Читать книгу Abenteuer im Querxenland - Kristine Truhel - Страница 5
Das Ameisenkind
ОглавлениеAls er eine Weile gelaufen ist, hört er in der Ferne jemanden aufgeregt rufen.
„Zu Hilfe, liebe Leute! Zu Hilfe!“
Hans bleibt stehen und lauscht. Kein Zweifel, da ruft jemand um Hilfe. Schnell läuft er in die Richtung aus der die Stimme kommt und bald erkennt er am Rande einer großen Pfütze eine Ameise aufgeregt hin und her laufen.
„Mein Kind ertrinkt, mein Kind!“, jammert sie laut.
Die kleine Ameise streckt ihre Ärmchen aus und sobald sie den Halm erreicht hat, hält sie sich daran fest und zieht sich mit aller Kraft nach oben. Flink klettert sie auf den Grashalm und Hansi zieht ihn vorsichtig aus dem Wasser. So erreicht die kleine Ameise klatschnass und zitternd festen Boden.
Überglücklich schließt die Ameisenmutter ihr Kind in die Arme. Tränen laufen ihr übers Gesicht. Als sie sich einigermaßen beruhigt hat, wendet sie sich an Hansi.
„Wie kann ich dir nur danken, lieber Querx“, fragt sie. „Ohne dich wäre mein liebes kleines Mädchen ertrunken. Ich würde dir so gern eine Freude machen. Komm nur mit in unser Haus! Ich habe in meinem langen Leben eine Menger schöner Dinge zusammengetragen. Was immer du willst, kannst du mitnehmen. Oder hast du vielleicht Hunger oder Durst? Komm nur, komm! Ich habe Walderdbeerkuchen und Brombeermost zu Hause.“
Hansi läuft das Wasser im Munde zusammen. Walderdbeerkuchen ist sein allerliebster Lieblingskuchen. Und einen Schluck Brombeermost könnte er eigentlich auch vertragen!
Gerade will er sich mit den freundlichen Ameisen auf den Weg zu ihrem Bau machen, als ihm die Kinder wieder einfalen. Erschrocken bleibt er stehen und schlägt sich mit der flachen Hand an die Stirn.
„Ah nein!“, sagt er. “Ich habe ja keine Zeit! Während ich mir den Bauch mit feinem Kuchen und leckerem Saft vollstopfe, vergiften sich die armen Kinder womöglich.“
„Arme Kinder?“, fragt die Ameise erstaunt.
„Zwei Kinder sind in den Wald gekommen und haben den Grünen Knollenblätterpilz mitgenommen. Nun muss ich sie finden, um ihnen zu sagen, dass sie ihn auf keinen Fall essen dürfen. Und das Schlimmste daran ist, dass ich nicht einmal weiß, wo ich sie suchen soll.“
Die Ameise wiegt nachdenklich den Kopf.
„Vielleicht kann ich dir helfen“, sagt sie schließlich. „Falls du mit Kindern kleine Menschen meinst, die heute Morgen mit Säckchen und Körben in den Wald gelaufen sind, wohnen sie bestimmt im Zeltlager, dort drüben, hinter dem großen Feld.“
Hansi nickt dankbar. Vielleicht hat die Ameise wirklich Recht. Schnell verabschiedet er sich von den beiden und setzt seinen Weg fort.
Die Sonne steht schon hoch am Himmel. Ich muss mich beeilen, denkt Hansi. Hoffentlich wollen sie die Pilze nicht zu Mittag essen! Nicht auszudenken, wenn sie für das ganze Ferienlager gekocht werden.
Der Querxenjunge läuft also so schnell ihn seine kleinen Beine tragen in die Richtung, die ihm die Ameise gewiesen hat.