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Einleitung: Einladung zur Spurensuche
ОглавлениеEinladung zur Spurensuche
Berlins Industriekultur ist ein wahrer Schatz, den es zu entdecken gilt. An eindrucksvollen und spannenden Relikten des Fabrikzeitalters hat sie mehr zu bieten als jede andere europäische Stadt: Um 1900 war Berlin das größte und modernste Industriezentrum Europas. Ausgedehnte Mietshausquartiere für die zahlreichen Zuwanderer machten es zur »Steinernen Stadt«. Das Gesicht der Spreemetropole ist von dieser Epoche wie von keiner anderen geprägt. Doch dieses faszinierende Kulturerbe der deutschen Hauptstadt wird oft vernachlässigt und ist, ganz zu Unrecht, nur wenig bekannt. Bisher fehlt auch ein Wegweiser für ein breites Publikum, der einerseits zu eindrucksvollen Denkmalen der Berliner Industrie führt, diese andererseits im historischen Zusammenhang verständlich macht. Das möchte diese Geschichtstour für Entdecker ändern.
Auf drei exemplarischen Geschichtstouren lädt Sie dieses Buch zu Erkundungen ein: Der Beginn des Fabrikzeitalters im 19. Jahrhundert lässt sich anhand der Spuren im so genannten »Feuerland«, im heutigen Szeneviertel vor dem Oranienburger Tor, nacherleben. Unmittelbar benachbart liegt das ehemalige AEG-Gelände am Humboldthain mit einzigartigen Schätzen der Fabrikarchitektur. Besonders schöne Gewerbehöfe, die für Kreuzberg so typisch sind, finden sich im Osten des Bezirks direkt an der Spree. Hier siedeln sich inzwischen junge Kreative mit Vorliebe an. Schließlich fasziniert die »ungeschliffene Perle« Oberschöneweide, einst Standort der AEG, heute eine Gegend zwischen Tristesse und Aufbruch, in der sich moderne Betriebe, Wissenschaft und Kultur niedergelassen haben. Insgesamt bieten diese drei Touren einen ungewöhnlichen Blick auf Berliner Geschichte und gegenwärtige Umbrüche.
Dieser Führer nimmt Sie auf eine Entdeckungsreise. Jede der drei Touren ist in mehrere Stationen unterteilt: Ein Stationstext beschreibt einen sehenswerten Anlaufpunkt der Tour, der darauf folgende Vertiefungstext stellt einen bestimmten historischen Aspekt näher dar und liefert Hintergrundinformationen. Kurze Überleitungstexte (»Auf dem Weg…«) erklären den Weg zur nächsten Station.
Die Bilder sind integraler Bestandteil des Buches – sie sollen nicht nur illustrieren, sondern liefern einen eigenständigen inhaltlichen Beitrag zur Geschichte der Berliner Industriekultur.
Die Informationen werden von einer Reihe ausgesuchter gastronomischer Tipps ergänzt. Hier können Sie während Ihres Spaziergangs einkehren, in diesem Buch schmökern oder sich einfach nur ausruhen. Die Touren sind so angelegt, dass sie in ca. zwei bis drei Stunden zu Fuß bewältigt werden können.
Ich wünsche Ihnen eine spannende und informative Geschichtstour!
Katja Roeckner