Читать книгу Beverly - Blütenlese 3 - Karlee Cox - Страница 4
Оглавление»Deine Aufgabe ist es,
meinem Willen zu gehorchen,
meine Anweisungen genau und sofort zu befolgen.
Meine Aufgabe ist es sicherzustellen,
dass du dich auf nichts Anderes konzentrieren musst.
Verstehst du?«
Tamora Donovan (*1990)
Kapitel 1
Von Zeit zu Zeit teilte Beverly Walsh gerne ihre Sammlung. Sie hatte eine gute Erziehung genossen – zumindest in dieser Hinsicht – und glaubte, dass es Dinge im Leben gab, die man, ähnlich wie einen guten Wein, am besten zusammen mit einer anderen Person genoss. Sie war keine Sammlerin, die ihre Stücke auf einem dunklen Dachboden aufbewahrte und sie nur ab und zu einmal herausnahm, um sie zu betrachten, zu berühren und zu streicheln, nur um sie anschließend bis zum nächsten Vollmond wieder an ihrem Platz zu belassen.
Ihre, doch eher als ungewöhnlich zu bezeichnende, Sammlung an lebenden Puppen diente rein ihrem Vergnügen und vermittelte ihr ein Gefühl von Zufriedenheit. Schon das allein, war ein Grund, ihre Kollektion zu verstecken. Wann immer es ihr möglich war, zeigte sie ihre Puppen gerne vor und bot sie sogar zum Spielen und Benutzen an. Dabei waren ihren Absichten nicht unbedingt ehrbar zu nennen, denn es bereitete ihr eine enorme Freude, dabei zuschauen zu können, wenn ihre Mädchen Verwendung durch einen Dritten fanden – einen ahnungslosen Besucher fachfrauisch verführten und in die intensive Welt des Vergnügens einführten, die sie aufgebaut hatte. Als die Betreffenden ihre Villa verblüfft und benommen verließen, leuchtete der kühle Glanz des Höhepunkts immer noch auf den hübschen Gesichtern ihrer Puppen.
Manchmal fragte Beverly sich, ob ihre Gäste Ärger bereiten würden – dass sie in ihr Leben zurückkehrten und in ihrem Umfeld von ihrem gelehrigen Harem weiblicher Dienerinnen erzählten. Immer wieder hatte sie sich eingestehen müssen, dass dieses Risiko tatsächlich bestand, aber schlussendlich kam sie zur Überzeugung, dass es diese Gefahr wert war. Auch kehrten ihre Besucher zumeist in ihr recht konservatives Leben und an Orte zurück, in denen bereits die moralischen Mistgabeln bereitstanden. Und das bedeutete, sollten sie etwas erzählen, die Strafe ihrer Indiskretion sie viel eher erreichte als irgendwelchen Kummer den sie ihr damit hätten bereiten können. Es wurde also geschwiegen, und diejenigen, die ihr loses Mundwerk nicht halten konnten, kamen eher so unglaubwürdig daher, dass es sie nicht wirklich beunruhigte.
Aber trotz all der intensiven Befriedigung, die sie dadurch erlebte, dass sie eine aufrichtige, völlig Unerfahrene in ihren kochenden Pool sapphischer Begierden stieß, gab es einen weiteren Grund, weshalb sie dieses Risiko wagen musste.
Manchmal – selten, aber mit einer gewissen, sich lohnenden Regelmäßigkeit – kam es dazu, dass sie ein neues Objekt ihrer Sammlung einverleibte. Zumeist geschah es aus einer unerwarteten Entdeckung heraus, wie das Stolpern über eine besonders wertvolle Buchausgabe in einem muffigen Antiquariat oder einer bislang unbekannten Skizze eines bekannten Malers auf einem Flohmarkt. Bei einigen Mädchen konnte sie ein deutliches ›Klicken‹ vernehmen, wenn sie die Wahrheit ihres Lebens erfuhren, wenn sie die große Zufriedenheit auf den Gesichtern ihrer Puppen und deren hungrigen Ausdruck der Begierde sahen und sie das ihnen gemachte Angebot bewerteten. Ihre Widerstände und ihr Widerwille verschwanden fast augenblicklich und gab dem Bedürfnis an Lust und Sehnsucht nach. Sie konnte immer sofort sagen, welche Mädchen zu ihr gehören wollten, denn sie ließen daran keinen Zweifel aufkommen, und musste nur äußerst selten fragen ...
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