Читать книгу Erfolgreiche Konzepte - Katja Ischebeck - Страница 6
1 Einleitung
Оглавление„Machen Sie mal ein Konzept ... eine Präsentation ... eine Auswertung ... sich ein paar Gedanken dazu ...“ Solche Aufträge von Führungskräften, Kollegen oder Kunden flattern vielerorts durch die Unternehmenslandschaften. Ob es sich dabei um kleinere Arbeitsanweisungen oder um größere Projekte handelt – immer ist es ärgerlich, wenn sich dann die Anzahl der Entwürfe dem Unendlichen nähert oder das Konzept letztendlich in der Schublade verstaubt, weil der Auftrag nicht klar war, der beabsichtigte Nutzen unterwegs verloren gegangen ist oder das Konzept nicht stringent aufgebaut und dargestellt wurde.
70 Prozent der Konzepte scheitern
Dieses papierene „Schicksal“ gibt es in allen Unternehmen und Branchen. In meinen vielen Jahren Berufserfahrung als Personalmanagerin, Berater, Coach und Trainerin konnte ich das Phänomen sowohl bei florierenden internationalen Konzernen als auch bei traditionsbewussten mittelständischen Unternehmen beobachten – eine Beobachtung, die sich in Zahlen darstellen lässt: Über 70 Prozent der Konzepte scheitern.
Schade um die verschwendete Zeit, um das ins Leere gelaufene Engagement, um die tollen Ideen, die versanden! Besonders bedauernswert sind jedoch die langfristigen Auswirkungen auf die Motivation all jener, die ihre Konzepte zu Grabe tragen müssen. Und dann sind da noch die Zaungäste, die Zeuge dieses Trauerspiels wurden und ihre Augenzeugenberichte weiterverbreiten. Die Bereitschaft, sich zukünftig beherzt für das Unternehmen einzusetzen, sinkt rapide mit jedem Schubladenkonzept. Irgendwann stellt sich zu Recht die Frage: Wozu soll ich mir Gedanken machen, wenn es niemanden interessiert? Das geht auch anders: Konzeptarbeit kann sehr erfolgreich sein und Spaß machen.
Mitarbeiter an Veränderungsprozessen beteiligen
Aus der Sicht der Führungskraft kann konzeptionelles Arbeiten ein geeignetes Mittel sein, Menschen über das normale Maß hinaus zu begeistern und sie dazu zu bringen, sich zu engagieren. Wenn man Menschen nach ihren Ideen fragt, sie ernst nimmt und an Veränderungsprozessen beteiligt, wehren sie sich nicht gegen Neues, sondern machen es zu ihrer eigenen Sache und treiben diese aktiv voran.
Aus der Sicht des Mitarbeiters ist Konzeptarbeit eine wunderbare Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, Veränderungen mitzugestalten und sich im Unternehmen zu zeigen. Eine wichtige Voraussetzung, um neben der Unternehmensentwicklung auch die eigene Entwicklung und Karriere voranzutreiben. Bei den Jobs von Höherqualifizierten besteht übrigens der Arbeitsanteil bereits zu etwa 20 bis 40 Prozent aus der konzeptionellen Entwicklung von Themen, Produkten oder Prozessen – Tendenz steigend. Denn Konzepte braucht man dort, wo Neues entstehen soll oder Bestehendes überarbeitet werden soll – also quer durch alle Ressorts über alle Hierarchieebenen hinweg.
Konzeptarbeit hat viele Herausforderungen
Stringente Konzeptarbeit unterstützt somit Engagement, zielorientiertes Handeln und Kommunizieren, Kreativität und Innovationsfähigkeit in Unternehmen. Und natürlich auch die Produktivität von Unternehmen. Die Frage ist nur, wie kann Konzeptarbeit so gestaltet werden, dass sie erfolgreich wird? Das Problem bei der Konzeptarbeit ist, dass mehrere Herausforderungen bewältigt werden wollen – und das bitte schön innerhalb kürzester Zeit: die Ausgangslage und den Auftrag verstehen, Informationen recherchieren und strukturieren, neue Lösungen entwickeln und das Ganze überzeugend auf Papier und zu den Empfängern bringen. Häufig versuchen wir diese Herausforderungen gleichzeitig zu bewältigen und machen es uns unnötig schwer damit. Unser Gehirn arbeitet nicht effektiv, wenn es versucht, diese Fragen parallel zu beantworten. Manche Schritte, wie zum Beispiel Ideen entwickeln und strukturieren oder gar bewerten, behindern sich sogar gegenseitig und machen reibungsloses und erfolgreiches Arbeiten nahezu unmöglich. Sie kommen schneller und sicherer zum Ziel, wenn Sie systematisch Schritt für Schritt vorgehen.
In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie die verschiedenen Phasen der Konzepterstellung erfolgreich bewerkstelligen können. Sie bekommen einen Konzeptfahrplan an die Hand, in dem Schritt für Schritt die verschiedenen Etappenziele erläutert werden: Von der Auftragsklärung über die Recherche und Generierung von Ideen, über die Strukturierung der Inhalte bis zu deren Kommunikation werden Sie sicher geleitet und mit pragmatischem Handwerkszeug ausgestattet.
Arbeitshilfen und Checklisten für gute Konzepte
Der Fahrplan, die Arbeitshilfen und Checklisten helfen Ihnen, Ihr Ziel souverän zu erreichen. Sie können auf praxisorientierte Vorgehensweisen zurückgreifen und bewährte Vorlagen nutzen, die Sie nicht erst entwickeln müssen. Darüber hinaus reichern Hintergrundinformationen aus den Gebieten der Hirnforschung und der Psychologie die Themen an, liefern Erklärungen und viele Möglichkeiten zur Reflexion – sowohl für den Profi als auch für den Anfänger.
Das Buch richtet sich somit sowohl an Menschen, die Konzepte erstellen, als auch an diejenigen, die sie in Auftrag geben – an alle also, die sich Rüstzeug für sinnerfüllte, kreative und effektive (Konzept-)Arbeit wünschen. Ich bin davon überzeugt, dass Sie im Laufe der Konzeptarbeit erleben werden, wie viel Spaß es machen kann und wie zutiefst befriedigend es sein kann, Entwicklungen konzeptionell zu initiieren und voranzutreiben. Was Sie dazu brauchen, bringen Sie zum größten Teil schon mit – hier erhalten Sie dann noch den Fahrplan, das Handwerkszeug und viele nützliche Tipps.
Digitale Vorlagen zum Download
Unter www.KatjaIschebeck.de oder www.ErfolgreicheKonzepte.de können Sie eine Konzept - toolbox mit Vorlagen, Checklisten und Beispielen kostenlos digital abrufen.