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BOMBOLONE

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Auf zwei Spieltischchen haben wir unsere Rechner hingestellt, die Koautorin und ich. Die Rechner summen vor sich hin, Kabel laufen über Bodenplanken, heddern und strippen übereinander und hin zur Wand, Elektronen flitzen von einem zum anderen Rechner oder ruhen sich genauer gesagt aus, zur Untätigkeit verdammt, hilflos mit den Quarks zuckend. Sie ahnen nichts von den diffizilen Vorbereitungen, Diskussionen, Umplanungen, Nachbesserungen und Verzweiflungsattacken, die unser Unternehmen begleiten: Vor das Stück, das wir schreiben zu wollen uns anmaßen, hat der Herrgott erstens den Netzsteckeradapter gesetzt (den wir in doppelter Ausführung aus der Heimat mitgebracht haben und der unseren Rechnern auch italienischen Strom schmackhaft machen soll), zweitens den Telefonadapter (der uns den Zugang ins Internet ermöglichen soll und nach dem wir uns im Münchner Bahnhofsviertel die Hacken abgelaufen haben, da wir nicht ahnen konnten, dass wir ihn gar nicht benötigen würden), drittens den italienischen Internetzugang (den wir in weiser Voraussicht schon frühzeitig gebookmarkt, dann aber leider nie eingerichtet haben), viertens den steinigen, steilen Fußweg zwischen bröckelnden Kirchen, schüchternen Libellen und verlassen dämmernden Hoteltennisplätzen hindurch, steil hinauf gen Capoliveri (ein malerisches Örtchen, welches seit den Tagen Napoleons für die Sturheit seiner Bewohner weithin gerühmt wird und in dem es doch verdammt nochmal auch ein Internetcafé geben muss), fünftens die Fehlermeldung 691 (die uns weismachen will, Nutzername oder Passwort seien falsch, weswegen ich mich in ein paar Bombolone genannte Gebäckstücke und Tante Linas streng verbotenen Hauscomputer verbeiße, den ich nun, koste es was es wolle, zu hacken bereit bin, auch wenn ich im Leben noch nichts gehackt habe, und in dessen systemischen Innereien ich mich daher zerstörerisch zu wühlen anschicke, bis er mir auf allen denkbaren Ebenen den Zugriff verweigert hat und die Koautorin mich plötzlich anstupst und sagt: „Jetzt läufts. Der Fifo-Puffer war falsch eingestellt.“) Der was? Der Fifo-Puffer. Dann surfen wir mal los. Man hat ja schließlich auch noch ein Netzprojekt am Laufen.

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