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31) Zweite Lockdown-Phase mit steigenden Corona-Infektionen -These a)

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Corona stellt Deutschland vor große Herausforderungen: Deutsche Krankenhäuser kommen an ihre Belastungsgrenzen. Das Uniklinikum Augsburg verhängt einen teilweisen Aufnahmestopp.


Abb. 3: Klaus Emmerich, Präsentation Kliniksterben *8)

Corona-Krise: Aufnahmestopp am Uniklinikum Augsburg

Die Lage am Universitätsklinikum Augsburg spitzt sich weiter zu. Das Klinikum hat einen Aufnahmestopp für alle stationären Patienten und ambulanten Eingriffe verhängt, die nicht dringend sind. Auch andere Kliniken in Schwaben sind derzeit am Limit.

Die Situation am Uniklinikum Augsburg (UKA) ist offenbar extrem angespannt. Deshalb hat das Uniklinikum einen Aufnahmestopp für alle stationären Patienten sowie ambulante Eingriffe verhängt, die nicht dringend vom UKA behandelt werden müssen. Nicht betroffen vom Aufnahmestopp ist die Geburtshilfe, so das UKA.

Bettenkapazitäten in den Covid-Stationen nicht überstrapazieren

Nur so könne gewährleistet werden, dass die Intensivkapazitäten und die Bettenkapazitäten in den Covid-Normalstationen nicht überstrapaziert werden, teilte das UKA mit. Die Behandlung von Tumorpatienten ist von dieser Regelung ausgenommen.“ *9)

Die Kliniken sind überlastet, die Intensivkapazitäten und das Personal reichen nicht!


Abb. 4 Klaus Emmerich, Präsentation „Klinikschließungen“ *10)

Mit deutlichen Worten hat der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité vor einer Überlastung der Kliniken gewarnt. Freie Intensivbetten mit ausreichend Personal gebe es in Deutschland nicht mehr viele, sagte er in den Tagesthemen.

Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo Kroemer, hat eindringlich vor einer Überlastung der Krankenhäuser wegen der Corona-Pandemie gewarnt. "Wir sind schon sehr bald an der Grenze des Machbaren", sagte Kroemer in den Tagesthemen. Von 442 Betten auf Intensivstationen der Charité seien bereits 129 mit Corona-Patienten belegt. Diese Patienten müssten sehr umfangreich betreut werden, etwa 70 Prozent von ihnen würden künstlich beatmet.

"Die Zahl der freien Intensivbetten, die in Deutschland häufig kommuniziert wird, suggeriert meines Erachtens einen falschen Tatbestand", so Kroemer. Ein Intensivbett könne nur dann als frei gelten, wenn genügend Ausrüstung und Personal für die Versorgung der Patientin oder des Patienten zur Verfügung stünden. Von solchen Intensivbetten gebe es jedoch "nicht mehr sehr viele freie in der Bundesrepublik".

Kroemer sagte, das Personal sei in einer Art und Weise belastet, wie es seines Erachtens nicht sehr lange durchgehalten werden könne. Viele Ärzte und Pfleger habe man von anderen Stationen abgezogen, um Corona-Patienten zu versorgen. Außerdem sei das Programm an sonstigen Operationen bereits auf 65 Prozent des Üblichen gekürzt worden.“ *11)

Der am 10. Dezember 2020 von der Tagesschau.de prognostizierte zweite Lockdown wurde wenige Tage später vollzogen. Die Zahlen haben sich jedoch weiter verschärft.


Abb. 5: Klaus Emmerich, Präsentation „Klinikschließungen“ *12)

Das RKI vermeldet mit 1129 Corona-Toten innerhalb eines Tages einen neuen Höchstwert. Immer mehr Vertreter aus Politik und Wissenschaft rechnen mit einer Fortsetzung der Corona-Beschränkungen über den 10. Januar hinaus.

In Deutschland sind erstmals mehr als 1000 Todesfälle innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit einer Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 1129 Todesfälle erfasst. Die bisherige Rekordzahl lag bei 962 Verstorbenen binnen 24 Stunden und war am Mittwoch vergangener Woche registriert worden.“ *13)

Und so steigert sich zur Jahreswende 2020/201 die Dramatik erhöhter Corona-Infektionen und steigender Belastungen der deutschen Krankenhäuser:

Die bangen Fragen zur Jahreswende 2020/2021:

- Werden die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser ausreichen?

- Muss im Zweifelsfall der Klinikarzt entscheiden, welcher Corona-Patient wegen besserer Erfolgsaussichten behandelt wird, und welcher nicht?


Abb. 6: Klaus Emmerich, Präsentation „Klinikschließungen“ *14)

Kommt es in Sachsen bereits zu einer Triage - zu einer Lage, in der Ärzte entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen? Die Aussage eines Klinikdirektors sorgt für Aufsehen - das Krankenhaus sieht die Intensivmedizin an ihren Grenzen.

Kein Bundesland ist derzeit von der Corona-Pandemie so stark betroffen wie Sachsen, die Sieben-Tage-Inzidenz bezogen auf 100.000 Einwohner liegt dort laut Robert Koch-Institut derzeit bei 407,1 - mit gravierenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.

Für Aufsehen sorgen daher Berichte, wonach der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, in einem Online-Forum von Triage sprach. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen.“ *15)

Das Unfassbare, so lautet die Aussage der Präsentation vom 21.12.2020:

Trotz und mitten in der Corona-Pandemie …

… schließen Krankenhäuser

… forcieren Gesundheitsberater den Abbau von Klinikkapazitäten.

Die erwähnte Präsentation anlässlich der Gründung des Bündnis Klinikrettung enthält eine Abbildung von bestehenden und ehemaligen Krankenhäusern in einer eingekreisten ostbayerischen Region:


Abb. 7 bildet das Kliniksterben in Ostbayern exemplarisch ab. *16)

Kliniksterben gibt es in dieser überwiegend ländlichen, dünn besiedelten Region, seit Jahren (kleine Punkte auf einer Karte Ostbayern). Kliniksterben gibt es aber auch mitten in der Pandemie (große Punkte).

Von 34 der dargestellten ostbayerischen Krankenhäuser starben …

seit 2004 insgesamt 10 Krankenhäuser (29,4%)

seit 2020 insgesamt 4 Krankenhäusern (11,8%)

seit Ausbruch der Corona-Pandemie, erster Lockdown 2020 insgesamt 3 Krankenhäuser (8,8%).

So hat auch der Buchautor in einem Leserbrief offiziell protestiert:

Aufschrei ländlicher Krankenhäuser in Deutschland

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