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- Der Vertrag-

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Ich hatte gerade meine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt, als der Typ so laut brüllte, dass mir fast der Stift aus der Hand fiel. »Darragh, komm her.«

Die Tür ging auf und ich legte schnell den Stift neben den Zettel.

»Boss?«, antwortete eine tiefe männliche Stimme.

»Neuzugang. Bring sie in ein freies Zimmer.«

»Aye. Komm mit.«

Da höchstwahrscheinlich ich gemeint war, folgte ich dem Mann schnell. Immer noch war mein Blick gen Boden gerichtet und ich sah, dass er eine schwarze Stoffhose trug. Ich ging hinter dem Mann durch ellenlange Gänge hinterher, einige Treppen hinauf und wir kamen an vielen Türen vorbei. Auf den meisten waren Nummern angebracht und aus einigen hörte man lautes Stöhnen.

Ich war im größten Puff der irischen Mafia gelandet und konnte noch nicht einmal etwas dafür. Am liebsten hätte ich trocken aufgelacht, traute mich aber nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben.

»Hier. Nummer 244 ist deine.« Er öffnete mir die Tür, damit ich eintreten konnte. »Dort drüben hinter der Tür ist das Badezimmer. Frühstück gibt es zwischen neun und elf Uhr, Mittag ab 14 Uhr und bevor eure Schicht beginnt, dürft ihr noch mal gegen 17 Uhr einen kleinen Snack zu euch nehmen. Getränke stehen in dem kleinen Kühlschrank immer zur Verfügung und werden täglich aufgefüllt. Kein Alkohol, keine Drogen. Verstanden?«

Kein Ton kam über meine Lippen, ich nickte nur. Mit zwei schnellen Schritten war er bei mir, zwang meinen Kopf am Kinn nach oben zu schauen und starrte mich aus eiskalten Augen an. »Ich fragte, ob du mich verstanden hast?«

»Ja«, krächzte ich und er ließ mich los.

Er war schon an der Tür und wollte sie gerade schließen, als er kurz innehielt. »Wie heißt du?«

Diesmal zwang ich mich, ihn sofort anzuschauen und auch direkt zu antworten. »Holly.«

Er nickte und zog dann die Tür hinter sich zu. Ich hörte, wie er einen Schlüssel umdrehte. Ich war in diesem Zimmer gefangen. Für die nächsten zwölf Monate.

Ich trat an das vergitterte Fenster, wobei ich aus der Höhe sicher nicht an Flucht denken würde. Höchstwahrscheinlich diente es dazu, dass man nicht auf die Idee kam, sich hinauszustürzen.

Am liebsten hätte ich mich auf das Bett, welches mitten im Zimmer stand, zusammengerollt, aber das Blinken in der Ecke zeigte mir, dass man mich beobachtete. Ich würde mir vor den scheiß Wachen sicher nicht die Blöße geben und heulen wie ein kleines Kind.

Vor nicht mal vier Stunden war ich von meinem Job als Verkäuferin nach Hause in mein winziges Apartment gekommen und hatte meinen Bruder blutend auf dem Boden vorgefunden. Neben ihm zwei Schläger, die ihn gerade in der Mangel hatten.

Er hatte sich auf die falschen Leute eingelassen und wie ich erfuhr, erdrückten ihn die Schulden und man wollte das Geld zurückhaben. Wenn er nicht sofort zahlte, würde man ihn umbringen, alternativ konnte ich das Geld für ihn abarbeiten.

Da er die einzige Familie war, die ich noch hatte, war ich auf den Deal eingegangen. Jetzt hier am Fenster war ich mir allerdings nicht sicher, ob das so eine weise Entscheidung gewesen war, zwölf Monate, sechs Tage die Woche meinen Körper Abend für Abend Männern hinzugeben. Anfangs hatte es sich nicht so schlimm angehört, mittlerweile wusste ich nicht, ob ich das wirklich aushalten würde.

Warum hatte sich mein Bruder auch mit den falschen Leuten einlassen müssen? Ich schaute mich im Zimmer um. Außer dem riesigen Bett in der Mitte gab es an der Seite einen Schrank und den kleinen Kühlschrank. Im Schrank hingen Morgenmäntel, Strapse und Nachthemdchen und im Kühlschrank lagen ein paar Flaschen Wasser und Apfelschorle.

Im Bad gab es ein Klo, eine Dusche und einen Spiegel. Seife, Shampoo und Rasierer gab es, genauso wie einen Föhn. Handtücher lagen auf dem Toilettendeckel und in einem Zahnputzbecher gab es eine eingepackte Zahnbürste und eine kleine Tube Zahnpasta. Mehr war nicht vorhanden.

Auch im Bad gab es eine Kamera, die allerdings auf die Dusche gerichtet war. Darunter war das WC und es war eher unwahrscheinlich, dass man beim Toilettengang gefilmt wurde. Aber ich hatte keine Ahnung, ob es nicht noch eine versteckte Videoüberwachung gab.

Ich würde meine Toilettengänge so kurz wie möglich halten müssen. Wobei es wahrscheinlich nach meiner ersten Nacht egal war, wenn alle über die Monitore gesehen hatten, wie man mich … gefickt hatte.

Zurück im Zimmer legte ich mich in die Mitte des Bettes und rollte mich zusammen. Es roch zum Glück frisch bezogen. Lange Zeit rasten meine Gedanken und ich hörte von überall her Stöhnen, Schreie und Schlaggeräusche. Irgendwann fielen mir vor Erschöpfung die Augen zu, doch die Albträume begleiteten mich die ganze Nacht hindurch.

Protective Instinct

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