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Metropolen sind komplex, laut und immer in Bewegung. Auf der Suche nach Arbeit, Unterhaltung, Kultur, Inspiration und Abenteuer zieht es die Menschen in die Millionenstädte. Neben solchen gemeinsamen Merkmalen hat natürlich jede Metropole ein ganz eigenes Stadtbild und einen individuellen Charakter. Paris ist nicht wie Peking, Lima nicht wie Tokio und Berlin nicht wie Rom. So vielfältig und unterschiedlich wie an der Oberfläche haben sich auch die Unterwelten der Metropolen entwickelt.

Täglich spazieren Millionen von Menschen über Orte, ohne überhaupt von deren Existenz zu wissen. Zugegeben: Mir ging es nicht anders. Vor den Recherchen zu diesem Buch hatte ich keine Vorstellung davon, was sich abgesehen von U-Bahnlinien und der Kanalisation unter Großstädten verbirgt. Wie sehen diese Orte aus? Wo liegen sie? Welche Geschichten erzählen sie? Mit diesen Fragen begab ich mich in Berlin auf die Suche nach jemandem, der mehr darüber weiß. Beim Berliner Unterwelten e. V. lernte ich Dietmar Arnold und Ingmar Arnold kennen. Sie halfen mir weiter, gaben Antworten auf die vielen Fragen und stellten für mich Kontakte zu Forschern und Vereinen in anderen Metropolen her.

Und so brach ich zu meiner ersten Reise auf, die mich in die Unterwelt von Wien führen sollte. An drei Tagen traf ich drei verschiedene Untergrundexperten. Statt zum Stephansdom oder zur Hofburg führten sie mich hinab in mehrstöckige Keller, ehemalige Luftschutzstollen und verlassene Bunker unter der Großstadt. Ohne die Untergrundexperten hätte ich all diese Räume niemals kennengelernt. Denn sie allein wissen, wo die Eingänge in das unterirdische Reich liegen und wie sich so manche der verschlossenen Türen öffnen lässt. Die Begeisterung dieser Menschen für „ihre“ Unterwelt war ansteckend. Der Funke für das Thema war spätestens jetzt auf mich übergesprungen.

In der folgenden Zeit besuchte ich viele weitere Metropolen, unter anderem Istanbul, London, Paris und Neapel. Auf jeder dieser Reisen begegneten mir – mal geplant, mal ganz zufällig – hilfsbereite Menschen, die für dieses Thema brennen und keine Mühe scheuten, mir viele der verborgenen und geheimnisvollen Orte zu zeigen. Für die weit entfernten Städte, die ich nicht persönlich besuchen konnte, fand ich ebenfalls Experten. Über die Distanz hinweg schafften auch sie es, mir eine gute Vorstellung von den Unterwelten ihrer Städte zu vermitteln.

Die Recherchen zu diesem Buch haben mich viel gelehrt und mir im wahrsten Sinne des Wortes neue Welten geöffnet: Unter den Metropolen zeugen alte Katakomben und ehemalige Steinbrüche von der Vergangenheit, modernste Drainagesysteme und unterirdische Einkaufsstädte weisen in die Zukunft. Es gibt Quadratkilometer große Bunker, weitverzweigte Höhlensysteme, Wasserauffangbecken so hoch wie Kathedralen – und sogar ein römisches Theater mitten im Keller eines Wohnhauses. Der Untergrund ist voller Überraschungen. Man findet dort so ziemlich alles, was man sich vorstellen oder auch nicht vorstellen kann.

Dem Umstand, dass sie nicht sichtbar an der Oberfläche, sondern gut versteckt im Untergrund liegen, haben manche dieser Räume es überhaupt erst zu verdanken, dass sie bis heute existieren. Anderen Unterwelten könnte aber ausgerechnet ihre Unsichtbarkeit bald zum Verhängnis werden.

Viele Personen haben mir in ganz unterschiedlicher Weise dabei geholfen, dieses Buch zu verwirklichen. Ganz besonders danken möchte ich

Dietmar Arnold, Ingmar Arnold, Michel Boisvert Ph. D., Robert Bouchal, Philipp Brenneisen, Peter Hegedus, Maja Linnemann, Gabriele Lukacz, Lorenzo Magri, Dr. Cigdem Özkan-Aygün, Klaus Pinker, Szilard Regos, Dr. Marcello La Speranza, Gilles Thomas, Dr. Markus Trier, Victor Wang, Yuan Yao und Yuan Yue.

Für besonders viel Unterstützung, Geduld und Zuhören möchte ich mich bei Anne Hellmayr und Christoph Schwamm bedanken. Für die wunderbare Möglichkeit, einen Großteil des Buches in völliger Abgeschiedenheit im schönen Schwarzwald schreiben zu können, danke ich Cornelia Koglin und Hubert Böll.

Unter dem Asphalt

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