Читать книгу Die Nordseedetektive. Filmreife Falle - Klaus-Peter Wolf, Leonie Daub - Страница 10

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2.

Sieglinde Krumm atmete tief durch. Sie hatte zwar viel Erfahrung mit Strafgefangenen, dennoch war ihre Arbeit im Moment eine ziemliche Herausforderung. Als Sozialarbeiterin war sie seit über fünfzehn Jahren in der Justizvollzugsanstalt beschäftigt. Doch so eine Situation wie jetzt gerade kannte sie kaum. Das Gefängnis war schlicht überbelegt und es mussten einige Insassen unter Auflagen entlassen werden.

Lang und Finger saßen Frau Krumm in ihrem Büro gegenüber. Die Sozialarbeiterin mochte Kakteen. Sechs verschieden Arten davon waren im Raum verteilt. Neben ihr auf dem Schreibtisch ragte ein Feigenkaktus auf. Er war ihr ganzer Stolz. Er blühte. Genauso wie der Schusterkaktus auf der Fensterbank. Hinter ihr hing ein Foto an der Wand. Es zeigte einen Mann. Die beiden Gangster guckten wie zwei Schuljungen, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hatten. Lang zeigte auf das Bild und fragte: „Ist das ihr Vater?“

„Nein!“, stöhnte Frau Krumm. „Das ist der Bundespräsident.“

Sieglinde Krumm kannte sich mit Strafgefangenen aus. Die beiden hier waren in ihren Augen zwar nicht besonders helle, aber auch nicht wirklich gefährlich.

Sie legte Lang und Finger ein Papier vor, war sich aber unsicher, ob die beiden auch richtig lesen konnten.

Lang tippte mit seinem Zeigefinger auf das Schreiben und fragte: „Was steht denn jetzt da drin?“

Die Sozialarbeiterin goss sich eine Tasse Ostfriesentee ein. Finger interessierte sich mehr für die Kluntjes als für das Papier, denn es stand da eh nichts Gutes drin. Er mochte viel lieber das Knistern dieser groben Zuckerstücke, wenn heißer Tee darauf gegossen wurde. Finger lutschte die Stückchen auch gern pur, ohne Tee. Brauner und weißer Kandiszucker – gab es bessere Bonbons?

Die Nordseedetektive. Filmreife Falle

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