Читать книгу Nimm mich in HighHeels | Erotische Geschichte - Laura Young - Страница 4
ОглавлениеNimm mich in HighHeels von Laura Young
Wenn sie morgens in die Schuhe schlüpfte und sich im Spiegel betrachtete, war sie nicht nur entzückt darüber, dass der hohe Absatz sie gut drei Kilo leichter wirken ließ, sondern auch ihre Beine und vor allem ihren Hintern hervorragend zur Geltung brachte.
Ihre gerade und aufrechte Haltung, der weibliche Gang auf den hohen Absätzen, den sie seit Jahrzehnten beherrschte, als sei sie auf den schwindelerregend hohen Hacken geboren worden, umgaben sie bei jedem Schritt wie eine Aura. Sie fühlte sich schön und sicher mit hohen Absätzen, und trug flache Schuhe nur zum Joggen oder im Urlaub am Strand, weil sie im Sand wirklich zu unpraktisch waren.
Die Auslage in Dave’s ShoeHouse hatte sich seit letzter Woche verändert, das erkannte ihr geübter Blick sofort. Neugierig trat sie näher an die Fensterscheibe des großen Geschäftes heran und betrachtete die Neuheiten.
Gleich mehrere Schuhe weckten ihre Sehnsucht und beschleunigten ihren Herzschlag. Ein Paar rote Sandalen aus glänzendem Lackleder lockte sie. Der Absatz war zur Hälfte mit ebenso rotem Leder bezogen, die vordere Hälfte des schmalen Absatzes war aus kühlem Metall gefertigt, was den Schuhen die nötige Extravaganz verlieh, die Schuhwerk von Kunst unterschied. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass sie noch eine gute Viertelstunde Zeit bis zum Ladenschluss hatte, das dürfte reichen.
Schwungvoll stieß sie die gläserne Tür auf und lauschte entzückt dem vertrauten Klingeln des Glöckchens darüber.
»Hallo, Mrs Walker«, begrüßte eine junge, blonde Verkäuferin sie. »Kann ich Ihnen helfen, oder möchten Sie sich erst wie immer umsehen?«
Erica lächelte. »Ich interessiere mich für die roten Sandalen aus dem Fenster«, sagte sie und legte ihre Handtasche auf einen Stuhl aus schwarzem Samt, der mit vergoldeten Holzschnitzereien verziert war wie zu Zeiten des Sonnenkönigs. Ein wenig kitschig, aber in dem sonst sehr klinisch wirkenden, riesigen Raum machte sich dieser Stilbruch sehr gut.
»Ich bringe Sie Ihnen«, sagte die Verkäuferin eifrig und ging nach hinten, um die Sandalen in Ericas Größe aus dem Lager zu holen. Während sie wartete, ging Erica an den Glasregalen entlang und betrachtete die Auslagen. Es waren tatsächlich einige neue Modelle hinzugekommen seit letzter Woche, stellte sie fest.
Nicht umsonst war Dave’s ShoeHouse der beste Schuhladen in den gesamten USA. Sie hatte in einer Frauenzeitschrift gelesen, dass es nunmehr rund dreißig Filialen in fast allen großen Städten Amerikas gab. Der Besitzer kaufte die Ware persönlich ein und fand mit den Jahren immer wieder neue Designer auf der ganzen Welt, deren erotische Kreationen er gern in seinen Geschäften feilbot.
Seufzend nahm sie ein Paar Sandaletten mit Keilabsätzen aus dem Regal und betrachtete sie näher.
»Keilabsätze sind nichts für Ihre tollen Beine«, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erica fuhr herum und sah in ein lächelndes Gesicht.
»Entschuldigen Sie bitte meine Forschheit«, sagte der große, dunkelhaarige Mann und senkte fast demütig den Blick, bevor er ihr die Schuhe aus der Hand nahm. »Aber ich kann es nicht ertragen, wenn eine Frau mit so wunderschönen Beinen und einem so eleganten Äußeren sich mit so klobigen Dingern verunstalten will.«
Erica lachte laut auf. »Ist schon gut«, sagte sie. »Ich hatte nicht vor, sie zu kaufen. Darf ich fragen ...?«
Er reichte ihr eine Hand. »Ich bin ein neuer Verkäufer hier und noch nicht so bekannt mit unseren Kunden«, erklärte er. »Verzeihen Sie, wenn ich zu aufdringlich war.«
Die junge Verkäuferin kam mit den gewünschten Sandalen aus dem Lager zurück und runzelte die Stirn, als sie den neuen Kollegen bei Erica stehen sah.
Er lächelte und nahm ihr den Karton aus der Hand. »Ich kümmere mich darum, Ms Kennel. Sie können ruhig schon nach Hause gehen, ich schließe nach dieser Dame hier ab.« Das blonde Mädchen mit dem Pferdeschwanz sah irritiert aus, nickte dann aber und verschwand nach hinten, um ihre Sachen zu holen.
»Bitte«, sagte er und wies auf den plüschigen Stuhl. Erica nahm ihre Handtasche herunter und stellte sie daneben ab, dann setzte sie sich.
»Wunderschöne Schuhe«, sagte er und kniete sich vor sie. »Die sind doch auch von uns, oder?«
Sie zuckte zusammen, als er vorsichtig die Riemchen von ihren Pumps löste und das feine Leder von ihrem Fuß streifte. Ihr war, als habe er unmerklich tiefer eingeatmet, als der Schuh ihren Fuß freigab, doch sicher hatte sie sich getäuscht. Welches seriöse Schuhgeschäft würde schon einen Schuhfetischisten als Verkäufer einstellen?
Sie lächelte bei dem absurden Gedanken und wartete geduldig, den in hautfarbenen Nylons steckenden Fuß auf sein Knie gestützt, bis er die roten Sandalen aus ihrem Karton befreit und geöffnet hatte.
Ohne um ihr Einverständnis zu bitten, schob er die Sandale über ihren rechten Fuß und befestigte die Riemchen so, dass sie nicht drückten, aber genügend Halt boten. Dann griff er um ihre linke Wade, hob den Fuß etwas an und streifte die zweite Sandale darüber.
Als er fertig war, stand er auf und reichte ihr die Hand. Ohne ein Wort zog sie sich von dem Sessel hoch und machte prüfend ein paar Schritte durch den menschenleeren Laden. Der hochwertige Teppichboden unter ihren Füßen war durch die dünnen Ledersohlen zu spüren und streichelte ihre Füße wie eine liebevolle Hand.
»Aufregend«, sagte der Verkäufer und nickte lächelnd. »Sie heben den Spann dekorativ an und zaubern einen sehr eleganten Fuß. Sehen Sie?«
Er stellte sich neben sie vor den Spiegel und beugte sich herab, um mit einer Hand über ihren Fußrücken zu streichen. Erica spürte, wie sich eine Gänsehaut auf ihren Beinen ausbreitete und machte unwillkürlich zwei Schritte zurück.
»Entschuldigen Sie bitte«, murmelte er und richtete sich wieder auf. Er sah etwas verlegen aus, seine Wangen waren leicht gerötet.
»Schon gut«, murmelte sie und betrachtete ihre Füße in dem hohen, schmalen Spiegel. Sie widerstand der Versuchung, sein Gesicht im Spiegelglas zu suchen und konzentrierte sich stattdessen ganz auf das rote Lackleder, das beinahe verrucht an ihr wirkte. Ein toller Stilbruch zu dem strengen, grauen Hosenanzug, den sie häufig im Büro trug.
Sie stellte sich vor, dass sie einen schmalen Gürtel aus dem gleichfarbigen Lackleder über ihrem Blazer dazu tragen würde, und natürlich brauchte sie noch einen Lippenstift in derselben Farbe, dann wäre ihr Outfit perfekt. Seriös genug für ihren Job und doch so aufregend, dass die Männer auf der Straße sich nach ihr umdrehen würden.
»Ich nehme sie«, sagte sie fröhlich, und der Verkäufer nickte zustimmend.
»Sie sind perfekt«, sagte er und kniete sich wieder vor sie, um die Sandalen von ihren Füßen zu streifen. Die ungewohnte Berührung seiner Finger an ihrem Knöchel jagte einen erneuten Schauer über ihre Beine und sie spürte, wie die feinen Härchen an ihren Oberschenkeln sich aufstellten und durch die dünnen Nylons nach außen drängten. Er streifte die schwarzen Pumps wieder über ihre Füße und befestigte auch hier die Riemchen geschickt und in genau der richtigen Weite.
Er sah sie nicht weiter an, als er die Sandalen sorgfältig in dem glänzenden Karton verpackte, dann stand er auf und trug sie wie eine Trophäe zur Kasse. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«, fragte er, als Erica in ihrer Handtasche nach der Kreditkarte suchte, die sie immer separat trug, falls ihr mal jemand das Portemonnaie stehlen sollte.
Sie schüttelte den Kopf und zahlte ohne mit der Wimper zu zucken 379 Dollar für die schmalen Lackstreifen mit dem raffinierten Absatz. Sie ließ schließlich jeden Monat mindestens tausend Dollar in diesem Geschäft, was dank ihres Gehaltes auch kein Grund zur Sorge war, somit lag sie mit diesen neuen Schuhen absolut im Budget.
»Vielen Dank, Mr ...«, sagte sie und sah ihn fragend an. Im Gegensatz zu den anderen Verkäuferinnen im Geschäft trug er kein Namensschild an seinem Sakko.
»Newman«, antwortete er und reichte ihr die Hand, bevor er sie zur Tür begleitete. »Bis bald, hoffe ich.«
Erica lächelte. »Das hoffe ich auch«, antwortete sie und es kam ihr so vor, als wäre bei ihren Worten ein Leuchten über sein Gesicht gehuscht.
Fröhlich summend ging sie die Straße entlang nach Hause. Sie hatte nur drei Blocks vor sich, daher ging sie meistens zu Fuß in ihr Appartement. Die Nähe zum Büro war ihr bei der Auswahl der Wohnung sehr wichtig gewesen, sehr zum Leid von Marcus, der lieber etwas weiter außerhalb im Grünen gewohnt hätte, sich aber letztlich doch ihrem Willen gebeugt hatte.