Читать книгу Cameron's Rettung - Kayla Gabriel - Страница 8
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Оглавление„Zusammenfassend haben wir jedes finanzielle Ziel erfüllt, das du vor vier Jahren gesetzt hast, als du zum Ersten Mal zu Jones and Simons Investments gekommen bist“, sagte James Aldrich und lehnte sich mit einem zufriedenen Lächeln in seinem Sitz zurück.
Cameron Beran trank die letzten Tropfen aus seinem übergroßen Wasserglas, sein drittes seitdem sie im Restaurant angekommen waren. James war nicht nur sein Investmentberater, sondern auch ein Freund aus dem College, also waren ihre Treffen immer lässig und angenehm.
„Hm hm“, sagte Cam und kniff seine Augen bei dem grellen Licht zusammen, dass durch die breiten Glasscheiben des Restaurants fiel.
„Mann, was ist los mit dir? Ich sage dir, dass du verdammt reich bist und du hörst nicht einmal zu“, beschwerte sich James und sah ein wenig verletzt aus.
Cam beäugte James' perfekt sitzenden taubengrauen Anzug und das ordentlich gepflegte blonde Haar, wissend, dass sie im Moment den reinen Kontrast bildeten. Cam hatte es kaum geschafft, vor dem Treffen zu duschen. Er hatte keine Zeit gehabt zum Rasieren oder um sich etwas besseres als Jeans und T-Shirt anzuziehen. Er wusste, er stach deutlich in der Menge der Geschäftsleute, die dieses Restaurant besuchten, hervor. Es war eins dieser Restaurants mit weißen Leinentischdecken und kristallklaren Wassergläsern.
„Ich hab so einen Kater“, gab Cam zu. „Ich erinnere mich nicht an mal an die Hälfte von gestern Nacht.“
„Es ist Mittwoch“, sagte James und runzelte die Stirn. „Bist du nicht ein wenig zu alt dafür?“
„Ich weiß, ich weiß“, erwiderte Cam und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ich zahle heute dafür, das ist klar.“
„Ohhh”, sagte James. „Ich kenne diesen Blick. Das war ein Mädchen, hm?“
„Ist da nicht immer ein Mädchen?“, sagte Cam mit schwerem Seufzen.
„Na ja, wir haben eine Stunde mit Grafiken und Papieren und Unterschriften zu erledigen, ich hoffe also, dass sie es wert war."
Cam dachte einen Moment nach, ehe er nickte.
„Auf jeden Fall. Eine Rothaarige. Große Brüste. Oh und sie war eine verdammte Wildkatze, als ich sie mit nach Hause genommen habe“, sagte er. Er hob eine Hand und winkte dem Kellner für ein weiteres Glas Wasser. „Zumindest denke ich, dass sie das war. Ich habe überall Kratzer auf dem Rücken.“
„Schön“, sagte James anerkennend.
„Ja. Jetzt lass uns anfangen, ich habe noch ein Kaffeedate danach.“
„Eine weitere Rothaarige hoffe ich?“
„Nicht wirklich. Meine Mutter ist heute in der Stadt. Sie sucht ein Kleid für die Verlobte meines Bruders“, erzählte Cam.
„Welcher Bruder? Luke?“
„Nein. Der hat heimlich geheiratet. Nein, Gavin ist das nächste Opfer“, witzelte Cam. James kannte seine Brüder gut genug, sodass er seinen Witz verstehen würde.
„Ah das macht Sinn. Er war schon immer eine Pussy“, sagte James lachend.
„Auf jeden Fall. Sie ist aber dennoch ein nettes Mädchen.“
„Wo trifft man denn heutzutage nette Mädchen?“, wollte James wissen.
Cam lachte und wünschte sich, er könnte James die Geschichte erzählen. Na ja, ihre Familie ist eine Art Kult und wir haben sie bei einem Werbär Verkupplungswochenende getroffen ....
„Schwer zu sagen. Nicht meine Art von Mädchen“, sagte er stattdessen.
„Nein. Aber jetzt wo du deine Finanzen und Eigentümer geklärt hast und du deine eigene IT Firma gegründet hast, schaffst du es vielleicht endlich, dir eine Frau anzulachen“, sagte James. „Wenn sie es aushalten, dich immer anzusehen.“
Cam grinste. Er war attraktiv und das wusste er nur zu gut.
„Okay, genug geflirtet. Lass uns was tun“, sagte er.
Mit einem Augenzwinkern zog James einen Stapel Papier hervor. Die Papiere, welche alle Cams Ziele und Träume verfestigen würden und den Weg für ihn frei machten, zur nächsten Phase in seinem Leben zu gehen. Er würde ein Haus kaufen, eine starke Frau als Partnerin wählen und dann endlich wäre er an der ersten Stelle, um der Erbe des Beran Clans zu werden. Luke würde so schnell nicht zurückkommen und Wyatt würde sich nie niederlassen, also blieb Cameron als der beste Kandidat übrig, um seinen Vater als Alpha zu beerben.
Das Ziel, auf das er seit seiner Jugend zielstrebig hingearbeitet hatte, das einzige von dem er spürte, dass er das verdiente und brauchte. Alpha. Er träumte sich halb durch das Meeting, nickte und unterschrieb, während er Pläne machte. Er vertraute James bedingungslos, sodass es also nicht schaden konnte, wenn man einmal nicht aufpasste.
Als Cam zwei Stunden später in seinem Lieblings Coffeeshop auf einen Stuhl glitt, fühlte er sich völlig erholt. Endlose Gläser mit Wasser und ein solides Mittagessen hatten 90% seines Katers beseitigt und der erste Schluck seiner Lieblingslatte war genau das richtige um ihm für den Rest des Tages Aufschwung zu geben.
„Cameron!“, sagte seine Mutter und ließ einen Arm voll mit schweren Einkaufstaschen auf den Tisch fallen, als sie ankam.
„Ma“, er stand auf, um sie zu umarmen. Dieser Laden war ihr gewöhnlicher Treffpunkt, wann immer sie in der Stadt war. Er hatte seine Liebe zu Kaffee auf jeden Fall von seiner Mutter und dieser kleine Laden röstete seine eigenen Kaffeebohnen und machte einfach die beste Brühe, die Cam je getrunken hatte.
„Was hast du bestellt?“, fragte seine Mutter.
„Kaffee Honig", sagte er. „Espresso, Honig und aufgeschäumte Milch.“
„Mmmm. Ich glaube, ich nehme dieses weiße Schokoladen Lavendel Ding, das sie machen“, antwortete seine Mutter. Sie ging zur Theke und kam mit ihrem Getränk und einem Teller Makronen, einer weiteren Spezialität des HiVolt Cafés zurück.
„Hattest du Glück mit den Kleidern?“, fragte Cam, während er eine ganze Makrone in den Mund stopfte. Er ignorierte den missbilligenden Blick seiner Mutter und kaute glücklich an seinem Pistazienkeks.
„Ich habe Charlotte Fotos von einem Dutzend verschiedener Kleider geschickt und ihr gefielen drei. Ich lasse sie also für sie zum Haus liefern, damit sie sie anprobieren kann."
„Schön“, erwiderte Cam. „Sie muss sehr aufgeregt sein.“
„Wohl eher nervös. Aber sie ist jetzt eine Beran, also gewöhnt sie sich besser an große Familienfeiern.“
„Da hast du wohl recht", sagte Cam und rollte mit seinen Augen. Seine Familie war riesig und sie mochten geselliges Beisammensein. Seine Eltern waren große Befürworter der neuen Partnergesetze, welche alle Berserker im richtigen Alter dazu zwangen, innerhalb eines Jahres Partner zu finden. Sie hatten sogar das erste gesellige Event veranstaltet, eine große Scheunenparty, komplett mit Line Dancing und einer offenen Bar. Die ganze Sache schien ziemlich gut zu laufen, außer dass Cameron und Wyatt sich einen Faustkampf mit mehreren männlichen Cousins lieferten. Luke hatte die Dinge mit seiner potenziellen Partnerin ebenfalls fast ruiniert, aber am Ende war alles gut gegangen.
„Wo wir gerade von Partnern sprechen, ich will, dass du mir einen Gefallen tust“, sagte seine Mutter.
Cam warf ihr einen argwöhnischen Blick zu.
„Und der wäre?“
„Ich will, dass du dich von mir verkuppeln lässt.“
„Nein.”
„Cameron –“
„Ma, nein ich kann meine eigenen Dates machen, danke.“
„Ich sehe nicht, dass du bisher irgendwelche potenzielle Partnerinnen mit nach Hause bringst, Cameron. Drei von deinen Brüdern haben ihre Partnerinnen in den letzten paar Monaten gefunden und ich will, dass du auch eine findest.“
„Das werde ich.“
„Ich will nur helfen“, sagte seine Mutter.
„Und ich möchte das nicht“, antwortete Cam.
Seine Mutter seufzte schwer.
„Wenn ich dir einmal ein Date besorgen darf, dann werde ich dich einen Monat nicht nerven.“
Cam hielt inne und dachte nach. Ein Blind Date für einen Monat Frieden und Ruhe?
„Mach zwei Monate draus“, sagte er.
„Abgemacht!“, strahlte seine Mutter. „Du wirst sie lieben.“
„Mmmh“, murmelte Cam unverbindlich. Er nahm sich eine weitere Makrone.
„Ihr Name ist Alexandra und sie ist neu in Chicago.“
„Wer ist ihr Alpha?“, fragte Cam neugierig.
„Sie gehört zum England Clan.“
Cam hustete und verschluckte beinahe die Makrone.
„Zu Alfred England? Da hat sie aber ziemlich Pech“, sagte Cam und wischte sich die Krümel ab.
„Er ist nicht so schlimm. Überhaupt, ich glaube, sie kennt ihn gar nicht so richtig. Sie steht seinem Sohn Gregor näher. Ein Freund von mir, wie du weißt. Wir waren schon auf mehreren Wohltätigkeitsveranstaltungen zusammen.“
„Du und Gregor, ihr verkuppelt also zusammen hm?“
„Sieht wohl so aus“, antwortete seine Mutter zögernd.
„Alexandra“, Cam wiederholte den Namen des Mädchens.
„Sie ist sehr hübsch, tolles rotes Haar. Sie ist auch sehr schick.“
Rotes Haar. Cam schluckte und nahm einen großen Schluck seines Kaffees und versuchte, die Erinnerungen an den vorherigen Abend zu vergessen, während er in Begleitung seiner Mutter war.
„Hast du sie persönlich getroffen?“, fragte er.
„Nein. Sie kommt von der Ostküste. Ich glaube, sie ist letztes Jahr nach Chicago gezogen. Es gibt da eine Geschichte, aber Gregor war ziemlich verschlossen über die ganze Sache. Die Englands sprechen nicht viel über Familienangelegenheiten.”
„Okay. Na ja wenn du keinen Klatsch über die Englands hast, dann kannst du mir bestimmt davon erzählen was meine schrecklichen Brüder gerade so machen“, sagte Cam wissend, dass seine Mutter es genießen würde, ihm eine Zusammenfassung zu geben.
„Na ja", sagte sie grimmig, „Ich habe ein paar interessante Neuigkeiten von Finn ...“
Cam lehnte sich in seinem Stuhl zurück und hörte der Geschichte seiner Mutter nur halb zu. Obwohl sie ihm alles über ein weiteres schönes Mädchen erzählte, konnte er sich nicht auf ihre Erzählungen konzentrieren. Seine Gedanken waren immer noch bei den zwei mysteriösen Rothaarigen in seinem Leben, eine vom vorherigen Abend und die andere, die er noch kennenlernen würde.