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Durchschnittliches Schrei- und Schlafverhalten eines Neugeborenen

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Häufig liest man, dass ein durchschnittliches Baby täglich zwei bis drei Stunden schreit. Aber mal ehrlich: Könnten Sie es ertragen, Ihr Baby so lange schreien zu lassen? Ich kenne keine Mutter, die nicht versucht, das Schreien ihres Babys auf irgendeine erdenkliche Weise zu beenden, sodass ein Baby im Normalfall letztendlich nur einige Minuten am Tag schreit, aber keinesfalls Stunden. Diese Zahl stammt wohl noch aus Zeiten, in denen die Eltern glaubten, ihr Baby zu sehr zu verwöhnen, wenn sie es beim ersten Schrei sofort hochnehmen und beruhigen würden. Doch ein Kind unter drei Monaten können Sie noch nicht verwöhnen. Schreit Ihr Baby, sollten Sie es daher möglichst sofort beruhigen.

Sicher haben Sie sich schon vor der Geburt Ihres Babys gedanklich von einem erholsamen Nachtschlaf für die nächsten Monate verabschiedet. Sie dachten vielleicht, dass Sie den fehlenden Schlaf tagsüber gut nachholen könnten, wenn Ihr Kind schläft. Die wenigsten Frauen rechnen aber damit, dass ihr Baby auch tagsüber kaum schläft, sondern stattdessen vermehrt schreit. Das heißt aber in der Regel nicht, dass dieses Baby weniger Schlaf braucht als andere. Im Gegenteil: Das Kind schreit höchstwahrscheinlich, weil es müde und überreizt ist und von allein nicht in den Schlaf findet. Daher sind die meisten Schreiprobleme eigentlich Schlafprobleme. Wenn Sie es also schaffen, Ihrem Baby mittels der in diesem Buch geschilderten Techniken immer öfter zum Einschlafen zu verhelfen, dann endet auch das exzessive Schreien. Besonders die Abendstunden werden entspannter, da Ihr Kind die Eindrücke des Tages bereits in genügend Tagesschläfchen verarbeiten konnte.

Ich war damals überrascht, wie viel Schlaf mein Sohn eigentlich brauchte. Als ich endlich gelernt hatte, ihn mittels der unten genannten Techniken zu beruhigen, schlief er wirklich fast den ganzen Tag. Er hatte sich bald zu einem sehr guten Schläfer entwickelt und ist es bis heute geblieben.

Oft ist über sogenannte „Schreibabys“ zu lesen, dass die Schlafprobleme länger anhalten. Doch wenn Ihr Baby mit Ihrer Hilfe durch die unten genannten Techniken das Einschlafen erfolgreich lernt, sinkt das Risiko von Schlafproblemen in den späteren Monaten. Mit etwas Training schläft Ihr Kind sogar bald ohne Ihre Hilfe allein in seinem Bettchen ein, wenn Sie das wollen. Schlafenkönnen ist eine für Babys sehr wichtige Kompetenz, um die alltäglichen Abenteuer des Lebens gut verarbeiten zu können.

Neugeborene zeigen zwei Schlafphasen: REM (rapid eye movement)-Phasen und Non-REM-Phasen. Erstere ist durch einen eher unruhigen und aktiven Schlaf gekennzeichnet. Die Babys zeigen dabei schnelle Augenbewegungen unter den Lidern oder das sogenannte Engelslächeln, eine unbewusste Mundbewegung, die einem Lächeln ähnelt. Einige weinen auch oder zucken mit den Ärmchen und Beinchen. Während der REM-Phasen erwachen die Kinder auch leichter. Schlafen Neugeborene während oder nach einer Mahlzeit ein, beginnen sie häufig mit einer REM-Phase. REM-Phasen und die ruhigen Non-REM-Phasen wechseln sich aller 30 bis 90 Minuten ab. Meist wachen Neugeborene zwischen den Phasen kurz auf und schlafen anschließend wieder ein, insbesondere nach einer REM-Phase. Besonders liebebedürftige Babys allerdings schaffen den Sprung in die nächste Phase oft nicht allein. Wenn Ihr Kind dann schreiend erwacht, ist es höchstwahrscheinlich noch müde (oder hungrig) und Sie können die unten aufgeführten Beruhigungstechniken anwenden, um ihm in eine weitere Schlafphase zu verhelfen.

Innerhalb der ersten Monate werden die Nachtschlafphasen sukzessive länger und der Tagesschlaf weniger. Tagsüber stellt sich meist von allein ein fester Schlafrhythmus ein, z.B. anderthalb Stunden am Vormittag und anderthalb Stunden am Nachmittag oder 30 Minuten vormittags, anderthalb Stunden mittags und 30 Minuten nachmittags. Nachts erwachen die Kinder häufiger in der zweiten Nachthälfte und in den frühen Morgenstunden, um z.B. Nahrung aufzunehmen. Diesen individuellen Schlafrhythmus Ihres Babys sollten Sie möglichst nicht stören. Vor allem bei unruhigeren Kindern mit starken Bedürfnissen ist ein fester Rahmen hilfreich. Nur wenn dieser sehr stark von den üblichen Schlafrhythmen abweicht, kann man sanft regulierend eingreifen. Hinweise dazu finden Sie z.B. in dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von Kast-Zahn und Morgenroth (2007).

Träume statt Tränen

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