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Trio Infernale

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Wie besessen sticht Dora Krüger auf ihren Geliebten ein. Blind vor Wut und immer und immer wieder. Der reglose Körper wehrt sich nicht, nimmt geduldig jeden tödlichen Stoß hin. Als ihr Opfer kaum noch als Mensch zu erkennen ist, lässt sie das Messer fallen und rennt hinaus in den Garten, quer über den Rasen in Richtung Tor. Sie bemerkt nicht, dass ihr jemand hinterherruft. Es hatte sie auch nicht stutzig gemacht, als sie bei ihrem Eintreffen die Terrassentür geöffnet vorfand und Frank Wachsmuth wie tot auf dem Boden lag. Ja es kam ihr sogar entgegen, konnte sie doch ihrer Wut und ihrer Enttäuschung freien Lauf lassen.

Als Hauptkommissar Stüber wenig später eintrifft, sieht er ein Bild des Grauens. Das Opfer ist bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet, überall Blut und die allzu offensichtliche Tatwaffe gleich neben der Leiche. Von seinem Assistenten erfährt er, dass es sich bei dem Opfer um Frank Wachsmuth handelt. Er war ein sehr erfolgreicher Immobilienmakler und Single. Dabei betrachtet sich Stüber den Tatort und verfolgt mit Argusaugen die Arbeit der Spurensicherung.

„Hast du schon was gefunden Waldemar?“, fragt Stüber seinen Freund, der in seinem Schutzanzug aussieht wie ein Marsmännchen.

„Noch nicht, Stüber. Der Typ war äußerst reinlich und wohl auch selten zuhause. Der Kühlschrank ist fast leer und außer zweier gespülter Gläser steht nichts herum. Hier ist es steril wie in einem OP-Saal,“ gibt der zurück, ohne innezuhalten.

„Steril“, äfft Stüber nach. „Wenn man mal von der Sauerei hier absieht.“

Er tritt aus der Terrassentür und stiefelt zu einem Beamten, der sich über den Gartenzaun mit einem Nachbarn unterhält.

„Hauptkommissar Stüber“, kommentiert er den gezückten Dienstausweis. „Haben Sie gesehen, was hier los war?“

„Oh ja“, gibt dieser zu Protokoll. „Da war eine Frau, so Mitte vierzig. Die kam hier über die Wiese gestürmt, überall mit Blut bespritzt. Ich habe sie gerufen, aber die war wie im Trance, hat mich überhaupt nicht registriert. Dann stieg sie in ihren Opel Corsa und raste davon.“ Mit einer Handbewegung deutet er die Fahrtrichtung an.

„Konnten Sie das Kennzeichen sehen?“, hakt Stüber nach.

„Aber klar doch. Habe es sofort aufgeschrieben.“ Er zückt ein Stück Papier aus der Latzhose und übergibt es.

„Sie sind ein Schatz“, bedankt sich Stüber und weist den Beamten an, die Personalien aufzunehmen.

Damit ist für ihn die Sache klar. Der Rest wird reine Routine sein. Der Morgen ist sonnig und klar und so entschließt sich Stüber zu einem ausgedehnten Spaziergang durch den Klarapark. Wozu hat er schließlich einen Assistenten? Er informiert Mehldorn und fordert ihn auf die Fahndung einzuleiten. Dann schreitet er frohen Mutes auf das nahe Ufer der Elster zu und entschwindet.

Es ist schon Nachmittag, als Stüber mit einem leckeren Saltimbocca da Vitello im Bauch wieder im Präsidium eintrifft, wo er von Mehldorn schon erwartet wird.

„Hallo Chef, da sind Sie ja endlich. Unser Onkel Doktor hat schon Sehnsucht nach Ihnen.“

„Auf die Sehnsucht vom Meyer-Krefeld kann ich gern verzichten“, knurrt Stüber zurück.

„Kann aber nicht schlimm sein, der war ganz gut drauf.“

„Dann kann er erst recht noch warten.“

Mehldorn schüttelt den Kopf. „Mensch Chef, Sie können es einfach nicht lassen. Müssen Sie ihn denn immer piesacken?“

„Macht doch Spaß, oder?“, grinst Stüber zurück.

„Naja, Sie werden schon sehen. Irgendwann kommt die Lawine zurück“, beendet Mehldorn das Thema. „Wir haben übrigens die Krüger gefunden. Sitzt schon im Verhörzimmer und wartet auf uns.“

„Das sagen Sie erst jetzt? Mensch Mehldorn, was haben Sie bloß für Prioritäten.“

„Zuallererst das Wohl meines Chefs. Wissen Sie doch.“

Dora Krüger sitzt gefasst auf ihrem Stuhl und lässt das Verhör geduldig über sich ergehen. Ja, sie hat ihren Geliebten Frank Wachsmuth erstochen. Er hat es verdient. Wegen ihm ließ sie sich scheiden, hat ihren Mann aus dem Haus gejagt und ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Und dann hat er einfach Schluss gemacht. Ohne plausiblen Grund, einfach so. Nun wusste sie nicht mehr ein noch aus. Sie wollten gemeinsam in ihrem Haus wohnen. Doch sie allein konnte den Kredit nicht mehr bedienen und ihr ehemaliges Traumhaus wurde zwangsversteigert, alles Hab und Gut gepfändet. Ihr blieb nur die Privatinsolvenz. Sie hatte so große Pläne und dann das.

Stüber ist zufrieden. Einen Mord in rekordverdächtiger Zeit aufzuklären ist einfach spitze und ein toter Immobilienmakler ist auch nicht übel. Er hasst diese schmierigen Typen, die nichts anderes tun, als unbedarften Opfern viel zu teure Häuser und sonstige Bruchbuden unterzujubeln. Meistens überschulden die sich auch noch, während die Makler und Banker ihre fetten Honorare mit Schampus begießen. Ihm wird schlecht bei dem Gedanken.

Am nächsten Tag genießt er bei seinem Lieblings-Italiener Roberto, voller Hingabe seine Spaghetti Carbonara. Tiefentspannt nimmt er einen Schluck vom Primitivo und behält das edle Getränk geraume Zeit im Mund. Dabei überkommt ihn ein Gefühl, als würde ihm ein Engel auf die Zunge pinkeln. Während der Kommissar den Abgang des Weines genießt, bemerkt er an einem Tisch in der Nähe des Einganges zwei Typen, die er hier schon öfter gesehen hat, nur, dass sie sonst eher zu dritt tafelten. Meistens waren sie ziemlich gut drauf und aßen alles andere als Pizza von der Mittagskarte. Ihrem Äußeren nach müssen alle so was wie Banker, Anwälte oder Autoverkäufer sein, passen also zu Stübers Feindbild.

Heute verhalten sie sich deutlich anders, einer schaut sich immer wieder nervös um, während der andere betont leise und ernst auf sein Gegenüber einredet.

Stüber leert genüsslich sein Glas und mustert die beiden so unauffällig wie möglich. Dann kommt Roberto mit der Rechnung.

„Pronto Commissario, alles gut?“, erkundigt der sich.

„Molto buono, Roberto“, lobt Stüber seinen Freund und weist unauffällig in Richtung der beiden. „Sag mal kennst du die?“

„Ja doch Commissario, die kenne ich schon lange. Der mit den schwarz gegelten Haaren ist Peter Volkert von der Sachsenbank und der andere ist Jens Kauzer. Der ist Anwalt und hat hier in der Nähe seine Kanzlei“, antwortet Roberto mit verhaltener Stimme.

„Aber da fehlt doch noch einer, die sind doch meistens zu dritt“, hakt Stüber leise nach.

„Ja, der da fehlt ist Frank Wachsmuth, macht in Immobilien und so.“

Den letzten Teil des Satzes hört Stüber schon nicht mehr. Robertos Antwort schlägt ein wie eine Bombe. Frank Wachsmuth!

Stüber beeilt sich zu zahlen und lässt den irritierten Roberto mit kurzem Gruß stehen. Er hetzt ins Präsidium und startet seinen Computer. Doch, was der ausspuckt, lässt seine Stimmung schnell wieder abkühlen. Die beiden sind überhaupt nicht auffällig, nach Stübers Meinung einfach nur ganz normale Abzocker, deren Kumpel wegen einer Verrückten in der Hölle schmort. Er loggt sich aus und widmet sich dem täglichen Kleinkram, da fliegt die Tür auf und sein Chef Doktor Meyer-Krefeld stürmt herein. Ohne Gruß poltert der los, als wollte er Stüber an die Gurgel gehen.

„Hauptkommissar Stüber, warum widersetzen Sie sich immerzu meinen Anweisungen?“

Wie immer in solchen Situationen mimt der Angesprochene die besonders coole Sau. „Anweisung? Welcher Anweisung soll ich mich denn Ihrer Meinung nach widersetzt haben?“

„Nun spielen Sie nicht den Ahnungslosen. Ich habe Ihren Kollegen ausdrücklich angewiesen, Sie zu mir zu schicken.“

Stüber tut so, als denke er nach. „Ach ja, wie Sie es sagen, ich glaube, er erwähnte so etwas.“

„Ihr Glaube ist mir ziemlich egal. Es war eine eindeutige Anweisung“, echauffiert sich Meyer-Krefeld weiter.

Stüber lehnt sich gelassen zurück. „Ihre Anweisungen widersprechen sich leider. Ich bin jener gefolgt, der Sie den Namen ‚Verbesserung der Aufklärungsquote‘ gegeben haben. Ich hatte letztens den Eindruck, das wäre Ihnen besonders wichtig oder irre ich mich da?“

„Stüber, kommen Sie mir nicht so herum. Sie wissen doch ganz genau, was ich meine.“

„Das ist das Problem Herr Meyer. Ich weiß es offensichtlich nicht“, spielt der Gescholtene weiter die coole Sau und bringt seinen Chef nun endgültig auf die nicht vorhandene Palme.

„Meyer-Krefeld verdammt nochmal. Sie können sich ja nicht mal meinen Namen merken, geschweige denn meine Anweisungen.“

Stüber freut sich, dass er es wieder mal geschafft hat. „Darf ich Sie fragen, warum ich Sie denn aufsuchen sollte?“

Meyer-Krefeld winkt ab. „Das hat sich erledigt, ich kann doch nicht tagelang warten, bis der Herr Hauptkommissar gewillt ist, mir die Informationen zu geben, die ich brauche. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Kommissar Mehldorn.“ Spricht es und verschwindet so lautstark, wie er aufgetaucht ist.

Stüber kann sich seine diebische Schadenfreude nicht verkneifen und macht sich quietschvergnügt auf den Heimweg. Es ist zwar noch einige Zeit bis Dienstschluss, aber immerhin hat er ja Anweisung Eins seines Chefs bereits übererfüllt.

Gerade hat er sein Abendbrot vertilgt, es sich gemütlich gemacht und fiebert nun dem Anstoß der Leipziger Rasenballer entgegen, da klingelt das Telefon. Das Display verrät den Anrufer und Stüber plärrt unvermittelt los.

„Mehldorn, sie müssen verdammt gute Gründe haben, mich jetzt zu stören. Wissen Sie überhaupt, was hier heute für ein Spiel abgeht, sie elender Banause?“

„Chef, das weiß ich, aber Banause ist jetzt ziemlich heftig“, wehrt sich dieser.

„Na dann eben Ignorant oder einfach nur ...“ Stüber sucht nach einem passenden Schimpfwort. „Ach was, kommen Sie schon, bringen wir´s hinter uns.“

„Chef, wir haben wieder einen Toten. Es ist ein gewisser Peter Volkert, wahrscheinlich vergiftet.“ Stüber fährt von der Couch hoch, wie von der Tarantel gestochen.

„Wer? Peter Volkert, sind Sie sicher?“

„Spricht alles dafür, Chef“, erwidert Mehldorn die Ruhe selbst. „Kann ich mit Ihnen rechnen?“

„Stellen Sie heute noch mehr so dumme Fragen? Bin unterwegs.“

Wie ein Orkan Stärke zwölf wirbelt Stüber auf sein Fahrrad und tritt in die Pedalen, als wollte er seinen Drahtesel für das entgangene Fußballspiel bestrafen.

„Hallo Chef, da sind Sie ja“, begrüßt ihn Mehldorn diensteifrig. „Sie sind ja ganz außer Atem. Das kenne ich gar nicht von Ihnen.“

„Sagen Sie einfach, was Sie schon wissen und grinsen Sie nicht wie ein halbvolles Sparschwein.“

Mehldorn überhört die Retourkutsche und verrät Stüber, dass Volkert vermutlich an Herzversagen gestorben ist.

„Sie haben aber gesagt, er wurde vergiftet“, mault Stüber verständnislos.

„Stimmt“, gibt Mehldorn zurück. „Sehen Sie die zwei Gläser dort auf der Spüle. Fein säuberlich gespült und laut Ihrem Freund Waldemar ohne Fingerabdrücke.“

„Wie bei Wachsmuth“, setzt Stüber den Satz fort.

„Genau und nun raten Sie mal, was ich gerade vorhin in Wachsmuths Obduktionsbericht gelesen habe“, verkündet Mehldorn mit triumphierenden Unterton.

Stüber rollt mit den Augen. „Sie werden´s mir verraten, oder?“

„Der Wachsmuth wurde zwar übel zugerichtet, aber gestorben ist er daran nicht. Der war nämlich schon tot, als die Krüger ihn malträtierte.“

„Waaas?“, entfährt es Stüber.

„Genau. Und zwar starb er an Herzversagen, ausgelöst durch Atropin, dem Gift der Tollkirsche und schwer nachzuweisen“, schulmeistert Mehldorn nun erhobenen Hauptes.

In Stüber fahren die Gedanken Achterbahn. Das seltsame Verhalten Volkerts zu Mittag lässt ihn nicht los. Ihn beschleicht eine Ahnung.

Er wendet sich unvermittelt an seinen Freund von der KTU, der sich gerade über die Leiche beugt. „Waldemar, kannst du so schnell wie möglich die Gläser nach Resten von Atropin untersuchen?“

„Hab ich schon mal gebummelt, wenn du alter Schnüffler Witterung aufgenommen hast?“, augenzwinkelt dieser zurück.

„Kann mich nicht erinnern“, kommentiert Stüber einen sanften Knuff in Waldemars Rippen und wendet sich zum Gehen, hält aber kurz inne.

„Ach so Waldi. Weißt du schon so ungefähr, wann sein Zug in Richtung Hölle abging?“

„Ich würde sagen, heute Nachmittag, so zwischen fünf und sieben. Aber Genaueres ...“

„Ja ja, ich weiß schon“, wird er von Stüber unterbrochen. „Genauer und so weiter und so fort. Danke dir du alter Quacksalber, das reicht erst mal.“

„Und was machen Sie jetzt?“, traut sich Mehldorn zu fragen.

„Nicht so blöd rumfragen und den Mörder fangen, bevor der ein drittes Mal Drinks mixt.“ Damit stürmt Stüber hinaus an den nächsten Polizeiwagen und lässt Mehldorn kopfschüttelnd zurück.

„Geben Sie eine Fahndung raus nach einem Jens Kauzer. Er befindet sich in tödlicher Gefahr. Und halten Sie mich unter dieser Nummer auf dem Laufenden“, befiehlt er dem Beamten und reicht ihm seine Visitenkarte. Wenn er sich beeilt, kann er noch die zweite Halbzeit sehen.

Doch auch daraus wird nichts.

Kaum an seiner Tür angekommen klingelt Stübers Telefon.

„Kommissar Stüber, hier ist Polizeiobermeister Kießling. Wir haben den gesuchten Jens Kauzer am Flughafen Leipzig aufgefunden. Sie wollten informiert werden.“

Stüber vergisst die zweite Halbzeit. „Bringen Sie ihn bitte schnellstens ins Präsidium. Ich bin gleich dort.“

Wieder spielen seine Gedanken verrückt. Was wollte Kauzer auf dem Flughafen und das zu dieser Zeit? Heute Mittag schien es nicht so, als dass er verreisen wollte.

Als Kauzer ihm gegenübersitzt, sieht ihm Stüber an, dass etwas nicht stimmt. Er erweckt nicht den Eindruck eines Bedrohten, und als Stüber bemerkt wie sich Kauzers Hand um den Griff seines Aktenkoffers krampft, beschleicht ihn eine seltsame Ahnung.

„Hr. Kauzer, was ist denn Ihre Meinung zum Ableben Ihrer beiden Freunde?“, beginnt Stüber die Befragung, die er fast schon Verhör nennen würde.

Die Antwort kommt ziemlich spontan. „Ich habe viele Freunde. Ich weiß nicht, wen Sie da meinen. Meines Erachtens leben alle noch.“

„Na gut, es geht auch anders. Wo waren Sie gestern zwischen siebzehn und neunzehn Uhr?“, schaltet Stüber einen Gang höher.

Kauzer spielt immer noch den Ahnungslosen. „Warum wollen Sie das wissen? Und was werfen Sie mir überhaupt vor?“

„Das tut nichts zur Sache, antworten Sie einfach.“

„Ich war in meinem Büro und bevor Sie fragen: Allein!“, reagiert Kauzer genervt.

„Und wo wollten Sie hinfliegen? Was steht denn auf Ihrem Flugticket?“, bleibt Stüber hartnäckig.

Kauzer springt vom Stuhl hoch. „Verdammt nochmal, warum wollen Sie das wissen? Ich bin ein freier Bürger und Ihnen keine Rechenschaft schuldig!“

Dummerweise rutscht Kauzer bei diesem Aufbäumen der Aktenkoffer vom Schoß, fällt herunter und springt auf. Was da zum Vorschein kommt, treibt Stüber ein Grinsen ins Gesicht. Mehrere dicke Bündel Euroscheine kommen zum Vorschein und Kauzers aggressive Stimmung schlägt um, als wäre er vom Blitz getroffen.

„Na da schau her“, kommentiert Stüber den Geldregen. „Dafür muss ´ne alte Oma aber ganz schön lange stricken. Welche Bank haben Sie denn ausgeraubt?““

Kauzer fällt wieder auf seinen Stuhl, vergräbt das Gesicht in seinen Händen und Stüber weiß jetzt, dass er kein Opfer, sondern den Mörder vor sich hat. Er beschließt zu bluffen.

„Also los Herr Kauzer. Geben Sie zu, dass Sie Herrn Wachsmuth und Peter Volkert umgebracht haben. Wir haben Fingerabdrücke und Zeugenaussagen, die das bestätigen.“

Nun ist Kauzer ganz kleinlaut und erzählt, dass er die beiden Erpresser loswerden musste. Und was Stüber dann erfährt, passt in sein Weltbild wie das letzte Teil in ein Megapuzzle.

Schon jahrelang nutzte das Trio die finanzielle Notlage von Hausbesitzern aus. Wenn Volkert als Kreditberater mitbekam, dass ein Paar mit der Ablösung Probleme hatte, gab er seinem Freund Wachsmuth, dem Inhaber einer Immobilienkanzlei und ausgemachtem Womanizer, einen Tipp.

Stüber ist entsetzt. „Das heißt also, dass Sie sich diejenigen, an denen Sie sowieso schon kräftig verdient haben, auch noch als Opfer ausgesucht haben?“

Kauzer zögert und nickt schließlich. „Frank, also Herr Wachsmuth machte sich dann an die Frau ran und trieb sie mit allerlei blumigen Versprechungen in die Scheidung.“

„Lassen Sie mich raten“, setzt Stüber fort. „Weil es ja schon finanzielle Probleme gab, musste dann das Haus zwangsversteigert werden.“

Wieder ein Kopfnicken. „Volkert beauftragte dafür im Namen der Bank ganz offiziell Wachsmuth´s Kanzlei. Der erledigte das weit unter Wert und ich habe die Objekte dann offiziell gekauft.“

Als Stüber weiter erfährt, dass Kauzer diese dann mit ordentlichem Gewinn wieder verkaufte und dazu noch seine Kumpel betrog, indem er noch einen erheblichen Teil für sich abzweigte, wird ihm fast übel. „Was sind Sie nur für eine üble Art von Abzocker. Und nun sind Sie auch noch ein Mörder, denn ich kann mir vorstellen, dass die anderen beiden dahinterkamen.“

„Wachsmuth war es, der anfing, mich zu erpressen. Zu meinem Glück kam die Krüger dazu und Volkert schöpfte keinen Verdacht.“

Stüber spinnt den Faden weiter. „Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis auch er Sie ertappt und da Sie einmal dabei waren ...“

Kauzer senkt den Kopf und Stüber fühlt sich bestätigt und zufrieden. Schließlich gibt es auf der Welt nun drei dieser Aasgeier weniger.

Ein guter Ersatz für das entgangene Fußballspiel.

Mord und Pasta

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