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Hightowers Schauspieltalent

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Hightower und Rex bildeten ein Team, das unvergessliche und spektakuläre Filme und Szenen hervorbrachte. Da Rex mit seinen Pferden Cross-Training macht, wurde Hightower auf mehreren Ge­bieten ein Profi und erwies sich als erstklassiger Sportler und Schau­spieler. Er konnte im Westernstil, im englischen Stil und vor den Wagen gespannt geritten werden und war so gut darauf trainiert, frei zu agieren, dass er in seiner Karriere von keinem anderen Filmpferd übertrumpft wurde. Er spielte in Szenen, in denen er Kälber hütete, während die Cowboys, die ihn ritten, wilde Stiere und trainierte Maulesel mit dem Seil einfingen. Er sprang mühelos anderthalb Me­ter weit und war sogar in der Dressur ein ernstzunehmender Konkur­rent. Er konnte Einspänner, Zweispänner und Mehrspänner ziehen.

Rex nennt Hightower einen „Workaholic“, der zur Arbeit ging, seinen Job ernst nahm und jedes Mal alles gab. „Jeder konnte ihn reiten“, sagt Rex. „Aber egal, wer auf ihm saß - ich konnte ihn im­mer zurückpfeifen.“ Wenn der Reiter mit Hightower wegritt und Rex pfiff, drehte sich Hightower um und rannte zurück zu Rex. Der brachte Hightower viele Zeichen bei und konnte das Pferd dazu bringen, zu rennen, sich um die eigene Achse zu drehen oder umzu­drehen, ganz egal, welche Anweisung der Reiter im Sattel Hightower gab. „Hightower hörte immer auf mich“, erinnert sich Rex. „Wir hatten einen enormen Respekt voreinander und ein Riesenvertrauen ineinander. Er wollte alles tun, worum ich ihn bat.“

Hightower bleibt Rex als aufrichtiges Pferd mit einem großen Herzen in Erinnerung. „Wenn es Komplikationen gab, wurde Hightower nur noch besser.“ Rex brauchte dem Pferd etwas nur ein­mal zeigen, und Hightower verstand es auf Anhieb. Er ließ sich kaum je verwirren und verstand nur selten etwas, was er für Rex tun sollte, falsch.

In einer Szene sollte Hightower ein hundert Kilo schweres Dum­my eine Strecke von über einem Kilometer schleifen. Dafür musste er von einem Punkt, der außer Sichtweite war, zum anderen Punkt, der auch außer Sichtweite war, rennen. Rex stellte zwei Funkradios in gewisser Entfernung auf dem Feld auf. Ein Funkradio war auf den ersten Kanal eingestellt, das andere auf den zweiten Kanal. Zuerst rief Rex vom ersten Kanal aus. Ein anderer, der die Aufgabe hatte, das Pferd zu sichten, sagte Rex Bescheid, als Hightower sich dem ersten Radio näherte. Daraufhin wechselte Rex zum zweiten Kanal über und rief das Pferd über das zweite Funkradio. Ohne zu zögern rannte Hightower beide Male zu Rex’ Stimme und fand ihn in einem Gully außerhalb des Kamerawinkels.

Rex war der Cheftrainer für den Film Der Pferdeflüsterer - und Hightower bekam prompt die Starrolle des Pferdes Pilgrim, nach­dem er Robert Redford beeindruckt hatte, indem er auf Befehl losge­rannt war. Während der Dreharbeiten wies Rex Hightower an, ver­schiedene Aufgaben auszuführen. Die meisten Pferde hätten nach ein paar Versuchen erschöpft aufgegeben. Doch lange Arbeitszeiten konnten Hightower nicht davon abhalten, jedes Mal alles zu geben. Das Pferd war bei jeder Aufnahme ein Profi.

Hightower wusste, wenn die Kamera lief. Dann verhielt er sich anders als bei den Proben. Während der Proben für eine Szene blieb er gelassen. Doch wenn er den Ruf „Kamera läuft!“ hörte, bekam er glänzende Augen und legte jedes Mal eine Starleistung hin. In sei­nen späteren Jahren als Filmpferd wirkte Hightower steif, wenn er aus seinem Anhänger trat. Dann streckte er sich wie eine Katze. Aber sobald er wusste, dass die Kamera lief, bewegte er sich mit der Anmut und Leichtigkeit eines jungen Hengstes.

Rex nannte Hightower „ein Pferd mit einem Herzen so groß wie die weite Natur“, der jede Aufgabe ernst nahm und unglaublich viel­seitig war. Hightower wurde ein unvergänglicher großer Hollywood-Star. Er hatte sogar seine eigene Mitgliedskarte der Actors Equity Association (amerikanischer Berufsverband für Schauspieler). „Hightower vertraute mir und arbeitete immer, um mich glücklich zu machen“, sagt Rex. „Er reagierte auf mich, wenn ich ihn lobte, und wenn ich seinen Hals tätschelte. Er freute sich, wenn er etwas richtig gemacht hatte, und suchte bei mir Anerkennung. Er kannte zahlreiche Stimmkommandos und erkannte an meinem Ton und meiner Stimme, was ich wollte. Wir konnten spüren, wie sich der andere fühlte, und arbeiteten dementsprechend zusammen.“

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