Читать книгу Triumph des Winters & des Frühlings - Kristen Benning - Страница 6
ОглавлениеVERFASSER In Portugal sah ich früher in jedem Haus ein Tamburin und in jedem Heuschober einen Dudelsack. Seit zwanzig Jahren gibt es hier weder einen Dudelsack noch einen Musiker.
Man tanzte vor jeder Tür, jedes Dorf kannte zehn wilde Tänze, in jedem Haus gab es eine Pauke.
Und jetzt gibt es nur noch Jeremias, unseren Trommler.
Nur in Barcarena gab es eine Trommel in jeder Mühle.
Noch beim traurigsten Landbewohner erahnte man noch Freude, die jetzt keinen Weg mehr findet.
Wenn man den alten Liedern, die unserem Vergnügen dienten, zuhört, klingen alle klagend, beladen von Mühen, weither aus vergangenen Zeiten.
In der Vergangenheit hat man gesungen und getanzt, wie es sein muss. Singen, um sich zu amüsieren, Tanzen, um sich zu vergnügen: Jetzt aber ist es schwierig, so etwas zu finden.
Sie sangen nicht auf dem Ball:
„Kaltes Land, gib ihn mir,
verweigert mir nicht meinen Trost“!
Dieses Lied schuf ein Jude aus Aveiro nach dem Tod seines Großvaters.
Man tanzt heute auf den Volksfesten und tanzt dort jeden Tag, weil die Melodie das widergibt, was wir im Herzen fühlen.
Aber jene, die sich in den Städten und Dörfern amüsierten, als die Feste an Zahl zunahmen, sangen tausende Lieder in diesem Takt:
„Im Fels ist der schwarze João,
auf dem Felsen!
Wo sind die Hunde,
die die Wölfe töteten,
die die Ziegen fraßen,
die am Rebstock nagten,
den der schwarze João
auf dem Felsen pflanzte?“
Falls in diesen glücklichen Zeiten unsere geliebte Infantin auf die Welt käme, würde es ein großes Fest geben, um die siegreiche Entbindung der erlauchten Königin zu feiern!
Aber sie haben alles geschehen lassen, sie sind dort geblieben, ohne etwas zu tun, und niemand fragt bei der aktuellen Traurigkeit, wo die vorherige Freude geblieben ist.
Deshalb stellte ich mir mit Hilfe der sieben Himmel ein Fest für unsere bescheidene Julia vor, geboren durch die Hand Gottes, welcher dieses Fest gewidmet ist.
Als ich sah, was für ein kaltes Gesicht die moderne Zeit zeigt, schrieb ich einen Triumph des Winters. Danach wird der des Frühlings folgen.
Mein Gedanke bestand darin, das Lustspiel in zwei unterschiedlichen Teilen zu präsentieren. Da ist das erste Argument, in dem ich, um nicht zu viel Tinte zu verschwenden und um mich besser zu verstehen, aus dem Winter einen Wilden machte.
Er spricht Kastilisch, denn ein Mensch, der etwas vortäuschen will, findet in der kastilischen Sprache alles, was immer er dazu braucht.
Die folgende Tragikomödie heißt Triumph des Winters. Sie wurde vor dem hochgeborenen und ausgezeichneten Prinzen Seiner Majestät Dom João III. von Portugal in seiner Stadt Lissabon aufgeführt. Ihm zur Seite steht die verehrte und hochberühmte Königin Dona Catherina, unsere Herrin.
Sie wird in zwei Teilen aufgeführt.