Читать книгу Ho'oponopono, Konfliktlösung leicht gemacht, Vergebung, Persönlichkeitsentwicklung, Selbsterfahrung, Ratgeber - Linda Pachmanová - Страница 11

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WIE FANGEN WIR NUN AN?

Nimm Dir Zeit, gerade wenn Du mit der Technik noch nicht vertraut bist und sie Dir noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist. Idealerweise hast Du schon was zum Schreiben bereitgelegt. Mir ist es egal, ob Du es ritualisiert betreiben möchtest und Dir entsprechende, reinigende Räuchersachen dazu bereitest, Dir eine entspannende Musik auflegst oder erstmal einen Steinkreis legst.

Bitte versteh‘ mich richtig, denn ich glaube nicht, dass man all diese Dinge benötigt, aber das ist man und was Du brauchst, weißt nur Du - also höre auf Deine innere Stimme. Aber überkandidel das bitte nicht und mach‘ es nicht zum Gesetz für alle anderen. Denn jeder andere ist auch ein „ich“ und braucht vielleicht etwas anderes. Es gibt nur einige Naturgesetze, die für alle und jeden gleichermaßen gelten und damit auch allen gleichermaßen dienen. Alles andere ist von Menschen erschaffen und dient damit nur einigen wenigen.

Traditionell beginnen wir mit Pule - dem Gebet. Ich finde, Du musst jetzt nicht gleich ein hawaiianisches Gebet auswendig lernen, vor allem nicht, wenn Du Dich zur hawaiianischen Kultur überhaupt nicht hingezogen fühlst. Du musst jetzt auch nicht 108-mal ein Mantra oder das Vaterunser abspulen, außer Du möchtest es, weil es aus Dir selbst herauskommt und es Dir einfach ein tiefes Bedürfnis ist. Dann tu‘ das mit voller Inbrunst, lebe Dein wahres Ich.

Wenn Du so gar nichts mit Beten am Hut hast, weil Du abgeschreckt bist von der Kirche und Du es mit Dogmen oder Traumen aus der Kindheit verbindest - jedenfalls noch -, dann kann es Dir aber trotzdem helfen, wenn Du Dir vorher einen kurzen Moment der Besinnung gönnst. Du kannst vielleicht einfach um Einsicht, Harmonie, Mut, Ruhe, Kraft, Lösung und Frieden bitten. Aber nicht im Sinne von Mangel, sondern mit der Gewissheit, dass es im Laufe des Prozesses geschehen wird.

Dann beschreibe Dein Problem, gehe dabei in die Tiefe. Schäle es wie eine Zwiebel, um zum Kern vorzudringen. Also nicht nur: „Mein Partner nervt mich heute tierisch“. Sondern frage Dich warum und womit. Vertraue dem Ho‘oponopono und gehe tiefer: Frage Dich auch, woher Du das Gefühl kennst. Wann ist es das erste Mal aufgetreten? Was hat es vielleicht sonst noch ausgelöst? Und so dringst Du immer weiter zum wahren Kern vor. Wahrscheinlich hilft es Dir auch, es aufzuschreiben. Und da Du Dir ja schon alles parat gelegt hast, nutze es auch! Investiere diese Zeit in Dich. Irgendwann wird Dir die Vorgehensweise in Fleisch und Blut übergegangen sein und dann brauchst Du es eventuell auch nicht mehr aufzuschreiben. Aber gerade am Anfang, nutze die Methode des Aufschreibens gerne. Sie bietet die Vorteile, dass Dir viele Dinge und Zusammenhänge einfach klarer werden, als wenn Du es nur in Gedanken machst. Allein schon dadurch, dass es nicht so schnell geht, wie das Denken. Außerdem sind wir meist genauer, wenn wir es schriftlich formulieren. Also, auch wenn Du sowieso schon genervt bist von dem Problem und keine Lust verspürst, es gefühlt noch in die Länge zu ziehen, versuch es mal. Aufgeschrieben wird es Dir dann bestimmt leichter fallen es aufzulösen. Tu es jetzt! Nimm Dir eine Pause für Dich bevor Du gleich weiterliest. Schiebe es nicht auf, sonst bleibt es nur vage im Kopf. Nimm Dir Deine Schreibsachen und:

• Beschreibe Dein Problem!

• Welche Gefühle kommen hoch?

• Wann hast Du sie das erste Mal erlebt?

• Was für eine Situation war es damals, wer war beteiligt, was ist passiert?

Bravo, nachdem Du jetzt so schön geschrieben hast, kannst Du Dich nach Deinen Anteilen fragen, denn Du erinnerst Dich bestimmt, Du hast zu 100% Verantwortung, und damit auch etwas mit dem Problem zu tun.

Also mach‘ Dich gleich ran, und schreib es auch auf:

• Welches sind Deine Anteile am Problem?

• Ist es wirklich so geschehen oder gibt es eine

Möglichkeit, dass es anders war?

Den letzten Punkt würde ich gerne noch etwas erläutern. Eine Situation ist so geschehen, wie sie geschehen ist. Aber unsere Interpretation kann variabel sein. Als Beispiel: Wenn ein Kind oft geschlagen wurde, kann es sein, dass es anfängt zu glauben, nicht liebenswert zu sein und dass die Eltern es nicht lieben. Es interpretiert den Sachverhalt. Als Erwachsener kannst man sich jedoch fragen, ob das stimmt. Oder ob es nicht auch eine andere Möglichkeit gibt. Und was soll ich sagen, die Möglichkeit besteht eigentlich immer, dass es auch anders gewesen sein könnte. Denn die Interpretation, dass man nicht liebenswert ist und die Eltern einen nicht liebten, hat man ja als Kind einfach angenommen ohne es zu überprüfen. Klar ist jemanden zu schlagen kein Ausdruck der Liebe! Aber dass man generell nicht liebenswert ist oder generell nicht geliebt wurde, muss nicht stimmen. Wahrscheinlich war der schlagende Elternteil selbst völlig überfordert und im Mangel und hat es vielleicht selbst so gelernt.

„It needs two to Tango“, wie Andrea Pflügelbauer - eine super Therapeutin und Freundin - öfter zu mir sagte. „Wat?“, schreite so manches mal meine innere, kleine sowie bockige Linda, „ich kann doch nichts dafür, dass der andere soooooooo dooooooooffffffff ist“. Nein, das vielleicht nicht, aber es gab bestimmt schon mal Situationen, in denen ich auch ganz schön doooooooffff war. Und wenn alles aufgeschrieben und aufgedeckt so vor uns liegt, kommen wir zum nächsten Schritt: der Vergebung.

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