Читать книгу Ehrenwerte Killer: 3 Top Krimis - Karl Plepelits - Страница 29

21

Оглавление

„Warum haben Sie das getan?“, fragte Roberto wütend. „Es war gegen die Abmachungen!“

„Ich hatte plötzlich die Nase voll, ich wollte meine Ruhe haben“, entschuldigte sich Raymond Aldrich.

Die Männer saßen sich in Aldrichs Arbeitszimmer gegenüber. Aldrich rauchte ununterbrochen. Er sah aus, als litte er unter einer heraufziehen den Grippe, seine Augenränder waren entzündet.

„Sie waren aus dem Schneider!“, meinte Roberto kopfschüttelnd. „Lindas Geständnis macht es Wingate unmöglich, seine Intrige weiterzuspinnen. Er kann Ihnen nicht Cindys Ermordung anhängen. Die Polizei weiß, wer es getan hat.“

„Sie haben sie verständigt?“

„Nein, das hat mein Vorgesetzter getan. Er hat in meinem Auftrag dafür gesorgt, dass Linda nicht Cindys Schicksal erlitt, er hat Black verhaften und Marettis Leiche sicherstellen lassen.“

„Wer hat auf Cramer und Morani geschossen?“, wollte Aldrich wissen. Er hüstelte.

„Dreimal dürfen Sie raten“, sagte Roberto.

„Ich habe eine kleine Theorie entwickelt“, meinte Raymond Aldrich. „Cramer und Morani wollten vermutlich ihren Boss aufs Kreuz legen und hatten vor, sich mit dem Geld abzusetzen. Diesem Treiben hat Wingate auf seine Weise ein Ende gesetzt.“

„Falsch“, sagte Roberto. „Alles deutet darauf hin, dass Gonella seine Hände im Spiel hat.“

„Don Bruno?“

„Genau. Die Mafia wollte ein Zeichen setzen. Sie ist entschlossen, Archies Extratouren zu stoppen und ihm nicht länger die Möglichkeit zu bieten, als Dollar-Hai von Calumet City zu glänzen.“

„Was ist mit meinem Geld?“

„Holen Sie es sich von Gonella wieder!“

„Sie machen Witze. Wie stellen Sie sich das vor?“, fragte Aldrich.

„Hätten Sie mich von Ihrer Abmachung mit Wingate in Kenntnis gesetzt und nicht auf eigene Faust gehandelt, wären die Bucks noch in Ihrem Besitz“, sagte Roberto und fügte lustlos lächelnd hinzu: „Betrachten Sie das Ganze als Lehrstück und den Geldverlust als Lehrgeld.“

„Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“

„Wir hatten vor, Wingates Leute bei der Geldübergabe zu schnappen“, erinnerte Roberto den Millionär an die getroffene Absprache. „Wir hätten damit mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Stattdessen haben Sie sich von Wingate ins Bockshorn jagen lassen und ...“

Aldrich fiel dem Sprecher ins Wort. „Verdammt, ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war“, sagte er. Seine Augen wurden wässrig. Er nieste und fuhr sich mit dem Handrücken über die Nase. „Ich kann ihn nicht rückgängig machen. Wie denn, zum Teufel? Warten Sie, mir fällt etwas ein, das wäre ein Weg! Ich hole mir das Geld von Archie Wingate wieder. Seine Leute haben es von mir bekommen, wie abgesprochen, also muss er für den Betrag geradestehen!“

Roberto schwieg.

Raymond Aldrich verzog das Gesicht. „Klingt nicht sehr überzeugend, was?“, fragte er mit einem unerwarteten Anflug von Humor.

„So ist es“, sagte Roberto.

„Ich habe einen der Schützen erkannt“, erklärte Aldrich plötzlich.

„Warum sagen Sie mir das erst jetzt?“

„Weil ich die Nase voll habe. Ich möchte meine Schwierigkeiten nicht vergrößern.“

„Wer ist es?“

„Ich habe ihn einige Male im Klub gesehen und weiß, dass sie ihn 'King Bull' nennen. Ein Spieler.“

„Ich denke, Sie haben von der Knallerei nichts mitbekommen, weil Sie in dem Schuppen auf dem Boden lagen?“

„Als nicht mehr geschossen wurde, bin ich aufgestanden. Ich schlich zu einem Loch in der Wand und peilte ins Freie. Da sah ich, wie die Gangster einen ihrer verwundeten Kameraden abschleppten. Es war King Bull.“

„Was wissen Sie noch über ihn?“

„Nichts. Ich kann nicht einmal sagen, auf wessen Zahlliste er steht.“ Roberto verabschiedete sich und ging. Er fuhr zu seinem Apartment in der Gunderson Street, hängte sich an die Strippe und wählte Myers Nummer. Diesmal hatte er Glück, der Colonel meldete sich persönlich.

Roberto schilderte, was er von Aldrich erfahren hatte und schloss: „Ich hoffe, unser Königsbulle steht in der Synonymkartei.“

„Das werden wir gleich haben“, meinte Myer. „Bleiben Sie am Apparat, bitte.“

Roberto setzte sich, legte die Beine hoch und wartete. Er hörte den Colonel bei dessen Unterhaltung über ein Zweittelefon. Drei Minuten später meldete Myer sich wieder.

„Charly Yardson, 29 Jahre alt, mehrfach vorbestraft, einer von Don Brunos Topleuten.“

„Ist das nicht wundervoll?“, fragte Roberto.

„Absolute Spitze. Wenn wir ihn durch die Mangel drehen und es schaffen, ihn zum Sprechen zu bringen, legen wir Gonella aufs Kreuz. Dann können wir seinem Schwiegersohn die zweifelhafte Genugtuung verschaffen, dass er nicht allein von den sprudelnden Dollarquellen seines Bezirkes Abschied nehmen musst.“

„Ich habe eine Idee“, sagte Roberto.

„Das wundert mich nicht“, meinte der Colonel. Seine Stimme verriet Respekt, sie klang aber auch amüsiert. „Sie haben fast immer Ideen, Roberto. Dass Sie darüber hinaus die Fähigkeit besitzen, sie in einer für uns äußerst raffinierten Weise zu verwerten, macht Sie für uns unentbehrlich.“

„Mir kommen gleich die Tränen“, sagte Roberto.

Ehrenwerte Killer: 3 Top Krimis

Подняться наверх