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Ich bin völlig erledigt von meinem elfstündigen Flug.

Die Schwüle, die mir entgegenschlägt, als ich den gigantischen Flughafen Suvarnabhumi, östlich von Bangkok verlasse, um mir ein Taxi zu nehmen, überrascht mich nicht nur, nein, sie erschlägt mich förmlich.

Mit meinem einzigen Gepäckstück in der Hand, einer Reisetasche, steuere ich unkonzentriert auf das erstbeste Fahrzeug zu, dass ich als Taxi erkenne.

Die Tasche ist schwer, sehr schwer.

Ich stelle sie ab, bevor ich dem Fahrer die erste Frage stelle.

„Use the meter?“

Als er verneint, schlage ich die Beifahrertür enttäuscht wieder zu.

Ein wütend gezischtes: „Farangs“ folgt mir.

Er beschimpft mich, mit dem Wort, das eigens uns westlichen Ausländern gilt. Doch warum sollte ich freiwillig einen zwei- bis dreifach höheren Fahrpreis zahlen?

So schön ist der auch nicht, denke ich bei mir und steuere bereits ein weiteres Fahrzeug an, auf dessen Dach ich ein Schild mit der Aufschrift „Taxi-meter“ sehen kann.

Der Fahrer springt sogleich geschäftstüchtig aus dem Wagen und verstaut flink meine Tasche im Heck des Taxis.

Dann fragt er mich, ob er den Highway oder den Expressway nehmen soll.

Ich habe etwas Mühe, ihn zu verstehen.

Sein Englisch klingt fremdartig, was auch an seinem thailändischen Akzent und der etwas anderen Aussprache liegt.

Er muss seine Frage wiederholen, bevor ich verstehe, was er von mir will.

Obwohl ich Zeit habe und froh bin, der Hitze während der Fahrt entkommen zu können, entscheide ich mich dennoch für den Expressway.

Ich reiche ihm die von ihm gewünschte Anzahl an Baht für die Maut, da diese auf Stelzen gebaute Schnellstraße kostenpflichtig ist.

Damit entgehen wir aber wenigstens der zu erwartenden Staus.

Bangkok begrüßt mich, wie es einer Hauptstadt würdig ist: Mit einem bunten Lichtermeer an Leuchtreklamen, einem exotischen Mix aus fernöstlicher Gelassenheit und dem typischen hektischem Großstadtreiben einer Neun-Millionen-Einwohner-Stadt, dem Gewusel der Fahrzeuge auf den Straßen, den hupenden Taxen, dem Geknatter der Tuk-Tuks, den völlig überbesetzten Mopeds, dem durchdringenden Geruch der Garküchen mit den typischen Gewürzen, dem Abgasdunst und der sprühenden Lebensfreude der Menschen und eben dieser tropischen Hitze.

Und obwohl ich leichte Kleidung trage, tropft und perlt der Schweiß nur so über mein Gesicht und drängt aus jeder Pore meines Körpers, so dass mein dünnes Sommerkleid nur so an mir klebt, als ich dem Taxi wieder entsteige.

Ich habe mich vor meinem Hotel an der Sukhumvit Road absetzen lassen.

Hier ist es richtig laut.

Hier findet das pralle Leben statt, und auch das Nachtleben.

Niemandem würde ich auffallen, geschweige denn, würde sich jemand an mich erinnern.

Wenn ich wollte, könnte ich von hieraus mit dem Sky Train zu den Shoppingcentern am Siam Square fahren.

Wie gesagt, wenn ich wollte.

Bangkok ist überwältigend, jedenfalls das, was ich bisweilen vom Taxi aus sehen konnte.

In Bangkok würde ich jedoch nicht lange bleiben.

Vielleicht zwei, drei Tage, wenn alles klappte.

Ich habe nicht vor, das Land, die Kultur und die Menschen kennenzulernen und will auch nicht weiter nach Ko Samui, Phuket oder Khao Lak reisen, um meine Zeit am Strand zu vergeuden, wie die meisten der anderen Urlauber aus meinem Flieger.

Ich bin aus einem anderen Grund hier…

Gerächt

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