Читать книгу Workaholism - Leonie Lewandowski - Страница 4

Vorwort

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Fast zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung ist von Arbeitssucht – so nennt man

die Krankheit, die hinter den Workaholics steckt – betroffen. Workaholism gibt es in

verschiedenen Altersschichten, in beiden Geschlechtern gleichsam und ist sogar

unabhängig vom Ausbildungsstand festzustellen. Neueste umfangreiche Studien

belegen, dass Arbeitssucht keine reine Manager-Krankheit mehr ist und nicht nur in

den Führungsetagen vorkommt. Ob abhängig und unselbständig Beschäftigte oder

Selbständige, Workaholics trifft man überall an, sogar Hausfrauen, Rentner und

Studenten sind arbeitsfixiert, um es mal vornehm zu umschreiben, nur man tituliert es

jeweils etwas anders mit Putzfimmel, Streber oder Korinthenkacker.

So ganz einig sind sich die Wissenschaftler nicht. Es gibt Burnout-Experten, die es

glatt verneinen, dass es nach Arbeit süchtige Mitarbeiter gebe. Allerdings gebe es

sehr wohl solche, bei denen „Arbeit ein narzisstisches oder omnipotentes Bedürfnis

befriedige“, also eine gewisse Selbstverliebtheit in die Arbeit festzustellen sei oder

eine Allmacht der Arbeit über einen Menschen ausgeübt werde.

Das Zungenbrecherwort stammt aus dem Englischen und setzt sich aus Work =

Arbeit und Alcoholism = Alkoholismus zusammen. Da Alkoholismus die Sucht nach

Alkohol ist, sieht man in einem Workaholic auch den Arbeitssüchtigen, den Süchtigen

nach Arbeit halt. Wobei es immer eine schmale Gratwanderung zwischen tüchtig und

süchtig gibt.

Wie gehen Angehörige oder Partner von Arbeitswütigen damit um, wie verhalten Sie

sich richtig, ja, wie betroffen sind sie? Workaholism ist eine Substanz unabhängige

Sucht, also keine, bei der man Nikotin, Tabletten oder Rauschgift konsumiert. Und

dennoch zeigt sie gleiche Auswirkungen wie beispielsweise das Ausschütten von

Glückshormonen oder bei Entzug die typischen Erscheinungen wie Zittern,

Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Magenprobleme und dergleichen. Arbeitssucht

ist wie jede andere Sucht auch: Mit der Zeit muss man immer wieder die Dosis

erhöhen, um seine Glücksgefühle überhaupt noch zu erreichen.

Man sollte deshalb auch Arbeitssucht nicht wohlwollend als übertriebenen Ehrgeiz

abtun und es gar als angenehm empfinden, wenn sich jemand außergewöhnlich

einsetzt und abrackert. Manche Arbeitgeber nutzen das ja auch noch schamlos aus

und lachen sich insgeheim eins ins Fäustchen. Arbeitswütig zu sein, mag in manchen

Situationen zielführend und sogar sinnvoll sein, wenn man endlich bestimmte

Aufgaben schaffen und abschließen möchte. Aber als Sucht taugt es genauso wenig

wie Kettenrauchen oder sich einen Joint nach dem anderen reinzuziehen.

Das Fatale an der Arbeitssucht ist es ja, dass die Betroffenen noch ein

vermeintliches Wohlbefinden dabei haben sowie eine vordergründige Zufriedenheit

und Gesundheit fühlen, einen scheinbaren Erfolg also. Es gibt natürlich Workaholics,

die positiven Stress empfinden, wenn sie herrschen und regieren können, Gewinne

machen und viel Geld verdienen. Sie bemerken kaum, dass sie mit jedem Erfolg

immer tiefer in ihre Sucht hineinrutschen. Sie müssen die „Dosis Arbeit“ ständig

erhöhen, um dieses Hochgefühl zu erreichen – wie der Kokainsüchtige immer mehr

weißes Pulver durch die Nase zieht, wenn er noch einen Rausch verspüren will.

Kreative zum Beispiel machen das gerne, um noch den letzten Tropfen an Ideen aus

sich raus zu pressen. Sie brauchen auch Wachmacher, um möglichst lange fit zu

bleiben, und nehmen dann chemische Drogen wie Crystal Meth. Wo früher Kaffee

und Energy Drinks gereicht haben, greift man dann zwangsläufig zu härteren Mitteln.

Manche Leute spüren nicht einmal, wie sie in die Arbeitssucht abgleiten. Sie

identifizieren sich so sehr mit ihrem Job, dass es normaler Alltag für sie wird.

Der erste Schritt muss also sein zu erkennen, dass man ein Suchtproblem hat, ja,

dass auch Arbeit süchtig machen kann. Wenn man sich das schon einmal

eingesteht, ist eine wichtige Hürde genommen. Sie sind noch einen Schritt weiter

gegangen und haben Hilfen im Netz gesucht. Mit diesem Ratgeber sind zwar Ihre

Probleme oder die Ihrer Angehörigen nicht gleich gelöst, aber Sie wissen, wohin die

Reise gehen muss, um aus der Arbeitssucht wieder in ein normales Leben

zurückzufinden. Das eBook hilft Ihnen dabei. Nehmen Sie die Tipps und Tricks ernst,

dann fällt es Ihnen leichter, Workaholism zu überwinden.

Workaholism

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