Читать книгу Pflegehilfe und Pflegeassistenz - Kay Peter Röpke - Страница 9

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1 Patientenaufnahme

1.1 Pflegeanamnese

In der Medizin ist Anamnese das In-Erfahrung-bringen der medizinischen Vorgeschichte und aktuellen Befindlichkeit eines Pflegeempfängers als wichtige Voraussetzung für das Erstellen eines individuellen und situationsgerechten Pflegeplans (s. u.). Hierzu gibt es viele verschiedene Arten von Aufnahmebögen, die laufend verbessert werden.

Mögliche Daten eines Stammblattes:

• Name, Adresse, Aufnahmedatum/-zeit/-grund, einweisender Arzt, Krankenkasse

• Wohnort, Angehörige, Telefonnummer von Angehörigen, Geburtstag, Beruf, Religion

• Vorerkrankungen, Arztbriefe/-Unterlagen, vorherige Krankenhausaufenthalte

• AEDLs (Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens) frei nach Monika Krohwinkel (vgl. Krohwinkel 2007, Kap. 10 Pflegebehandlungen zur Förderung des Wohlbefindens)

1.2 Biografiearbeit

Wie wurde der Pflegeempfänger zu demjenigen, der er ist? Um dies herauszufinden, müssen möglichst viele Informationen aus dem bisherigen Leben eines Menschen gesammelt werden. Ereignisse, Erfahrungen, Begegnungen, Erfolge, Misserfolge, Trennungen und Krankheiten des Pflegeempfängers helfen uns, ihn und seine Situation besser zu verstehen und unsere Pflege darauf einzustellen.

1.3 Pflegeprozess

Als Pflegeprozess bezeichnet man eine systematische, an den Bedürfnissen des Pflegeempfängers orientierte und laufend angepasste Pflege. Ziel ist es, die individuelle Situation des Pflegeempfängers mit seinen Problemen und Ressourcen (Möglichkeiten) zu erkennen, Maßnahmen zu ergreifen um eventuelle Probleme zu lösen, Ressourcen zu erhalten bzw. zu fördern und das Ergebnis immer wieder zu überprüfen. Der Pflegeprozess ermöglicht so eine organisierte und ganzheitlich orientierte, individuelle Pflege.

1.4 Pflegeplanung

Unter Pflegeplanung wird die systematische und zielgerichtete Planung, Durchführung und Bewertung von Pflege bezeichnet. Sie dient außerdem der Qualitätssicherung in der Pflege. Ein wesentliches Merkmal der Pflegeplanung ist der Pflegeprozess.

1.5 Pflegedokumentation

• Geplante Pflegemaßnahmen werden vom gesamten Pflegepersonal kontinuierlich durchgeführt und deren Erfolge oder Misserfolge dokumentiert.

• Die Dokumentation sollte möglichst wenig aufwendig und in einer standardisierten Form erfolgen. Je weniger Aufwand nötig ist, desto eher wird sie sorgfältig geführt.

• Anhand solch einer Dokumentation ist es auch für »neues« Pflegepersonal (Urlaub, Krankheit etc.) oder andere Pflegeeinrichtungen sehr schnell möglich, sich einen aktuellen Überblick über die Situation des Pflegeempfängers zu verschaffen.

• Rechtliche Absicherung: Bei eventuellen Klagen wegen unterlassener Pflegemaßnahmen gilt: Nur dokumentierte Pflege gilt als geleistet!

Schlanke Pflegedokumentation

• Keine Dokumentationen der Routine- und Grundpflegetätigkeiten

• Dokumentation in der Grundpflege: Von der Pflegeplanung abweichende Ereignisse und Leistungen

Pflegehilfe und Pflegeassistenz

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