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Fernost im Wandel

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Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. (Konfuzius)

Im letzten Jahrhundert hat die immer stärkere Verwestlichung asiatischer Länder zu rasanten Änderungen in den Traditionen, Gewohnheiten und somit in der Gesundheit der Population geführt. Wie haben sich die neuen Essensgewohnheiten auf die gesundheitliche Verfassung von Chinesen und Japanern ausgewirkt?

Beginnen wir mit einem konkreten Beispiel: In Peking erhöhte sich die Rate der Sterblichkeit an KHK (koronaren Herzerkrankungen) um mehr als 100% zwischen 1984 und 1999 (Julia Critchley, MSc, DPhil; Jing Liu, MD, MPH; Dong Zhao, MD, PhD; Wang Wei, MD; Simon Capewell, FRCPE).


(Abbildung aus: American Heart Association Journal; Circulation. 2004; 110: 1236-1244)

Neben dem neuen, konsumistischen Lebensstil, wird dieseerhöhte Mortalität vor Allem durch den um das Fünffache erhöhte Verzehr von Fleisch und Eiern(und die darauffolgende Erhöhung des Serum-Cholesterin Wertes) erklärt. Aus dem im Januar 2013 veröffentlichten Krebsbericht der chinesischen Regierung geht hervor, dass täglich 8.550 Menschen in China an Krebs erkranken (d.h., sechs Menschen pro Minute). China ist bereits eines der Länder mit den meisten Leber- und Magenkrebs Erkrankten im internationalen Vergleich.

(DBP: Diastolischer Blutdruck. Rund 160 weniger Todesfälle im Jahr 1999 entfielen auf den Bevölkerungsrückgang Blutdruck (BP); ? 155 davon waren auf die Bluthochdruck-Behandlung zurückzuführen - American Heart Association Journal; Circulation. 2004; 110: 1236-1244)

In Japan, innerhalb von 10 Jahren (1980 bis 1990), stieg die Diabetes-Rate von weniger als 5% auf etwa 11-12% der Bevölkerung. Insbesondere ist Tokyo die Stadt auf der Welt mit dem rasantesten Anstieg an Diabetes Typ II bei Jugendlichen (Pinhas-Hamiel & Zeitler. J Pediatr 2005; 146 : 693 – 700. Aschemeier et al. Pract Diab Int September 2008; Vol. 25 No. 7). Dies ist umgekehrt proportional zum niedrigeren Reisverzehr - was wiederum dem aktuellen Wissensstand widerspricht, ein hoher Kohlenhydrate Konsum würde Diabetes Typ II begünstigen. Laut den Studien von Dr. Neal Barnard, Vorsitzender der PCRM (Physicians Committee For Responsible Medicine - Ärzte-Ausschuss für verantwortungsvolle Medizin), soll die alte Denkweise „hoher Kohlenhydraten Zufuhr ?Diabetes Typ II“ durch das neue Modell „hoher Konsum tierischer Fette / Proteine ?Diabetes Typ II“ ersetzt werden. Wird man mit den verschiedenen Studien über die Gesundheit in Ostasien und ihre Entwicklung im letzten Jahrhundert vertraut (die Umfassendste ist vermutlich die China Study von Dr. Campbell), erkennt man einen roten Faden:

1. In den ländlichen Teilen von China und Japan, wo kaum Nahrungsmittel tierischen Ursprungs verzehrt wurden, waren „moderne Erkrankungen“ wie KHK und Diabetes, im Vergleich zu westlichen Ländern, äußerst selten anzutreffen. 2. Mit dem steigenden Konsum von tierischen Produkten, treten auch häufiger Krebserkrankungen und allgemein die höchsten Krankheitsraten auf. Ähnliches wurde im Westen von verschiedenen Studien, beispielsweise von der großen „Oxford Vegetarian Study“ (Paul N Appleby, Margaret Thorogood, Jim I Mann, Timothy JA Key) belegt: an der von 1980 bis 2000 durchgeführten Studie nahmen rund 11.000 Probanden teil, davon etwa 4.700 Vegetarier (inklusive 10 % Veganer). Es stellte sich dabei heraus, dass das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, bei lebenslangen Vegetariern 24 % und bei lebenslangen Veganern 57 % niedriger liegt als bei Fleischessern. Auch das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhte sich mit zunehmendem Konsum von Fleisch, Käse, Eiern und tierischen Fetten. So stellt sich die Frage: Warum wird trotz dieser Informationen eine auf Pflanzen basierte Ernährung noch von Vielen als potentiell problematisch angesehen?

Mit dieser Frage möchte sich das kommende Kapitel eingehend befassen.

Pflanzliche Ernährung in der TCM

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