Читать книгу Please stay with me - Lora Flynn - Страница 9
Kapitel 4
ОглавлениеNachdem Madison den Saal verlassen hatte, bat Logan die Klasse darum, Ruhe zu bewahren, gab uns eine Aufgabe und teilte uns mit, dass er gleich wieder zurück sei. Sicherlich wollte er nach Madison schauen, was sehr fürsorglich von ihm war. Ich erinnerte mich noch gut daran, als er damals das Gleiche für mich getan hatte, nachdem Madison mich aufs Übelste beschimpfte. Es war der Tag gewesen, an dem Logan mir seinen Roman Verstand und Gefühl von Jane Austen mitgebracht hatte.
Unwillkürlich musste ich bei dem Gedanken daran lächeln. Es kam mir vor, als lag dieser Tag schon Ewigkeiten zurück, dabei waren es gerade mal ein paar Monate. Unglaublich, in welche Richtung sich mein Leben in dieser kurzen Zeit entwickelt hatte. Damals war ich noch dieses kleine, verängstigte Mädchen gewesen, geprägt durch die ganzen Schicksalsschläge, die mir widerfahren waren. Moms Tod, die Trennung von Danny und den Missbrauch durch Adam.
Der Gedanke an Adam ließ mich zwar noch immer frösteln, doch das Wissen darüber, dass er nun die Hilfe bekam, die er benötigte, beruhigte mich etwas.
Ein Zwicken in meine Seite ließ mich aus meinen Gedanken hochfahren und direkt in Poppys erwartungsvolles Gesicht blicken. Mit einem vielsagenden Nicken deutete sie auf Ruby, die niedergeschlagen einen Tisch weiter zu meiner Linken saß. Ihr Gesicht hatte sie auf einer Handfläche abgestützt und starrte betroffen Löcher in die Luft.
»Die Ärmste«, hörte ich Poppy neben mir sagen. Ich konnte ihrer Aussage nur beipflichten. Noch immer tuschelten einige unserer Klassenkameraden und warfen Ruby neugierige Blicke zu, sie besaßen keinerlei Schamgefühl. Das brach mir das Herz. Denn wie man sehen konnte, wurde Homosexualität in unserer heutigen Gesellschaft noch immer nicht vollends akzeptiert. Und als wäre das nicht schon genug, musste Ruby sich nun auch noch mit Liebeskummer herumschlagen - ein Schmerz, den ich nur allzu gut nachempfinden konnte. Sogar zu gut, um genau zu sein.
»Hey, du! Ja genau, du«, blaffte Poppy plötzlich wütend neben mir und riss somit die Aufmerksamkeit einiger Schüler auf sich. Mich eingeschlossen. Ihr zorniger Blick war auf einen Jungen, der zwei Bänke vor uns saß, gerichtet.
»Glotz nicht so blöd, du Arsch! Bei deinem Verhalten brauchst du dich nicht wundern, wenn Frauen lesbisch werden und dich nicht ranlassen. Guck gefälligst woanders hin, wenn dir dein Gesicht lieb ist, sonst sorge ich dafür, dass du bald gar nichts mehr zu glotzen hast!«, wie aufs Stichwort reckte sie drohend ihre Faust in die Höhe.
Das war typisch Poppy. Wenn es um ihre Freunde ging, mutierte sie zu einem streitlustigen, testosterongeladenen Macho, allseits bereit, sich sofort ins Getümmel stürzen zu können.
»Poppy!«, eilig griff ich nach ihrem Arm, um sie etwas zu besänftigen. »Reg dich nicht so auf, das ist es nicht wert.«
Poppys Augen richteten sich auf mich und ihre Brauen zogen sich zu einem aufgebrachten schmalen Strich zusammen.
»Findest du es etwa in Ordnung, wie sie mit Ruby umgehen?«
»Natürlich nicht!«, widersprach ich und schüttelte verneinend mit dem Kopf. »Aber Gewalt ist auch keine Lösung.«
»Ja, aber eine Möglichkeit«, erwiderte sie und wandte sich sogleich wieder dem Jungen zu. »Und bei dir mache ich liebend gern eine Ausnahme, hast du gehört?«
Ich rollte mit den Augen. An Poppy biss man sich wirklich die Zähne aus. Zwar unterließ sie danach weitere Morddrohungen unseren Mitschülern gegenüber, aber sie ließ es sich nicht nehmen, dem Jungen vernichtende Blicke zuzuwerfen und er tat gut daran, sich mit hochrotem Kopf umzudrehen.
Als ich zu Ruby rüber sah, erkannte ich, dass Poppys loses Mundwerk wohl doch etwas Positives bezweckt hatte, denn Rubys Gesicht zierte ein Lächeln, zwar ein schwaches, aber dennoch ein Lächeln.
Nach einer geschlagenen Minute betrat Logan wieder den Raum. Demnach ging ich davon aus, dass sein Gespräch mit Madison entweder recht kurz ausgefallen war oder er sie wohl nicht mehr hatte finden können.
Der Unterricht wurde fortgeführt und am Ende der Stunde sammelte Logan unsere Aufsätze ein, die wir über den Jane Austen Roman hatten schreiben müssen. Als er an unserem Tisch ankam und ich ihm mein Essay in die Hand drückte, berührten sich für einen kurzen Moment unsere Hände. Mein Körper reagierte augenblicklich auf seine Nähe und ich wurde von einer heftigen Hitzewelle erfasst. Erschrocken blickte ich erst auf unsere Hände, dann in sein Gesicht.
An Logan schien diese Berührung wohl ebenfalls nicht spurlos vorbeizugehen, denn ich konnte deutlich erkennen, wie seine eisblauen Augen für den Bruchteil einer Sekunde einen verschleierten Ausdruck annahmen. Langsam löste sein Blick sich von unseren Händen und richtete sich auf mein Gesicht.
Im Gegensatz zu mir schien Logan jedoch genügend Selbstbeherrschung zu besitzen. Er räusperte sich lautstark, ehe er den Blick von mir abwandte und diesen flüchtigen, aber intensiven Kontakt zwischen uns unterbrach.
Verträumt sah ihm noch hinterher, während er zum nächsten Tisch lief.
»Erde an Drea!«, unsanft riss mich Rubys Stimme aus meinen Überlegungen. »Also, was meinst du? Soll ich Madison nach dieser Sache noch etwas Zeit geben oder direkt das Gespräch zu ihr suchen?«, unschlüssig ließ sie die Schultern sinken und sah mich erwartungsvoll an.
»Ich finde du solltest mit ihr reden«, entgegnete ich nach kurzer Überlegung. »Zeig ihr, dass sie in dieser Situation nicht alleine ist und dass du für sie da bist. Es ist sicherlich nicht einfach, auf diese Art und Weise geoutet zu werden.«
Ruby stöhnte laut und ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen.
»Wem sagst du das?«
Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. In diesem Moment erklang auch schon der erlösende Gong der Schulglocke, die das Ende der Stunde verkündete.
»Also dann, wünscht mir Glück«, brachte Ruby nervös hervor und erhob sich von ihrem Stuhl. Während Ruby zur Tür ging und Poppy ihre Tasche packte, räumte ich die Utensilien aus meinem Rucksack, um meinen Zucker zu messen und mir das Insulin zu spritzen. Da sich im Klassenzimmer ein Waschbecken befand, säuberte ich mir daher vorschriftsgemäß die Hände, ehe ich an meinen Platz zurückkehrte. Der Saal leerte sich allmählich, was mir mehr als recht war. Ich brauchte unbedingt meine Ruhe.
»Macht es dir etwas aus, wenn ich schon mal vorgehe? Ich hasse Spritzen und Nadeln«, als ich aufsah, erkannte ich, dass Poppy grimmig ihr Gesicht verzog und mit einem Nicken auf das Zubehör wies, das ich auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
»Das sind keine Spritzen, die nennen sich Pens.«
Poppy rümpfte die Nase.
»Trotzdem ist es spitz und du musst es dir in den Bauch jagen, also werde ich mich jetzt verabschieden. Sorry«, entschuldigend verzog sie das Gesicht und zuckte mit den Schultern.
Ich lächelte.
»Alles gut, geh nur, ich schaff das.«
Auch wenn das bedeutet, dass ich nun mit Logan alleine bin.
Poppy nickte, schulterte ihre Tasche und machte sich auf den Weg nach draußen. Unterdessen nahm ich einen tiefen Atemzug und versuchte mir in Erinnerung zu rufen, wie ich mit dem Zuckermessen beginnen sollte. Zugegeben, ich war tatsächlich etwas nervös. Bisher hatte ich diese Prozedur noch nicht allein machen müssen, Dad war immer dabei gewesen, was mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit vermittelt hatte, das mir nun fehlte.
»Brauchst du Hilfe?«
Überrascht hob ich den Blick und sah nach vorn zu Logan. Er musterte mich fragend. Der Saal war nun komplett leer. All meine Mitschüler befanden sich in ihrer Pause und lediglich wir beide waren noch anwesend. Diese Tatsache ließ mein Herz augenblicklich etwas höherschlagen, aber sogleich ermahnte ich mich zur Vernunft.
»Kennst du dich denn damit aus?«, fragte ich mit einem zweifelnden Blick. »Ich bin mir noch ziemlich unsicher dabei.«
Logan lächelte leicht. Anschließend ging er um das Pult herum und kam auf mich zu. Mit jedem weiteren Schritt, den er sich mir näherte, wuchs meine Nervosität - bis er schließlich vor mir stehen blieb. Ich schluckte schwer. Seine unmittelbare Nähe machte es mir noch schwerer, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren.
Logan nahm sich einen Stuhl und positionierte ihn neben mir. Schweigend nahm er Platz und ließ seinen Blick über meine Sachen wandern. Kurz klärte ich ihn über die Vorgehensweise auf, die mein Arzt mir nahegelegt hatte. Er hörte aufmerksam zu und als ich endete, griff er nach dem Zuckermessgerät und bereitete alles vor. Vorsichtig griff er nach meiner Hand. Ich ließ es geschehen. Wieder löste seine Berührung einen Sturm an Gefühlen in meinem Innern aus. Ich hob das Gesicht und unsere Blicke trafen sich. Die Intensität seiner Augen lähmte mich sofort und instinktiv hielt ich die Luft an. Gott, wie ich seine Augen liebte.
Ein Piksen an meinem Finger ließ mich erschrocken zusammenzucken.
»Entschuldige«, murmelte Logan leise und warf mir ein leichtes Lächeln zu, das mein Herz sofort erwärmte.
»Schon okay«, erwiderte ich, während ich ihn beobachtete. »Hast du das schon öfter gemacht?«, fragte ich erstaunt und ließ meinen Blick kurz zu meinem Finger wandern, wo ein kleiner Blutstropfen herausquoll, der für das Messen meines Zuckers essenziell war. Es machte auf mich den Eindruck, als wäre all das Routine für ihn.
»Einer meiner Collegefreunde hat Medizin studiert und war selbst Diabetiker«, erwiderte Logan, ohne in seinem Tun innezuhalten. »Ich habe ihm hin und wieder über die Schulter geschaut.«
»Ach so«, ich nickte verstehend.
Das Zuckermessgerät in Logans Händen gab ein piepsendes Geräusch von sich. Er warf einen kurzen Blick darauf, dann legte er es beiseite und griff nach einem Pen, an dem er die Insulineinheiten einstellte, mit der mein Körper versorgt werden sollte. Er wandte sich mir zu und sah mich unsicher an.
»Wohin?«
»Den Bauch«, erwiderte ich, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Logans Lippen öffneten sich leicht, als wollte er etwas sagen, entschied sich im letzten Moment jedoch dagegen. Stattdessen senkte er den Blick in Richtung meines T-Shirts.
»Darf ich?«, er deutete mit dem Finger auf den Saum meines Oberteils und sah mich abwartend an. Ich gab ihm mein Einverständnis durch ein stummes Nicken. Kurz darauf spürte ich auch schon seine Hände, die nach dem Stoff griffen und ihn leicht nach oben schoben, dabei berührten seine Finger ganz sanft meine Haut. Ich erschauderte unter der Berührung und den kleinen Stromschlägen, die sie durch meinen Körper jagten. Instinktiv schloss ich die Augen und mein Atem beschleunigte sich.
Verlangen. Es war dieses Verlangen, hervorgerufen durch eine einzige seiner Berührungen. Dieses Verlangen nach mehr. Danach, ihn zu küssen, seinen Körper zu erkunden und ihm nahe sein zu wollen. So nahe, wie noch niemals zuvor.
Mir war klar, dass ein Lehrer seine Schülerin niemals so anfassen sollte. Mir war auch klar, dass die Schülerin bei dieser Berührung nicht das fühlen durfte, was ich in diesem Augenblick fühlte, aber es war wieder einmal einer dieser besonderen Momente zwischen uns, in dem die Anziehung kaum noch zu ertragen war.
Mein Herz pochte wie verrückt, meine Handflächen waren schwitzig und mein Bauch kribbelte vor Aufregung - alles Empfindungen, die Logan in mir auslöste. Empfindungen, die ich nicht länger ignorieren oder verstecken konnte. Ich wollte sie ausleben, wollte sie genießen und fühlen.
Blinzelnd öffnete ich die Augen und stellte fest, dass Logan fertig war. Er legte den Insulin Pen beiseite, ehe er sich meinem Shirt zuwandte. Ich beobachtete, wie er den Saum meines Oberteils ganz behutsam wieder herunterzog.
Doch er nahm seine Hände nicht weg.
Stattdessen ruhten sie noch ein paar Sekunden länger auf meinen Hüften, ehe sie sanft, fast schon unerträglich provokant über meine Oberschenkel hinab zu streichen begannen. Ich hielt den Atem an und gespannt folgte ich dem Tun seiner Hände, bis sie kurz vor meinen Knien verharrten. Erst dann hob Logan langsam das Gesicht, um mich anzuschauen.
Sein Blick traf mich mitten ins Herz. Denn in seinen Augen spiegelte sich dasselbe Verlangen, das auch ich gerade empfand.
Noch ehe ich begreifen konnte, wie mir im nächsten Moment geschah, hatte Logan meinen Stuhl gepackt und ihn mit einem kräftigen Ruck ein paar Zentimeter zu sich herangezogen, sodass uns nur noch ein kleiner Abstand voneinander trennte. Wir waren uns sogar so nahe, dass unsere Gesichter sich beinahe berührten.
Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Wange, während der herbe Duft seines Aftershaves mir erneut in die Nase stieg und Erregung in mir hervorrief.
Mir blieb buchstäblich die Luft zum Atmen weg, als ich in das tiefe Blau seiner Augen blickte, die nun lustvoll hinab auf meine Lippen starrten.
Und dann geschah es. Seine Lippen fanden meine. Sie überbrückten den letzten Abstand, der zwischen uns geherrscht hatte und begannen sich nun sanft, aber dennoch fordernd auf den meinen zu bewegen. Ich erwiderte den Kuss sofort.
Es fühlte sich an wie Fliegen. Oder ein freier Fall aus hunderten Metern Höhe. Es war wie ein Traum, der endlich wahr wurde. Die Erfüllung meiner sehnlichsten Wünsche. Logan war wie die Luft, die ich zum Atmen brauchte. Zum Überleben.
Wie von selbst schlangen sich meine Arme um seinen Hals, um ihn noch näher an mich heranzuziehen. Mein gesamter Körper stand wie unter Strom und ich konnte an nichts anderes mehr denken, als an ihn. Seine Nähe. Seine Lippen auf meinen. Seine Hände, die mit einer sanften Bestimmtheit meine Beine auf und ab strichen.
Logan brachte mich um den Verstand. Vollkommen.
Aus der anfangs noch sanften und liebevollen Annäherung wurde nun eine fordernde und ungeduldige Sehnsucht, die uns beide immer mehr zu vereinnahmen schien.
Mein Körper hatte sich schon längst von meinem Denkvermögen verabschiedet und arbeitete nun wie von selbst. Aus einem inneren Treiben heraus. Verlangen durchströmte mich und ich spürte ein lustvolles Ziehen in meiner Mitte. Ich wollte Logan.
Noch ehe ich richtig begreifen konnte, was ich da tat, war ich ohne den Kuss zu unterbrechen, aufgestanden, und setzte mich rittlings auf Logans Schoß. Er legte seinen Kopf in den Nacken und platzierte seine Hände an meiner Hüfte, um mich so noch mehr zu sich heranzuziehen. Ich spürte seinen Körper, der sich unnachgiebig gegen meinen presste, seine stählernen Muskeln, die darauf warteten von meinen Handflächen erkundet zu werden.
Noch niemals zuvor war meine Begierde nach ihm so stark gewesen. Es fühlte sich wie ein Lauffeuer an, dass mich von innen heraus förmlich verbrannte und meine Wahrnehmung vollends trübte.
Meine Finger suchten sich von alleine den Weg unter Logans Hemd, um meine Gedanken in die Tat umzusetzen. Ganz leicht strich ich über die harten Muskeln an seinem Bauch, die sich unter meiner Berührung zusammenzogen. Logans Brustkorb hob und senkte sich in einem unregelmäßigen Rhythmus, was mir zu verstehen gab, dass es ihm nicht anders erging, wie mir. Kurz trennten sich unsere Lippen voneinander und ich rang atemlos nach Luft.
Auch Logans Atem kam stoßweise über seine Lippen und er lehnte seine Stirn an meine.
Ich hatte absolut keine Ahnung, woher ich den Mut nahm, bei Logan so weit zu gehen, während ich bei Danny, sobald es um Sex ging, doch jedes Mal förmlich erstarrt war vor Angst. Denn Adams Taten hatte mich das Fürchten gelehrt, sie hatten mir beigebracht, alles was mit diesem Thema zu tun hatte, als ekelhaft zu empfinden. Das hatte sich selbst bei Danny nicht geändert.
Doch bei Logan war es anders.
Gut möglich, dass meine Risikobereitschaft schlicht und ergreifend der Tatsache zugrunde lag, dass die Aussicht auf Sex mit Logan bisher relativ gering gewesen war. Jedenfalls die wenigen Male, in denen wir die Gelegenheit dazu gehabt hatten. Vielleicht lag es aber auch einfach nur an der Sicherheit, die Logan mir unterbewusst vermittelte. Eine Gewissheit, die mir wie eine leise Stimme in meinem Kopf zuflüsterte, dass er mich niemals zu etwas drängen würde, was ich nicht wollte.
Ohne zu fragen hatte er Gefühle in meinem Herzen entfacht, denen ich nicht gewachsen war. Ich hatte sie nicht unter Kontrolle. In keinster Weise.
Und so spürte ich in diesem Moment wieder dieses beklemmende Gefühl in der Brust, vielmehr einen innerlichen Drang, ein Bedürfnis. Es waren diese drei Worte, derer ich mir vor ein paar Tagen im Gespräch mit meinem Dad bewusst geworden war. Diese magischen drei Worte, die so simpel und einfach schienen, doch ausgesprochen eine solche Macht innehatten.
Was als nächstes geschah, hätte ich um nichts in der Welt verhindern können. Es war normal, gar völlig menschlich, nichts, wofür man sich schämen sollte - und doch wusste ich, dass es zu früh dafür war, die Gedanken meines Herzens laut auszusprechen.
»Ich liebe dich, Logan«