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Das Leben – ein Fest

Man darf die Feste feiern, wie sie einem einfallen!

—Kerstin Hack

Auf meinen Geburtstag am 24. April freue ich mich schon Wochen vorher. Es ist einfach wunderbar, meist einen ganzen Tag lang liebe Menschen zu sehen, lecker zu essen und viel Wertschätzung zu bekommen.

Manchmal lasse ich mir ein Thema einfallen – etwa Grün-Schwarz an meinem 30. Geburtstag. Grün sollten sich alle Gäste kleiden, die der Ansicht waren, dass es auch über 30 noch Hoffnung gibt. Die anderen schwarz.

Ich habe auch mal eine Robinson-Crusoe-Party gefeiert, zu der Zeit, als ich meine Magisterarbeit über den Romanhelden verfasste. Im Botanischen Garten holte ich mir abgeschnittene Palmwedel und dekorierte einen Raum als exotische Insel. Nur auf den Sand habe ich verzichtet.

Ich liebe es, besondere Anlässe zu feiern, aber mag es auch, mir im Alltag etwas auszudenken oder aufmerksam dafür zu sein, was ich feiern kann: den Abschluss eines Manuskriptes, eine aufgeräumte Schublade oder die Begegnung mit einem lieben Menschen, den ich eher selten sehe.

Etwas miteinander zu feiern, stärkt die Laune, aber auch die Verbundenheit zwischen Menschen. Feiern braucht nicht immer ein großes Fest zu sein.

Ich habe es für mich so definiert: Feiern heißt, das Besondere zu betonen.

Das kann der ersehnte Auftrag sein, den man nun in der Tasche hat. Oder der erste Tag, an dem man nach langem Winter wieder ein Frühjahrskleid tragen kann. Oder ein tolles Buch, das man zu Ende gelesen hat.

Die meisten Menschen sind relativ gut darin, Höhepunkte zu feiern. Da gibt uns unsere Kultur für wiederkehrende Feste einiges an Ritualen und Traditionen an die Hand. Für andere Anlässe, wie Bälle, Jubiläen oder Vernissagen, bestehen sogar klare Kleiderordnungen und typische Abläufe.

Doch den meisten fällt es schwer, besondere Momente im Alltag wahrzunehmen und zu zelebrieren.

Deshalb handelt der erste Teil dieses Quadros davon, wie man eine Haltung des Feierns und einen Blick für Besonderes entwickeln kann.

In Teil zwei geht es dann darum, mitten im Alltag mehr zu feiern. Kleine Erfolge, schöne Begegnungen – es gibt genügend Anlässe, die man hervorheben kann.

Das kann sogar ein Zahnarztbesuch sein. Mein Zahnarzt zum Beispiel ist auch dann noch nett, wenn ich Dummheiten mache.

Wie etwa, als ich die Schiene zur Kieferkorrektur beim Telefonieren in die Hosentasche steckte und sie dann zerbrach. Sekundenkleber half nicht. Er reparierte sie kostenlos.

Zur Entschuldigung und zur Feier seiner Freundlichkeit brachte ich ihm beim nächsten Mal ein Geschenk mit. Für mich ist Freundlichkeit nicht selbstverständlich. Ich feiere sie als etwas Besonderes.

Feiern macht nicht nur Freude, sondern stärkt uns auch. Coaches wie Steve de Shazer und Christine Carter haben einen vielleicht eher ungewöhnlichen Ansatz dazu. Sie empfehlen, bewusst das zu feiern, von dem man mehr sehen will: gute Leistung oder auch Loslassen. In diesem Sinne darf man auch sich selbst und seine Erfolge feiern.

Das dritte Kapitel behandelt die Frage, wie du die einzelnen Lebensabschnitte gut markieren und zelebrieren kannst – vom ersten Tag im Kindergarten bis hin zu Hochzeiten und Jubiläen. Es schenkt Klarheit und Freude, markante Lebensabschnitte zu feiern.

Und schließlich geht es im vierten Teil ganz praktisch darum, wie du Feste so gut planst und vorbereitest, dass es für dich und deine Gäste ein Genuss ist. Hier stehen vor allem gutes Planen und Organisieren im Zentrum. Aber auch, sich etwas Besonderes für das jeweilige Fest und die Gäste einfallen zu lassen.

Ich hoffe, dass dieses Quadro dich inspiriert, mehr und genussvoller zu feiern. Du kannst lernen, besondere Momente immer besser wahrzunehmen. Und dein Leben und seine Höhepunkte als Fest zu gestalten und zu genießen! Das wünsche ich dir von Herzen!


—Kerstin Hack

Feiern

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