Читать книгу Abenteuer im Querxenland - Kristine Truhel - Страница 4
Der Waldbriefträger Schneck
ОглавлениеHerr Schneck, der Waldbriefträger, ist schon von Weitem zu erkennen. Sein gelb lackiertes Schneckenhaus mit dem riesigen Postkasten glänzt in der hellen Morgensonne. Auf dem Kopf trägt er eine blaue Postmütze und in der Hand ein großes Posthorn.
„Guten Morgen, Meister Schneck!“, grüßt der Querxenjunge freundlich.
Der Postbote bewegt langsam den Kopf in Hansis Richtung und ebenso langsam beginnt er zu sprechen.
„Guten Morgen, junger Mann. So früh schon auf den Beinen?“
Der Querxenjunge reicht Herrn Schneck den Brief.
„Ich habe hier eine ganz wichtige Nachricht an die Menschen. Sie müssen unbedingt erfahren, dass der Knollenblätterpilz sehr giftig ist.“
Der Postbote nimmt den Brief und fragt gleichgültig:
„Und wissen sie das nicht?“
„Nicht alle, vor allen Dingen kleine Kinder nicht!“, antwortet Hansi aufgeregt. „Also bitte machen Sie schnell! Bringen Sie den Brief zum Fernsehstudio, damit die Menschen gewarnt werden können.“
Unbeeindruckt dreht Meister Schneck den Brief hin und her und besieht ihn von allen Seiten.
„Mhm“, sagt er dann. „Eine Briefmarke ist darauf. Das ist schon mal gut. Ein Absender? Ist auch da.“
„Ja, ja und eine Adresse auch!“, unterbricht ihn der Querxenjunge ungeduldig.
Vor Aufregung hüpft er hin und her.
„Bitte Herr Schneck, könnten Sie nicht? Ich meine - gehen Sie endlich. Verstehen Sie nicht, es ist dringend!“
„Ich weiß schon“, entgegnet der Postbote. „Ihr jungen Leute habt es immer eilig. Immer heißt es nur schnell, schnell. Aber gut wenn es wirklich so dringend ist, müssen die anderen Waldbewohner ihre Briefe eben erst morgen abgeben. Normalerweise stehe ich nämlich den ganzen Vormittag hier auf dieser Waldlichtung. Ich bin nämlich gewissermaßen der Briefkasten und der Postbote in einer Person.“
Mit diesen Worten wendet sich Meister Schneck um, bläst in sein Posthorn und setzt sich endlich in Bewegung.
Hansi sieht ihm besorgt hinterher. Das geht aber langsam! Am Ende hatten die Kinder den Pilz schon gegessen, ehe die Nachricht überhaupt gesendet wurde. Oder wer weiß, vielleicht schalten sie gerade heute weder ein Radio noch ein Fernsehgerät ein.
Ich muss sie suchen, denkt der Querxenjunge und schon rennt er los.