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DUNKLER NACHMITTAG
ОглавлениеDen dunklen Nachmittag verbrachte ich in einer Videothek, um einen Film auszuleihen, den ich am Abend mit Matilda angucken wollte. Ich stellte es mir schön vor, mit einem Film zu beginnen, um uns bewusst zu machen, dass wir einen ganzen Monat Zeit hatten, um miteinander zu reden. Ein etwa achtzehnjähriger Junge stand zwischen Kartoffelchipstüten und Schokoriegeln an der Kasse. Er griff die leere Hülle des Films, den ich ausgesucht hatte, und zielte mit dem Scanner darauf, bis es piepte.
»Deine Personenkennzahl?«
»171175-2599.«
Er tippte die Zahlen ein und zögerte.
»Noch mal, bitte.«
»171175-2599.«
»Wie heißt du?«
»Lárus.«
Er sah wieder auf den Monitor. Ich dachte mir nichts dabei, dachte nur daran, wie praktisch es sei, dass man hier ein Video ausleihen konnte, indem man nur seine Personenkennzahl sagen musste, die sich aus dem Geburtsdatum und einer vierstelligen Zahl zusammensetzte. Der Junge tippte mit der rechten Hand in seinen Rechner, sah auf den Bildschirm, der sich in seinen Brillengläsern unter der Schirmmütze spiegelte.
»Lárus Lúðvígsson?«, fragte er.
»Ja.«
»Du bist tot.«
»Was?«
»Du bist im Einwohnerverzeichnis als tot eingetragen.«
»Aber ich bin Lárus.«
»Ich kann einem Toten kein Video ausleihen.«
»Wann bin ich denn gestorben?«
»Das steht hier nicht.«
»Ist ja auch egal. Ich bin nämlich nicht tot.«
»Das glaube ich dir gerne. Du kannst das Video natürlich trotzdem haben, dann musst du dich nur registrieren lassen. Das kostet fünftausend Kronen Pfand.«
Ich verließ die Videothek, um eine Zigarette zu rauchen. Es war nicht so wichtig mit dem Film. Irgendwann in den nächsten Tagen würde ich zum Einwohnermeldeamt gehen und mich beschweren. Vorerst beschloss ich jedoch, nicht weiter darüber nachzudenken, zumal der staatliche Alkoholladen bald schließen würde.