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Vorwort
ОглавлениеIn Nachstehendem soll versucht werden, dem mehrfach geäußerten Wunsch nach einer Schilderung der die letzten Lebensmonde der deutschen Hochseeflotte ausfüllenden Begebenheiten, insbesondere ihrer Versenkung gerecht zu werden.
Die politische Lage des Reiches machte mir Zurückhaltung und Beschränkung auf das Wesentliche zur Pflicht; von Schönfärberei habe ich mich ferngehalten.
In der Darstellung ist der in seinen Einzelheiten bisher wenig bekannt gewordene erste, die Ereignisse vom Waffenstillstands-Abschluss bis zur Versenkung umfassende Zeitabschnitt eingehender behandelt; der zweite, nur der Rechtfertigung der Versenkung dienende Teil beschränkt sich in der Hauptsache auf die Wiedergabe meiner zu diesem Zweck verfassten Berichte und Kundgebungen.
Die Richtlinien und Beweggründe, nach denen die deutsche und die feindlichen Regierungen in der Behandlung des Internierungsverbandes verfahren haben, sind mir bis heute nicht offenbar geworden; so habe ich zuweilen meine Überlegungen und Schlüsse auf Grundlagen aufbauen müssen, die vielleicht von den Eingeweihten nicht immer als zutreffend anerkannt werden können. Jedenfalls haben solche etwaigen Irrtümer das Geschehen in Scapa Flow nicht wesentlich beeinflusst.
Abgesehen von der Versenkung selbst, hat die Internierungszeit keine dramatischen, in ihrer Größe hinreißende Ereignisse aufzuweisen; Alltagskämpfe sind es, die aber um deswillen von Bedeutung sind, weil sie über das Streben, die Flotte dem Reich zu erhalten, und als das hoffnungslos geworden war, auch noch über den letzten Schritt zur Wahrung von des Reiches Wohlfahrt und Ansehen ihre Schatten geworfen haben. —
Besonderer Dank gebührt dem Verlag und den Herren Vizeadmiral v. Ammon und Fregattenkapitän Brehmer für ihren sachkundigen Rat bei der Abfassung des Buches, sowie den Herren Kapitän zur See Oldekop und Marine-Kriegsgerichtsrat Lösch für das mir zur Verfügung gestellte Material und Tagebuch.
Gauernitz, Frühjahr 1921.
Ludwig v. Reuter,
Vizeadmiral a. D.