom hinab, schneller natürlich als aufwärts, so daß wir nach einer halben Stunde unser Ziel erreichten.

Wir legten ganz in der Nähe einer Dahabïe an, welche während unserer Abwesenheit am Ufer vor Anker gegangen war. Ihre Taue waren befestigt, ihre Segel eingezogen, und nach dem frommen muhammedanischen Gebrauche lud der Reïs, der Schiffskapitän, seine Leute zum Gebete ein:

»Haï al el salah, auf, rüstet euch zum Gebete.«

Ich war schon im Fortgehen begriffen gewesen, wandte mich aber schnell um. Diese Stimme kam mir außerordentlich bekannt vor. Hatte ich recht gehört? War dies wirklich der alte Hassan, den sie Abu el Reïsahn, Vater der Schiffsführer, nannten? Er war in Kufarah, wo er einen Sohn besucht hatte, mit mir und Halef zusammengetroffen und mit uns nach Ägypten zurückgekehrt. Wir hatten einander außerordentlich lieb gewonnen, und ich war überzeugt, daß er sehr erfreut sein werde, mich hier wiederzufinden. Ich wartete daher, bis das Gebet beendet war, und rief dann zum Deck empor.

»Hassan el Reïsahn, ohio!«

Sofort reckte er sein altes, gutes, bärtiges Gesicht herab und fragte:

»Wer ist – – o, Allah akbar, Gott ist groß! Ist das nicht mein Sohn, der Nemsi Kara Effendi?«

»Er ist es, Abu Hassan.«

»Komm herauf, mein Sohn; ich muß dich umarmen!«

Ich stieg empor und wurde von ihm auf das herzlichste bewillkommnet.

»Was thust du hier?« fragte er mich.

»Ich ruhe aus von der Reise. Und du?«

»Ich komme mit meinem Schiffe von Dongola, wo ich eine Ladung Sennesblätter eingenommen habe. Ich bekam ein Leck und mußte also hier anlegen.«

»Wie lange bleibst du hier?«

»Nur morgen noch. Wo wohnest du?«

»Dort rechts in dem alleinstehenden Hause.«

»Hast du einen guten Wirt?«

»Es ist der Scheik el Belet[24] des Ortes, ein Mann, mit dem ich sehr zufrieden bin. Du wirst diesen Abend bei mir sein, Abu Hassan?«

[24] Dorfrichter.

»Ich werde kommen, wenn deine Pfeifen nicht zerbrochen sind.«

»Ich habe nur die eine; du mußt also die deinige mitbringen, aber du wirst den köstlichsten Djebeli rauchen, den es je gegeben hat.«

»Ich komme gewiß. Bleibst du noch lange hier?«

»Nein. Ich will nach Kairo zurück.«

»So fahre mit mir. Ich lege in Bulakh[25] an.«

[25] Vorstadt von Kairo mit Hafen.

Bei diesem Anerbieten kam mir ein Gedanke.

»Hassan, du nanntest mich deinen Freund!«

»Du bist es. Fordere von mir, was du willst, so soll es dir werden, wenn ich es habe oder kann!«

»Ich möchte dich um etwas sehr Großes bitten.«

»Kann ich es erfüllen?«

»Ja.«

»So ist es dir schon voraus gewährt. Was ist es?«

»Das sollst du am Abend erfahren, wenn du mit mir Kaffee trinkst.«

»Ich komme und – – doch mein Sohn, ich vergaß, daß ich bereits geladen bin.«

»Wo?«

»In demselben Hause, in welchem du wohnst.«

»Bei dem Scheik el Belet?«

»Nein, sondern bei einem Manne aus Istambul, der zwei Tage mit mir gefahren und hier ausgestiegen ist. Er hat dort eine Stube für sich und einen Platz für seinen Diener gemietet.«

»Was ist er?«

»Ich weiß es nicht; er hat es mir nicht gesagt.«

»Aber sein Diener konnte es sagen.«

Der Kapitän lachte, was sonst seine Angewohnheit nicht war.

»Dieser Mensch ist ein Schelm, der alle Sprachen gehört hat und doch von keiner sehr viel lernte. Er raucht, pfeift und singt den ganzen Tag und giebt, wenn man ihn fragt, Antworten, welche heute wahr und morgen unwahr sind. Ehegestern war er ein Türke, gestern ein Montenegriner, heute ist er ein Druse, und Allah weiß es, was er morgen und übermorgen sein wird.«

»So wirst du also nicht zu mir kommen?«

»Ich komme, nachdem ich eine Pfeife mit dem andern geraucht habe. Allah behüte dich; ich habe noch zu arbeiten.«

Halef war bereits vorausgegangen; ich folgte jetzt nach und streckte mich, in meiner Wohnung angekommen, auf den Diwan, um mir das heutige Erlebnis zurecht zu legen. Dies sollte mir aber nicht gelingen, denn bereits nach kurzer Zeit trat mein Wirt zu mir herein.

»Sallam aaleïkum.«

»Aaleïkum.«

»Effendi, ich komme, um deine Erlaubnis zu holen.«

»Wozu?«

»Es ist ein fremder Sihdi zu mir gekommen und hat mich um eine Wohnung gebeten, die ich ihm auch gegeben habe.«

»Wo liegt diese Wohnung?«

»Droben.«

»So stört mich der Mann ja gar nicht. Thue, was dir beliebt, Scheik.«

»Aber dein Kopf hat viel zu denken, und er hat einen Diener, der sehr viel zu pfeifen und zu singen scheint.«

»Wenn es mir nicht gefällt, so werde ich es ihm verbieten.«

Der besorgte Wirt entfernte sich, und ich war wieder allein, sollte aber doch zu keinem ruhigen Nachdenken kommen, denn ich vernahm die Schritte zweier Menschen, welche, der eine vom Hofe her und der andere von außen her kommend, gerade an meiner Thür zusammentrafen.

»Was willst du hier? Wer bist du?« frug der eine. Ich erkannte an der Stimme Halef, meinen kleinen Diener.

»Wer bist denn du zunächst, und was willst du in diesem Hause?« frug der andere.

»Ich? Ich gehöre in dieses Haus!« meinte Halef sehr entrüstet.

»Ich auch!«

»Wer bist du?«

»Ich bin Hamsad al Dscherbaja.«

»Und ich bin Hadschi Halef Omar Agha.«

»Ein Agha?«

»Ja; der Begleiter und Beschützer meines Herrn.«

»Wer ist dein Herr?«

»Der große Arzt, der hier in dieser Stube wohnt.«

»Ein großer Arzt? Was kuriert er denn?«

»Alles.«

»Alles? Mache mir nichts weis! Es giebt nur einen Einzigen, der alles kurieren kann.«

»Wer ist das?«

»Ich.«

»So bist du auch ein Arzt?«

»Nein. Ich bin auch der Beschützer meines Herrn.«

»Wer ist dein Herr?«

»Das weiß man nicht. Wir sind erst vorhin in dieses Haus gezogen.«

»Ihr konntet draußen bleiben.«

»Warum?«

»Weil ihr unhöfliche Männer seid und keine Antwort gebt, wenn man fragt. Willst du mir sagen, wer dein Herr ist?«

»Ja.«

»Nun?«

»Er ist, er ist – – mein Herr, aber nicht dein Herr.«

»Schlingel!«

Nach diesem letzten Worte hörte ich, daß mein Halef sich höchst indigniert entfernte. Der andere blieb unter dem Eingange stehen und pfiff; dann begann er leise vor sich hin zu brummen und zu summen; nachher kam eine Pause, und darauf fiel er mit halblauter Stimme in ein Lied.

Ich wäre vor freudiger Überraschung beinahe aufgesprungen, denn der Text der beiden Strophen, welche er sang, lauteten in dem Arabisch, dessen er sich bediente:

»Fid-dagle ma tera jekun?

Chammin hu Nabuliun.

Ma balu-hu jedubb hena?

Kussu-hu, ja fitjanena!

Gema’a homr el-elbise

Wast el-chala muntasibe.

Ma bal hadolik wakifin?

Hallu-na nenzor musri’ in!«

Und diese arabischen Verse, welche sich sogar ganz prächtig reimten, klingen in unserm guten Deutsch nicht anders als:

»Was kraucht nur dort im Busch herum?

Ich glaub’, es ist Napolium.

Was hat er nur zu krauchen dort?

Frisch auf, Kam’raden, jagt ihn fort!

Wer hat nur dort im off’nen Feld’

Die roten Hosen hingestellt?

Was haben sie zu stehen dort?

Frisch auf, Kam’raden, jagt sie fort!«

Auch die Melodie war ganz und gar dieselbe, Note für Note und Ton für Ton. Ich sprang, als er die zweite Strophe beendet hatte, zur Thür, öffnete dieselbe und sah mir den Menschen an. Er trug weite, blaue Pumphosen, eine eben solche Jacke, Lederstiefeletten und einen Fez auf dem Kopfe, war also eine ganz gewöhnliche Erscheinung.

Als er mich sah, stemmte er die Fäuste in die Hüften, stellte sich, als ob er sich aus mir nicht das mindeste mache, vor mich hin und fragte:

»Gefällt es dir, Effendi?«

»Sehr! Woher hast du das Lied?«

»Selbst gemacht.«

»Sage das einem andern, aber nicht mir! Und die Melodien?«

»Selbst gemacht, erst recht!«

»Lügner!«

»Effendi, ich bin Hamsad al Dscherbaja und lasse mich nicht schimpfen!«

»Du bist Hamsad al Dscherbaja und dennoch ein großer Schlingel! Diese Melodie kenne ich.«

»So hat sie einer gesungen oder gepfiffen, der sie von mir gehört hat.«

»Und von wem hast du sie gehört?«

»Von niemand.«

»Du bist unverbesserlich, wie es scheint. Diese Melodie gehört zu einem deutschen Liede.«

»Oh, Effendi, was weißt du von Deutschland!«

»Das Lied heißt:

»Was kraucht nur dort im Busch herum?

»Ich glaub’, es ist – – –«

»Hurrjes, wat is mich denn dat!« unterbrach er mich mit jubelndem Tone, da ich diese Worte in deutscher Sprache gesprochen hatte. »Sind Sie man vielleicht een Deutscher?«

»Versteht sich!«

»Wirklich? Ein deutscher Effendi? Woher denn, wenn ich fragen darf, Herr Hekim-Baschi?«

»Aus Sachsen.«

»Een Sachse! Da sollte man doch gleich vor Freede ’n Ofen einreißen! Und Sie sind man wohl een Türke jeworden?«

»Nein. Sie sind ein Preuße?«

»Dat versteht sich! Een Preuße aus’n Jüterbock.«

»Wie kommen Sie hierher?«

»Auf der Bahn, per Schiff, per Pferd und Kamel und auch mit die Beene.«

»Was sind Sie ursprünglich?«

»Balbier unjefähr. Es jefiel mich nicht mehr derheeme, und da jing ich in die weite Welt, bald hierhin, bald dorthin, bis endlich hierher.«

»Sie werden mir das alles erzählen müssen. Wem aber dienen Sie jetzt?«

»Es ist een konstantinopolitanischer Kaufmannssohn und heeßt Isla Ben Maflei, hat schauderhaftes Jeld, dat Kerlchen.«

»Was thut er hier?«

»Weeß ich’s? Er sucht wat.«

»Was denn?«

»Wird wohl vielleicht ’n Frauenzimmer sein.«

»Ein Frauenzimmer? Das wär’ doch sonderbar!«

»Wird aber doch wohl zutreffen.«

»Was sollte es für ein Frauenzimmer sein?«

»Ne Montenegrinerin, ’ne Senitscha oder Senitza, oder wie dat ausjesprochen wird.«

»Wa–a–as? Senitza heißt sie?«

»Ja.«

»Weißt du das gewiß?«

»Versteht sich! Erstens hat er een Bild von ihr; zweetens thut er stets – – halt, er klatscht droben, Herr Effendi; ich muß ’nauf!«

Ich setzte mich nicht wieder nieder, sondern es trieb mich in dem Zimmer auf und ab. Zwar mußte mir dieser Barbier aus Jüterbogk, der sich so poetisch Hamsad al Dscherbaja nannte, höchst interessant sein, noch weit mehr aber war meine Teilnahme für seinen Herrn erwacht, der hier am Nile eine Montenegrinerin suchte, welche den Namen Senitza führte. Unglücklicher Weise aber kamen einige Fellahs, welche Kopfschmerz oder Leibweh hatten, und denen meine Zauberkörner helfen sollten. Sie saßen nach orientalischer Sitte eine ganze Stunde bei mir, ehe ich nur erfahren konnte, was ihnen fehlte, und als ich sie abgefertigt hatte, blieben sie am Platze, bis es ihnen selbst beliebte, die Audienz abzubrechen.

So wurde es Abend. Der Kapitän kam und stieg nach oben, ließ aber seinen schlürfenden Schritt nach einer halben Stunde wieder vernehmen und trat bei mir ein. Halef servierte den Tabak und den Kaffee und zog sich dann zurück. Kurze Zeit später hörte ich ihn mit dem Jüterbogker Türken zanken.

»Ist dein Leck ausgebessert?« fragte ich Hassan.

»Noch nicht. Ich konnte für heute nur das Loch verstopfen und das Wasser auspumpen. Allah giebt morgen wieder einen Tag.«

»Und wann fährst du ab?«

»Übermorgen früh.«

»Du würdest mich mitnehmen?«

»Meine Seele würde sich freuen, dich bei mir zu haben.«

»Wenn ich nun noch jemand mitbrächte?«

»Meine Dahabïe hat noch viel Platz. Wer ist es?«

»Kein Mann, sondern ein Weib.«

»Ein Weib? Hast du dir eine Sklavin gekauft, Effendi?«

»Nein. Sie ist das Weib eines anderen.«

»Der auch mitfahren wird?«

»Nein.«

»So hast du sie ihm abgekauft?«

»Nein.«

»Er hat sie dir geschenkt?«

»Nein. Ich werde sie ihm nehmen.«

»Allah kerihm, Gott ist gnädig! Du willst sie ihm nehmen, ohne daß er es weiß?«

»Vielleicht.«

»Mann, weißt du, was das ist?«

»Nun?«

»Eine Tschikarma, eine Entführung!«

»Allerdings.«

»Eine Tschikarma, welche mit dem Tode bestraft wird. Ist dein Geist dunkel und deine Seele finster geworden, daß du in das Verderben gehen willst?«

»Nein. Die ganze Angelegenheit ist noch sehr fraglich. Ich weiß, du bist mein Freund und kannst schweigen. Ich werde dir alles erzählen.«

»Öffne die Pforte deines Herzens, mein Sohn. Ich höre!«

Ich erstattete ihm Bericht über mein heutiges Abenteuer, und er hörte mir mit Aufmerksamkeit zu. Als ich fertig war, erhob er sich.

»Steh auf, mein Sohn, nimm deine Pfeife und folge mir!«

»Wohin?«

»Das sollst du sogleich sehen.«

Ich ahnte, was er beabsichtigte, und folgte ihm. Er führte mich hinauf in die Wohnung des Kaufmannes. Der Diener desselben war nicht anwesend, daher traten wir ein, nachdem wir uns zuvor durch ein leichtes Hüsteln angemeldet hatten.

Der Mann, welcher sich erhob, war noch jung; er mochte vielleicht sechsundzwanzig Jahre zählen. Der kostbare Tschibuk, aus welchem er rauchte, sagte mir, daß der Jüterbogker mit seinem »schauderhaftes Jeld« wohl recht haben könne. Er war eine interessante, sympathische Erscheinung, und ich sagte mir gleich in der ersten Minute, daß ich ihm mein Wohlwollen schenken könnte. Der alte Abu el Reïsahn nahm das Wort:

»Das ist der Großhändler Isla Ben Maflei aus Stambul, und das hier ist Effendi Kara Ben Nemsi, mein Freund, den ich liebe.«

»Seid mir beide willkommen und setzt euch!« erwiderte der junge Mann.

Er machte ein sehr erwartungsvolles Gesicht, denn er mußte sich sagen, daß der Kapitän jedenfalls einen guten Grund haben müsse, mich so ohne weiteres bei ihm einzuführen.

»Willst du mir eine Liebe erzeigen, Isla Ben Maflei?« fragte der Alte.

»Gern. Sage mir, was ich thun soll.«

»Erzähle diesem Manne die Geschichte, welche du mir vorhin erzählt hast!«

In den Zügen des Kaufmannes drückte sich Staunen und Mißmut aus.

»Hassan el Reïsahn«, meinte er, »du gelobtest mir Schweigen und hast doch bereits geplaudert!«

»Frage meinen Freund, ob ich ein Wort erzählt habe!«

»Warum bringst du ihn denn herauf und begehrst, daß ich auch zu ihm reden soll?«

»Du sagtest zu mir, ich solle während meiner Fahrt, da, wo ich des Abends anlegen muß, die Augen offen halten, um mich nach dem zu erkundigen, was dir verloren ging. Ich habe meine Augen und meine Ohren bereits schon geöffnet und bringe dir hier diesen Mann, der dir vielleicht Auskunft geben kann.«

Isla sprang, die Pfeife fortwerfend, mit einem einzigen Rucke empor.

»Ist’s wahr? Du könntest mir Auskunft erteilen?«

»Mein Freund Hassan hat kein Wort zu mir gesprochen, und ich weiß daher auch gar nicht, worüber ich dir Auskunft geben könnte. Sprich du zuerst!«

»Effendi, wenn du mir sagen kannst, was ich zu hören wünsche, so werde ich dich besser belohnen, als ein Pascha es könnte!«

»Ich begehre keinen Lohn. Rede!«

»Ich suche eine Jungfrau, welche Senitza heißt.«

»Und ich kenne eine Frau, welche sich denselben Namen gegeben hat.«

»Wo, wo, Effendi? Rede schnell.«

»Magst du mir nicht vorher die Jungfrau beschreiben?«

»O, sie ist schön wie die Rose und herrlich wie die Morgenröte; sie duftet wie die Blüte der Reseda, und ihre Stimme klingt wie der Gesang der Houris. Ihr Haar ist wie der Schweif des Pferdes Gilja, und ihr Fuß ist wie der Fuß von Delila, welche Samson verriet. Ihr Mund träufelt von Worten der Güte, und ihre Augen – – –«

Ich unterbrach ihn durch eine Bewegung meines Armes.

»Isla Ben Maflei, das ist keine Beschreibung, wie ich sie verlange. Sprich nicht mit der Zunge eines Bräutigams, sondern mit den Worten des Verstandes! Seit wann ist sie dir verloren gegangen?«

»Seit zwei Monden.«

»Hatte sie nicht etwas bei sich, woran man sie erkennen kann?«

»O, Effendi, was sollte dies sein?«

»Ein Schmuck vielleicht, ein Ring, eine Kette – – –«

»Ein Ring, ein Ring, ja! Ich gab ihr einen Ring, dessen Gold so dünn war wie Papier, aber er trug eine schöne Perle.«

»Ich habe ihn gesehen.«

»Wo, Effendi? O, sage es schnell! Und wann?«

»Heute, vor wenigen Stunden.«

»Wo?«

»In der Nähe dieses Ortes, nicht weiter als eine Stunde von hier.«

Der junge Mann kniete bei mir nieder und legte mir seine beiden Hände auf die Schultern.

»Ist es wahr? Sagst du keine Unwahrheit? Täuschest du dich nicht?«

»Es ist wahr; ich täusche mich nicht.«

»So komm, erhebe dich; wir müssen hin zu ihr.«

»Das geht nicht.«

»Es geht, es muß gehen! Ich gebe dir tausend Piaster, zwei-, dreitausend Piaster, wenn du mich zu ihr führst!«

»Und wenn du mir hunderttausend Piaster giebst, so kann ich dich heute nicht zu ihr bringen.«

»Wann sonst? Morgen, morgen ganz früh?«

»Nimm deine Pfeife auf, brenne sie an und setze dich! Wer zu schnell handelt, handelt langsam. Wir wollen uns besprechen.«

»Effendi, ich kann nicht. Meine Seele zittert.«

»Brenne deine Pfeife an!«

»Ich habe keine Zeit dazu; ich muß – – –«

»Wohl! Wenn du keine Zeit zu geordneten Worten hast, so muß ich gehen.«

»Bleibe! Ich werde alles thun, was du willst.«

Er setzte sich wieder an seinen Platz und nahm aus dem Becken eine glimmende Kohle, um den Tabak seiner Pfeife in Brand zu stecken.

»Ich bin bereit. Nun sprich!« forderte er mich dann auf.

»Heute schickte ein reicher Ägypter zu mir, zu ihm zu kommen, weil sein Weib krank sei – – –«

»Sein Weib – – –!«

»So ließ er mir sagen.«

»Du gingst?«

»Ich ging.«

»Wer ist dieser Mann?«

»Er nennt sich Abrahim-Mamur und wohnt aufwärts von hier in einem einsamen, halb verfallenen Hause, welches am Ufer des Niles steht.«

»Es wird von einer Mauer umgeben?«

»Ja.«

»Wer konnte dies ahnen! Ich habe alle Städte, Dörfer und Lager am Nile abgeforscht, aber ich dachte nicht, daß dieses Haus bewohnt werde. Ist sie wirklich sein Weib?«

»Ich weiß es nicht, aber ich glaube es nicht.«

»Und krank ist sie?«

»Sehr.«

»Wallahi, bei Gott, er soll es bezahlen, wenn ihr etwas Böses widerfährt. An welcher Krankheit leidet sie?«

»Ihre Krankheit liegt im Herzen. Sie haßt ihn; sie verzehrt sich in Sehnsucht, von ihm fortzukommen, und wird sterben, wenn es nicht bald geschieht.«

»Nicht er, aber sie hat dir das gesagt?«

»Nein, ich habe es beobachtet.«

»Du hast sie gesehen?«

»Ja.«

»Belauscht?«

»Nein. Er führte mich in seine Frauenwohnung, damit ich mit der Kranken sprechen könne.«

»Er selbst? Unmöglich!«

»Er liebt sie – –«

»Allah strafe ihn!«

»Und fürchtete, daß sie sterben werde, wenn er mich wieder fortschickte.«

»So sprachst du auch mit ihr?«

»Ja, aber nur die Worte, welche er mir erlaubte. Aber sie fand Zeit, mir leise zuzuflüstern: »Rette Senitza.« Sie trägt also diesen Namen, obgleich er sie Güzela nennt.«

»Was hast du ihr geantwortet?«

»Daß ich sie retten werde.«

»Effendi, ich liebe dich; dir gehört mein Leben! Er hat sie geraubt und entführt. Er hat sie durch Betrug an sich gerissen. Komm, Effendi, wir wollen gehen. Ich muß wenigstens das Haus sehen, in welchem sie gefangen gehalten wird!«

»Du wirst hier bleiben! Ich gehe morgen wieder hin zu ihr und – – –«

»Ich gehe mit, Sihdi!«

»Du bleibst hier! Kennt sie den Ring, welchen du am Finger trägst?«

»Sie kennt ihn sehr gut.«

»Willst du mir ihn anvertrauen?«

»Gern. Aber wozu?«

»Ich spreche morgen wieder mit ihr und werde es so einzurichten wissen, daß sie den Ring zu sehen bekommt.«

»Sihdi, das ist vortrefflich! Sie wird sogleich ahnen, daß ich in der Nähe bin. Aber dann?«

»Erzähle du zunächst das, was ich wissen muß.«

»Du sollst alles erfahren, Herr. Unser Geschäft ist eines der größten in Istambul; ich bin der einzige Sohn meines Vaters, und während er den Bazar verwaltet und die Diener beaufsichtigt, habe ich die notwendigen Reisen zu unternehmen. Ich war sehr oft auch in Scutari und sah Senitza, als sie mit einer Freundin auf dem See spazieren fuhr. Ich sah sie später wieder. Ihr Vater wohnt nicht in Scutari, sondern auf den schwarzen Bergen; sie kam aber zuweilen herunter, um die Freundin zu besuchen. Als ich vor zwei Monaten wieder an jenen See reiste, war die Freundin mit ihrem Manne verschwunden, und Senitza dazu!«

»Wohin?«

»Niemand wußte es.«

»Auch ihre Eltern nicht?«

»Nein. Ihr Vater, der tapfere Osco, hat die Czernagora verlassen, um nach seinem Kinde zu suchen, so weit die Erde reicht; ich aber mußte nach Ägypten, um Einkäufe zu machen. Auf dem Nile begegnete ich einem Dampfboote, welches aufwärts fuhr. Als der Sandal[26], auf welchem ich war, an ihm vorüberlenkte, hörte ich drüben meinen Namen nennen. Ich blickte hinüber und erkannte Senitza, welche den Schleier vom Gesicht genommen hatte. Neben ihr stand ein schöner, finsterer Mann, der ihr den Jaschmak sofort wieder überwarf – weiter sah ich nichts. Seit dieser Stunde habe ich ihre Spur verfolgt.«

Durch Wüste und Harem

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