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Vorwort
ОглавлениеAls hoffnungsvolle Studentin der klassischen Philologie an der Universität München bekam ich nachmittags in meiner Wohnung oft Besuch von meiner Freundin Christine; gemeinsam lasen wir dann die Metamorphosen. Gestärkt durch ungezählte Tassen Tee und die Spezialitäten der nahegelegenen Konditorei arbeiteten wir uns durch Ovids lateinischen Text, von der Schöpfung der Welt bis zu Lycaons Schuld und Bestrafung, von der filmreifen Katastrophe der Flut bis zu Apollos gescheiterter Verfolgung Daphnes, Ios Verwandlung in eine Kuh und vielem mehr. Wir waren fasziniert – nicht nur von den wundersamen Geschichten selbst, sonderen auch von der sprachlichen Eleganz und dem künstlerischen Raffinement des Dichters – und begeistert darüber, dass wir ein Werk, das vor so vielen Jahrhunderten in einer »toten« Sprache verfasst worden war, verstehen und eine emotionale Beziehung zu ihm aufbauen konnten.
Ovid zu lesen, ist eine Freude, und ich hoffe, dass dieses Buch ein wenig von meiner Liebe zu diesem Dichter vermitteln kann und Lesern mit unterschiedlichem Hintergrund und Interesse hilft, seine Werke besser zu verstehen und zu schätzen. Zur allgemeinen Verständlichkeit verwende ich lateinische Originalzitate nur sparsam und biete stattdessen eigene Übersetzungen ohne dichterischen Anspruch an, die einfach die wörtliche Bedeutung des Textes wiedergeben sollen.
Da meine Einführung in Ovid sich nicht in erster Linie an gelehrte Spezialisten, sondern an ein breiteres Publikum wendet, habe ich nicht zu jedem einzelnen Punkt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion dokumentiert, wie dies in einer akademischen Publikation im engeren Sinne der Fall wäre. Gleichwohl haben die Arbeiten einer Vielzahl von Kollegen großen Einfluss auf mich ausgeübt, der für Kenner der Sekundärliteratur unübersehbar ist. Zusätzlich empfehle ich im Kapitel »Literaturhinweise« eine Auswahl von Veröffentlichungen zu Ovid, darunter auch Titel, die meine persönliche Sichtweise in besonderem Maße geprägt haben.
Caleb Dance, Elaine Fantham, Marco Fantuzzi, Christine Hehle, Monica Hellström, Bob Kaster, Donald Mastonarde, Brigitte und Peter Volk, Craig Williams sowie die mir unbekannten Gutachter bei Wiley-Blackwell haben mir bei der Entstehung dieses Buches mit ihrem Sachverstand und ihren Anregungen wertvolle Hilfe geleistet. Gareth Williams war so freundlich, das gesamte Manuskript zu lesen und mir zahlreiche Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Ihnen allen bin ich zu tiefem Dank verpflichtet. Alle dennoch vorhandenen Fehler und Irrtümer gehen natürlich auf mein eigenes Konto.
Die American Academy in Rom bot mir im Endstadium des Projektes für drei Wochen ein kongeniales Ambiente. Mille Grazie der Direktorin Camela Franklin sowie allen anderen für die Gastfreundschaft, die anregenden Gespräche und die sagenhafte Verpflegung.
Das Buch widme ich Christine in Erinnerung an unsere genussvollen Nachmittage mit Ovid.
New York, Mai 2011
Katharina Volk