Читать книгу Die Le(c)ktorin | Erotischer SM-Roman - Luzy Fear - Страница 3

Оглавление

Die schwarze Ledermappe

Jennifer seufzte. Die Verlagslektorin musste noch eine Leseprobe überfliegen, bevor sie in den verdienten Feierabend entschwinden konnte. Der Text befand sich in einer auffälligen schwarzen Mappe, deren Oberfläche wie Leder gestaltet war. Ungewöhnlich. Die meisten Möchtegern-Autoren schickten E-Mails mit endlosen Word-Dokumenten. Oder dicke Briefumschläge. Es war Zeit, dass der Verlag hier mal ein Standardverfahren festsetzte. Sie musste die für ihren Bereich eingehenden Vorschläge durchlesen. Anschließend beurteilte sie, ob es sich lohnte, Idee oder Manuskript in ein Buch umzusetzen. Und dann begleitete sie das Projekt. Sie klappte die Mappe auf und nahm das Anschreiben heraus. Es war an sie persönlich adressiert. Hm. Da hatte wohl jemand genau recherchiert, denn im Internet war nur eine allgemeine Adresse angegeben. Unterzeichnet war der Brief schwung- und stilvoll mit schwarzer Tinte. Sie war jetzt richtig neugierig und las:

Sehr geehrte Frau Lange,

Sie sind für Literatur zuständig, die sich an eine überwiegend weibliche Leserschaft richtet. Ich plane ein Manuskript über eine Frau. Durch die Beziehung zu einem Mann entdeckt sie verschüttete Leidenschaften neu. Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung. Damit Sie sich ein genaueres Bild darüber machen können, was mir vorschwebt, habe ich eine Probe aus einer von meinen Kurzgeschichten beigefügt.

Wenn Ihr Verlag grundsätzliches Interesse an einer solchen Veröffentlichung hat, möchte ich mich gerne persönlich mit Ihnen treffen, um Details zu besprechen. Bitte rufen Sie mich an!

Ihr Alexander Gernot Priamos

Das hörte sich erst mal spannend an. Außer dem kurzen Brief enthielt die Mappe nur den Probetext und eine Visitenkarte. Sie fing an, den Auszug zu lesen:

Er nahm seine Taschenlampe und leuchtete der Gestalt am Schreibtisch mitten ins Gesicht. Es war eine Frau, ungefähr Mitte 20 und sehr attraktiv. Ungewöhnlich – eine Einbrecherin. Bisher hatte er bei seiner Tätigkeit für die Firmen-Security nur Männer aufgegriffen. Der gleißende Strahl blendete sie und sie musste die Augen schließen. Das lange, blonde Haar hatte sie im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden. Ihr Gesicht war fein geschnitten. Sehr auffällig war ein großer Mund mit vollen Lippen. Eine Schönheit. Das Gefühl der Macht genoss er, wohl wissend, dass er durch den funkelnden Lichtstahl für sie unsichtbar war.

Er konnte jedes Detail an ihr studieren. Sie hatte Angst. Das sah er an der pulsierenden Halsschlagader. Auf der Stirn und über ihrer Oberlippe glänzte die Haut schweißnass. Er konnte eine tolle Figur erkennen, sie war schlank und hatte trotzdem einen gut gebauten Oberkörper. Trotzdem musste er jetzt seinen Job machen.

»Wer bist du?«, fragte er kalt.

»Ich, ich, w-w-wollte nur …«, stammelte sie und senkte den Kopf. Das gefiel ihm nicht, obwohl die unterwürfige Körperhaltung der Einbrecherin etwas Anrührendes hatte. Mit schnellen Schritten näherte er sich ihr, führte seinen Schlagstock unter ihr Kinn und zwang sie, direkt in die Lampe zu blicken.

»Mach die Augen auf und sprich deutlicher«, forderte er sie auf.

»Sonst werde ich dir wehtun.«

Die Unbekannte presste die Lippen aufeinander, kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Schnell ging er hinter ihren Drehstuhl und legte den Schlagstock direkt auf ihren Kehlkopf. Sie duftete blumig und frisch, vermischt mit einem leichten Schweißgeruch. Vorsichtig verstärkte er den Druck und beugte sich ganz nah zu ihr herunter. Sein Mund war nun direkt an ihrem Ohr. Er verspürte den Drang, die süße Ohrmuschel mit der Zunge zu necken. Die Frau keuchte leise, so gut es die abgedrückte Luftröhre zuließ. Da war er wieder, dieser betörende Geruch, der seine Gedanken in eine andere Richtung lenkte. Fast hatte er den Eindruck, sie würde die Situation genießen. War es genauso erregend für sie wie für ihn, dass sie ihm ausgeliefert war?

Er zwang sich, seinen Job zu tun. Unerbittlich wiederholte er seine Frage: »Wer bist du und was hast du hier zu suchen?«

Sie krallte sich ängstlich in die Armstützen des Ledersessels. Dann fing sie an zu husten und zu röcheln. Oh, er hatte die Zwinge wohl etwas zu fest zugezogen. In Panik versuchte sie, den Stock zu fassen und ihn nach unten zu stemmen, um sich Luft zu verschaffen. Sofort zog er das Schlagwerkzeug zurück. Mit ungeschickten Fingern griff sie ins Leere und konnte für einen Moment wieder frei atmen. Doch so leicht sollte sie nicht davonkommen. Stattdessen legte er seine Hände fast zärtlich von hinten um ihren Hals. Wenn er wollte, könnte er wieder zudrücken.

Plötzlich lehnte sie ihren Kopf mit hochgerecktem Kinn an die Sessellehne, bot ihm ihren Hals dar. Ein leiser Seufzer stieg dabei aus ihrer Kehle auf. Diese Unterwerfungsgeste war ganz eindeutig! Er war sicher: Sie wollte das Gleiche wie er. Seine Hände gaben ihren Hals frei und wanderten mit festem Druck zu ihren Schultern. Dann strich er langsam und genussvoll über ihre Oberarme, spürte dabei eine Erektion anwachsen. Sie atmete schwer, genau wie er selbst. Von hinten langte er beidseitig in ihren Putzkittel. Den hatte sie zur Tarnung angezogen. Mit einem Ruck riss er das Kleidungsstück vorne auseinander, sodass die Druckknöpfe mit einem lauten »Krrk« gleichzeitig aufsprangen.

Nur von einem engen T-Shirt umspannt, waren ihre Brüste nun als kleine Kugeln sichtbar. Einen BH trug sie nicht und er erkannte deutlich, dass ihre Nippel sich steil aufgerichtet hatten.

»Na, das kleine Verhör scheint dir zu gefallen«, stellte er fest. Sie schien sich ertappt zu fühlen, denn das Blut schoss ihr ins Gesicht. Wie süß sie mit den roten Wangen aussah. Sehr gut. Durch den weiten Halsausschnitt ihres Oberteils umfasste er ihre Brüste mit festem Griff. Seine Daumen glitten dabei über ihre Nippel. Sie japste laut. Dann nahm er beide Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger.

»Wer bist du und was machst du hier?«, wiederholte er seine Frage. Während er scheinbar geduldig auf ihre Antwort wartete, massierte er gekonnt ihre Nippel. Sie wand sich auf dem Sitz hin und her und gab sich mit seligem Gesichtsausdruck ganz dem Lustgefühl hin. Zeit für einen Wechsel, dachte er, während es in seinen Lenden pochte.

Er kniff gleichzeitig fest in ihre Brustwarzen und zog die roten Beeren unter dem Shirt in die Länge. Sie quiekte auf.

»Du hast zu antworten, wenn ich dich etwas frage.«

Seine Stimme klang hart und böse. Der plötzliche Umschwung erschreckte sie, das spürte er. Sie hatte sich wohl zu sehr darauf verlassen, dass ihre Begegnung weiterhin angenehm verlaufen würde. Und sie hatte für einen Augenblick vergessen, dass sie ihm ausgeliefert war. Dafür würde er das lüsterne Persönchen bestrafen. Er zog seine Hände zurück und packte sie im Nacken. Ob sie wollte oder nicht, durch seinen unerbittlichen Griff musste sie sich aus dem Sessel erheben.

Er drehte sie ein Stück und drückte ihren Oberkörper nach vorne herunter auf den Schreibtisch, direkt neben die Lampe. Mit der freien Hand entfernte er den Kittel und das T-Shirt, sodass ihre nackten Brüste mit dem kalten Ebenholz der Tischplatte in Berührung kamen. Sie streckte ihre Arme nach vorne und hielt sich an der Arbeitsfläche fest. In dieser Position gefiel sie ihm besonders gut. Sein Schwengel war in der Hose hart geworden.

Ein Klopfen an der Tür und ein fröhlich hereinpolternder Kollege rissen die Verlagsmitarbeiterin aus der fesselnden Lektüre. Ihre Wangen waren beim Lesen rot geworden und irgendwie fühlte sie sich ertappt.

»Hey, Jennifer, wir wollen gleich noch zusammen eine Pizza bei Luigi essen gehen. Kommst du mit?«

Sie musste sich zusammenreißen, um nicht ungehalten zu reagieren.

»Du, das ist eine total nette Idee. Ich muss hier aber noch ganz dringend eine Sache fertigstellen. Dann fahre ich zu einer Freundin. Sie hat Beziehungsprobleme«, log sie mit bedeutungsvollem Blick und einem leicht schlechten Gewissen.

»Ach, so eine Frauengeschichte. Das verstehe ich. Na, das ist schließlich dein Job«, zwinkerte er und verschwand. Sie war dankbar. Draußen wurde es dunkel und der Lärm auf dem Flur ebbte langsam ab. Sie war gierig auf die Geschichte, wollte wissen, wie es weiterging.

Er stellte sich zwischen ihre leicht gespreizten Beine und zwang diese mit seinen Füßen weit auseinander. Sein Schwanz meldete sich immer deutlicher. Es wurde bald Zeit, sie zu ficken. Er legte sich mit dem Oberkörper auf sie und stützte sich seitlich ab. Das raue Gewebe seiner Jacke kratzte über ihre Haut. Dann begann er, sie wild im Nacken zu küssen. Sie wimmerte. Das machte ihn an. Er biss sie in Hals und Nacken und fuhr mit seiner Zunge über die Haut zwischen ihren Schulterblättern. Sie keuchte auf und drängte sich mit dem Hintern gegen seine hammerharte Erektion, die sie deutlich durch ihre Jeans hindurch fühlen musste.

Schade, nur noch eine Seite. Denn jetzt war es richtig spannend. Jennifer wischte sich ein paar Schweißperlen über der Oberlippe weg und blätterte schnell um. Zu ihrer großen Enttäuschung befand sich dort nur ein weißes Blatt, auf dem zwei Sätze standen:

Sie möchten wissen, welche lustvollen Qualen auf die Einbrecherin warten? Rufen Sie mich unter meiner Mobilnummer an!

Mit einer raschen Bewegung schloss sie die Mappe. So etwas war ihr in den vergangenen acht Jahren noch nie untergekommen. Die vielen Liebesromane, die sie Tag für Tag zu lesen bekam, ließen sie meistens kalt. Bei diesem Text hatte sie richtig mitgefiebert. Ja, sie identifizierte sich mit der Heldin! Zu gern wäre sie selbst das Wachs in den Händen des Security-Mannes. Die Lektüre hatte sie erregt. Was mochte der Mann, der diese Textprobe verfasst hatte, für ein Mensch sein? War er selbst ein Sexmonster oder entsprang das Szenario ausschließlich seiner Fantasie? Sie musste sich erst einmal beruhigen. Als sie die Mappe ins Ablagekörbchen legen wollte, fiel die Visitenkarte wie zufällig heraus auf den Boden. Handelte es sich um das Zeichen einer höheren Instanz, ihrem inneren Drang zu folgen? Sie bückte sich und hob das Kärtchen auf.

Alexander Gernot Priamos, Autor

Sie hatte ihren PC zwar schon ausgeschaltet, doch die Neugier trieb sie dazu, wieder den Startknopf zu drücken. Über diesen Mann musste sie mehr erfahren. Langsam fuhr das Gerät seine Funktionen wieder hoch, wie ein störrischer Esel. Nach einer gefühlten Endlosigkeit war es so weit. Google öffnete sich auf ihrem Bildschirm. Mit fliegenden Fingern hackte sie den Namen ein. Ja, er war tatsächlich Buchautor und freiberuflicher Journalist. Er arbeitete für mehrere renommierte Zeitschriften. Neben spektakulären Reiseberichten verfasste er Artikel zu gesellschaftskritischen Themen und schrieb Geschichten über Menschen jenseits der Norm. Auch Firmenberichte fand sie. Priamos’ Mutter war Deutsche und sein Vater Grieche. Als sie diese Information las, entstand vor ihrem inneren Auge das Bild eines antiken, schwarzhaarigen, muskulösen Kriegers, der sich in spärlicher Bekleidung mit Schild und Schwert bewaffnet der Herausforderung des Kampfes »Mann gegen Mann« stellte. Sie schüttelte den Kopf, als sie sich bei diesem Gedanken ertappte. Moment, es gab ja noch die Funktion, sich Bilder anzuschauen. Ein weiterer Mausklick, und auf zahlreichen Fotos grinste ihr ein dunkelhaariger Bursche mit frechem Blick entgegen. Er war laut seines Facebook-Profils 39 Jahre alt, sah unverschämt gut aus, soweit sie das von den Bildern her beurteilen konnte. Und irgendwie kam er ihr auch bekannt vor. Sie schluckte. Sollte sie ihn jetzt anrufen oder lieber erst nächste Woche? Ihr Herz fing an zu puckern. Schließlich überwand sie sich. Als sie die Festnetz-Nummer gewählt hatte, und es schon zu tuten begann, fiel ihr Blick auf die Uhr. Ach du Schreck, es war schon kurz vor 20:00 Uhr! Schnell legte sie wieder auf. Was für einen Eindruck machte ein Anruf um diese Uhrzeit? Plötzlich klingelte ihr Telefon. Bevor sie den Hörer mit zittrigen Händen aufnahm, räusperte sie sich. Trotzdem piepste ihre Stimme in ungewohnten Höhen, als sie sich mit Name und Firma meldete.

»Hallo, hier ist Alexander Priamos. Na, Sie sind ja noch spät im Büro, Frau Lange!«

Er sprach mit ihr, als ob sie sich schon seit Urzeiten kennen würden. Es war komisch, aber sein lockerer Ton nahm ihr die Befangenheit.

»Ja, ich habe gerade Ihren Brief und Ihre Textprobe gelesen.«

Er lachte tief und wohlklingend.

»Und, hat Ihnen die Lektüre gefallen?«

So ein Ärger, gerade jetzt hatte sie wieder einen Frosch im Hals.

»Äh, ja, ich finde die Idee sehr spannend, obwohl Sie schon ziemlich direkt schreiben. Wie pornografisch wird denn die ganze Sache noch?«, fragte sie. Er antwortete nicht sofort, was sie irritierte. Sie hakte nach: »Herr Priamos? Bin ich jetzt in ein Fettnäpfchen getreten?«

»Wie weit die Geschichte geht, das liegt ganz an Ihnen«, sagte er plötzlich. Wieso hing die Ausgestaltung des Textes mit ihr zusammen? Dann fiel ihr ein, wie er es gemeint haben könnte.

»Ach, Sie wollen damit sagen, dass das Manuskript noch nicht fertig ist und dass Sie hinsichtlich der Ausgestaltung flexibel sind?«

Er lachte.

»Ja, der Roman ist in Planung und nur zum Teil fertiggestellt. Wie wäre es, wenn Sie meinen Vorschlag annehmen? Wir treffen uns, um direkt darüber zu sprechen.«

»Ja, das ist eine gute Idee. Ich schaue in meinen Kalender, wie es nächste Woche aussieht. Warten Sie, ich lege den Hörer gerade mal hin.«

Schnell griff sie nach ihrer Tasche, um den schwarzen Kunstleder-Terminkalender herauszuangeln. Auch wenn viele Kollegen auf elektronische Systeme wie den Google-Kalender schworen, zog sie die altmodische Variante zum Durchblättern vor.

»Da bin ich wieder«, rief sie ins Telefon und fügte schnell hinzu: »Ende nächster Woche sieht es ganz gut bei mir aus. Wie wäre es am Freitagvormittag bei Ihnen, so um 10:00 Uhr?«

Statt einer Antwort fragte er: »Haben Sie heute Abend schon etwas vor?«

Wie? Hatte sie richtig gehört? War das professionell? Andererseits war der Typ Journalist, und die hatten immer unregelmäßige Arbeitszeiten.

»Also, das ist ein bisschen ungewöhnlich …«, begann sie.

»Tja, ja oder nein?«, fragte er beharrlich. Da schoss es aus ihr heraus.

»Ehrlich gesagt habe ich zwar Zeit, aber ein bisschen merkwürdig kommt mir die Sache schon vor. Ich kenne Sie ja gar nicht.«

»Genau deshalb wollen wir uns doch treffen, Frau Lange. Wir sprechen die Grundausrichtung meines Manuskriptes durch und Sie überlegen, ob es für Ihren Verlag interessant ist.«

Priamos ergänzte: »Bloß, weil Freitagabend ist, muss das keine schlechte Idee sein!«

Nach kurzer Überlegung ließ sie sich darauf ein, sich mit ihm in einem nahe gelegenen Restaurant zu treffen. Dort lief meist nur leise Musik im Hintergrund und sie hatten die Möglichkeit, sich ungestört zu unterhalten. Als sie im Verlag noch einmal auf die Toilette ging, prüfte sie ihr Spiegelbild kritisch. Ihre vollen, halblangen dunklen Haare hatte sie zu einer Zwiebel am Hinterkopf zusammengedreht. Anders waren sie nicht zu bändigen. Das Make-up war noch in Ordnung und sie trug heute – entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit – einen dunkelroten Pulli mit tieferem V-Ausschnitt. Er betonte ihre Rundungen, ohne jedoch billig zu wirken. Eine schmal geschnittene, schwarze Hose, die gut mit ihrer Haarfarbe korrespondierte, komplettierte das Outfit. Sie hatte breite Hüften und eine schmale Taille. Auch ihr Hintern war eher rundlich als klein. Als Jugendliche war sie von der Angst besessen gewesen, zu dick zu sein. Doch seit längerer Zeit hatte sie Freundschaft mit sich selbst und mit ihrer Figur geschlossen. Sie war kurvenreich und feminin, also genau richtig. Und wer auf spindeldürre Models stand, sollte woanders hinschauen. Welche Art von Frauen Alexander Priamos wohl mochte? Eigenartig. Das Treffen fühlte sich für sie fast wie ein »Blind Date« an, obwohl es doch rein geschäftlicher Natur war.

***

Wenig später betrat sie das Lokal und versuchte, den Raum schnell mit ihrem Blick zu erfassen. Und da erhob sich auch schon ein Mann, der allein an einem Tisch saß, und winkte ihr zu. Das musste er sein! Sie durchquerte den Raum, während er ihr mit strahlendem Lächeln ein paar Schritte entgegenkam. Er sah gut aus, verdammt gut. Sie merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Ausgerechnet jetzt löste sich eine Haarsträhne aus ihrer Frisur und fiel ihr in die Stirn. Sie strich sie beiseite und lächelte.

»Hallo, Frau Lange, schön, dass unser Treffen so kurzfristig und spontan geklappt hat!«

Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. Er war ungefähr 1,90 m groß und trug zu einer perfekt sitzenden Jeans einen engen, schwarzen Pulli. Die figurbetonte Kleidung ließ ahnen, was für ein durchtrainierter Körper sich darunter verbarg. Die schulterlangen, dunklen Haare trug Priamos nach hinten zu einem Zopf zusammengebunden. Er hatte weit auseinanderstehende, dunkle Augen, geschwungene, für einen Mann volle und sinnliche Lippen. Ein leicht gebräuntes, frisches Gesicht mit Dreitagebart unterstrich seine männliche, naturburschenartige Wirkung. Wow, dachte sie bei sich, während sie ihm die Hand reichte. Auch er musterte sie blitzschnell von oben bis unten. Ein wohliges Ziehen durchfuhr sie, genau zwischen den Beinen. Ärgerlich verbot sie sich derartige Gefühle. Das Essen hier war rein geschäftlicher Natur. Galant bat er sie zu Tisch. Sie nahm mit dem Rücken zum Raum Platz. Eigentlich hätte sie lieber auf der anderen Seite oder übers Eck neben ihm gesessen, doch es befanden sich nur zwei Gedecke genau gegenüber auf dem Tisch. Das Restaurant war zu zwei Dritteln gefüllt. Soweit sie gesehen hatte, saßen keine Leute in ihrer Nähe. Das war gut. Sie atmete tief ein und aus.

»Frau Lange, Sie sehen ein bisschen müde aus. Darf ich Sie als Entschädigung für das späte Treffen einladen?«

Wer konnte dazu schon Nein sagen? Sie jedenfalls nicht.

»Gerne, das ist sehr nett von Ihnen.«

»Wie wäre es mit einem kleinen Aperitif vorab? Was halten Sie von einem Prosecco?«

Hm. Alkohol im Business war riskant. Obwohl, ein kleines Gläschen konnte nicht schaden. Ihr war sowieso schon kribbelig zumute.

»Auch das ist eine gute Idee, Herr Priamos«, antwortete sie brav und musterte ihn mit großen Augen. War dieser sympathische Mann ein perverser Lüstling, der Frauen quälen wollte? Er griff ihren unausgesprochenen Gedanken auf.

»Sie haben sich vielleicht gefragt, was mich antreibt, solche Geschichten zu schreiben, wie ich sie Ihnen geschickt habe.«

Sie fühlte sich ertappt. Aber was sollte das Herumgerede.

»Das stimmt. Liegt ja auch irgendwie nahe«, gab sie zu. Er blickte sie ernst an.

»Ich könnte jetzt antworten, dass ich Journalist bin mit einer Vorliebe für exotische Themen. Dass ich mich in die unterschiedlichsten Menschen hineinversetzen kann und dies zu Papier bringe. Oder ich könnte sagen, dass ich einfach das schreibe, was auf dem Markt gefragt ist. Nach Fifty Shades of Grey und Nachfolgern schießen Werke über sadomasochistische Vorlieben wie Pilze aus dem Boden.«

Er machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr fort: »Diese Antworten treffen auch zu. Das ist aber nicht alles.«

Bei seinen Worten hatte sie sich interessiert nach vorne gebeugt. In diesem Augenblick wurde der Prosecco serviert und ihre Bestellungen aufgenommen. Wie unpassend, gerade jetzt, wo es so spannend war. Er griff zum Glas und erhob es. Sie tat es ihm nach.

»Auf einen schönen Abend, Frau Lange!«

Dabei blickte er ihr tief in die Augen, sodass ihr ganz schummerig zumute wurde. Sie nippte an ihrem Aperitif und spürte den kalten, perlenden Schaumwein auf ihrer Zunge.

»Lassen Sie uns den Gesprächsfaden wieder aufnehmen«, schlug er vor. Sie nickte mechanisch. Dabei musste sie sich immer aufs Neue ins Gedächtnis rufen, dass es eine berufsbezogene Zusammenkunft im Interesse ihres Verlags war.

»Natürlich kann ich nur das authentisch beschreiben, was ich zumindest zu einem Teil nachempfinden kann. Sexuelle Dominanz und das lustvolle Auskosten der weiblichen Hingabe sind meine Leidenschaft.«

Wieder schaute er ihr direkt in die Augen und ließ seinen Blick dann langsam zu ihrem Mund wandern. Moment, um was ging es hier eigentlich? Sie wand sich verlegen. Mit belegter Stimme antwortete sie: »Ja, das klingt einleuchtend. Ich glaube Ihnen aufs Wort, dass Sie ein solches Werk verfassen können.«

Er lehnte sich zurück und beobachtete sie. An den Geräuschen in ihrem Rücken erkannte sie, dass Gäste direkt am Tisch hinter ihr Platz nahmen. Ihre Wangen glühten, was nur zum Teil am Prosecco lag. Sie fühlte sich wie in einer Achterbahn.

»Wie stehen Sie selbst diesem Thema gegenüber?«, wollte er wissen.

»Also, unser Verlag veröffentlicht durchaus erotische Belletristik. Und Sie haben recht: Nach dem Shades-of-Grey-Hype könnte ich mir vorstellen, mit einem Roman auf diesen Zug aufzuspringen.«

»Das meinte ich nicht«, sagte er sanft und tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Hand, die ausgestreckt neben dem Prosecco-Glas lag. Seine Berührung ging ihr durch und durch. Statt einer Antwort nahm sie einen hastigen Schluck. Es war nur noch ein Fingerhut voll, lauwarm und ohne Kohlensäure. Er studierte sie. Ihr war mulmig zumute, denn irgendwie lief das Treffen aus dem Ruder. Doch wenn sie ganz ehrlich war, fühlte sie sich alles andere als schlecht. Das hier war tausendmal besser als ein nettes Pizza-Essen im Kollegenkreis. Er bohrte nicht weiter nach, sondern lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.

»Wie läuft denn überhaupt eine Zusammenarbeit mit Autoren? Welche Szenarien gibt es da in Hinsicht auf die Manuskripterstellung?«, wollte er wissen. Sie war dankbar über die Feuerpause, aber irgendwie auch irritiert.

»Wie meinen Sie das?«

»Ich habe zusammen mit einem Fotografen einen bebilderten Band über eine Motorradreise quer durch die Schweiz veröffentlicht. Am Anfang haben wir dem Verlag nur die Idee verkauft. Das Manuskript erstellten wir später, damit wir die Vorstellungen und Gedanken des Lektorats berücksichtigen konnten.«

Ach so, das meinte er. Davon hatte er ja schon am Telefon gesprochen.

»Also, Sie möchten mir die Idee eines erotischen Textes nahebringen und das Buch dann so schreiben, wie ich glaube, dass es bei unseren Leserinnen gut ankommt?«

Er grinste.

»Ungefähr so. Nicht ganz.«

Amüsiert betrachtete er sie. Was wollte er nur? Zum Glück wurden genau in diesem Moment die Speisen serviert.

»Wer bekommt die Spinat-Tortellini mit Gorgonzola-Sauce?«, fragte die Bedienung, ein süßes kleines Ding mit langen, blonden Haaren. Sie versuchte, zu erfassen, wie er auf das Mädchen reagierte. Fand er es hübsch? War die junge Frau sein Typ? Nichts war seinem Gesicht anzumerken. Außer einem unauffälligen »Ich bekomme den Salat! Vielen Dank« sagte er nichts und wandte sich wieder ihr zu. Sie pickte die erste Taschennudel auf die Gabel. Obwohl ihr eigentlich gerade nicht nach Essen war, sondern eher nach … Sofort verbot sie sich diesen Gedanken. Mm, die Tortellini waren die richtige Wahl gewesen.

»Also, Herr Priamos, jetzt mal Klartext: Auf was genau wollen Sie hinaus?«

Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen sachlichen Klang zu verleihen. Doch leider büxte dieser zum Ende des Satzes nach oben aus. Nachdenklich nahm er eine geviertelte Tomate auf sein Besteck, blickte ihr in die Augen und führte das rot glänzende Stück langsam zu seinem Mund. Genussvoll verspeiste er den saftigen Happen.

»Bevor ich Ihnen das sage, müssten Sie mir erst die Frage beantworten, was Sie, Frau Lange, ganz persönlich und privat, von Dominanz und Hingabe halten. Träumen Sie manchmal davon, richtig von einem Mann genommen zu werden, der von Ihnen alles fordert und Ihnen damit die höchste Lust schenkt?«

Sie musste sich zusammenreißen und hätte sich fast an der nächsten Gabel Pasta verschluckt. In welchem absurden Film befand sie sich gerade?

»Also, ich muss schon bitten …«, begann sie, um Fassung ringend. Er lachte schallend, was sie noch mehr aus dem Konzept brachte. Sie merkte, dass ihr das Blut in den Kopf schoss und dass sie puterrot sein musste. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass einige Gäste interessiert zu ihrem Tisch blickten.

»Frau Lange. Sie und ich wissen genau, um was es hier eigentlich geht. Sie wünschen Klartext? Ich will mit Ihrer Hilfe mein Manuskript erstellen. Sie könnten sozusagen meine Muse sein, wenn Sie das möchten.«

So, seine Muse. Oder musste das »U« nicht eigentlich auf ein »Ö« ausgetauscht werden? So etwas war ihr noch nie passiert. Allerdings: Hatte sie nicht schon oft über ihr eintöniges Leben nachgegrübelt, in dem das Besondere, der Pfeffer, fehlte? Sie krächzte: »Wie sähe das dann aus?«

Er griff zu einer Wasserkaraffe, die mitten auf dem Tisch stand, und goss ihr ein Glas voll ein.

»Nehmen Sie erst mal einen Schluck auf den Schreck hin, Frau Lange. Mir ist klar, dass ich Sie ein bisschen mit meinem Wunsch überrumpele.«

Dankbar griff sie nach dem Trinkgefäß und schluckte in großen Zügen.

»Wenn Sie den Weg mit mir gehen, treffen wir uns, um uns sozusagen Inspirationen für das Werk zu holen. Wie genau das aussieht und wie weit es geht, entscheiden Sie allein.«

Ihre Gedanken rasten. Also, der Typ wollte sexuelle Spielchen mit ihr durchführen und das dann in seinem Manuskript verwerten? Der Vorschlag war ungeheuerlich und gleichzeitig faszinierend.

»Ich … ich muss darüber nachdenken«, sagte sie, obwohl etwas in ihr, das nach langem Schlummern aufgewacht war, bereits eine Entscheidung getroffen hatte.

»Das ist gut, denn Sie sollten gründlich überlegen, auf was Sie sich einlassen.«

Dann unterbreitete er ihr einen Vorschlag: »Wir verabreden uns in genau drei Wochen an einem Ort, den ich Ihnen noch nennen werde. Und dann gehen wir zusammen einen ersten, kleinen Schritt. Sie können jederzeit aus dem Spiel aussteigen und die Zusammenarbeit kündigen.«

Sie nickte mechanisch. Die Situation war ihr entglitten und sie beschloss, sich einfach treiben zu lassen. Das war einfacher, als sich die ganze Zeit selbst zu ermahnen, professionell aufzutreten.

»Also, Sie sind offensichtlich einverstanden«, schloss er und lächelte sie strahlend an. Seine Augen blitzten begeistert und sie sah kleine Lachfältchen in ihren Winkeln. Wenn sie nur daran dachte, von diesem sinnlichen Mund geküsst zu werden und in den starken Armen ihres Gegenübers zu liegen, wurde ihr schwindelig. War sie in ein Märchen oder in einen Horrorfilm geraten? Er unterbrach ihre Träumereien.

»Wir essen jetzt noch gemütlich zu Ende und sprechen darüber, wie unsere nächste Begegnung verlaufen könnte. Als Gute-Nacht-Lektüre und als Entscheidungsstütze gebe ich Ihnen dann den zweiten Teil der Einbrecherinnen-Geschichte mit nach Hause.«

Wieder nickte sie. Er nahm noch einen Bissen von seinem Salat. Aufmunternd sagte er: »Ihr Essen wird kalt, Frau Lange.«

Schnell nahm sie noch eine Teigtasche mit der Gabel auf und schwenkte sie in der lauwarmen Käsesauce.

»Wie würde denn ein solches Treffen ablaufen?«, fragte sie.

»Das hängt ganz von Ihnen ab. Das Beste wäre, wenn wir uns ein bisschen über unsere Wünsche und Ideen austauschen. Haben Sie denn bereits konkrete Vorstellungen davon, was Sie gerne einmal erleben möchten?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Dass Sie passiv sind, gefällt mir einerseits. Ich finde Ihre verschüchterte Ausstrahlung hocherotisch. Allerdings wäre es vor unserer nächsten Zusammenkunft sinnvoll, wenn Sie mich ein wenig an Ihren Fantasien teilhaben lassen könnten.«

Was? Sie sollte einem zugegebenermaßen sehr attraktiven Fremden ihre innersten Wünsche mitteilen? Und noch dazu aus einem Bereich, den sie vor längerer Zeit weit aus ihrem Bewusstsein ausgekerkert hatte? Sie beschloss, sich selbst vor einer großen Dummheit zu schützen und die Notbremse zu ziehen.

»Mir geht das hier alles zu schnell. Zuerst heißt es, wir wollten über ein Manuskript sprechen – und jetzt verhandeln wir schon über Sexualpraktiken. So geht das nicht, Herr Priamos.«

Ihre Stimme klang schärfer, als sie es beabsichtigt hatte. Doch er lächelte sie an.

»Sie haben vollkommen recht und ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie so bedrängt habe. Ich vergesse zwischendurch immer wieder, dass Sie wohl noch keine Erfahrungen mit der – ich nenne es mal – ›dunklen Erotik‹ haben.«

So ganz stimmte das nicht. Zu Studienzeiten hatte sie ein paar One-Night-Stands gehabt. Die waren nicht so besonders. Bis auf eine Ausnahme. Der Mann war irgendwie anders als die anderen gewesen. Es war auch keiner ihrer langweiligen Studienkollegen gewesen, sondern ein Gastprofessor. Das stellte sich aber erst hinterher heraus. Er hatte sie auf einer Uniparty angesprochen und dann mit in sein Büro genommen. Leicht angeschickert war sie mit ihm gegangen. Er drängte sie gegen die Wand und nahm sie dann auf seinem Schreibtisch. Dabei hielt er ihre Arme auf dem Rücken fest. Während er in sie stieß, gab er ihr Klapse auf den Hintern. Erst leicht und dann ziemlich fest, bis zum Finale. Die Begegnung hatte sie in höchstem Maße erregt und gleichzeitig verstört. Sie musste noch lange daran denken. Den Professor sah sie in der Folgewoche nur noch einmal kurz von Weitem auf einem Flur. Er war umringt von Studierenden, sodass sie sicherheitshalber eine andere Abzweigung nahm. Sein Lehrauftrag endete und er reiste wieder zurück in seine Heimatstadt. Nach diesem aufwühlenden Erlebnis hatte sie beschlossen, Ruhe in ihr Leben einkehren zu lassen. Und das hatte sie beibehalten. Bis jetzt. Mit Priamos würde sie sich auf ein brisantes Spiel einlassen, von dem sie noch nicht wusste, wie es endete. Sie musste vorsichtig sein. Wer weiß – vielleicht war der Journalist trotz seiner netten Ausstrahlung ein Frauenmörder? Fluchtgedanken kreisten in ihrem Kopf. Sie ergriff wieder das Wort.

»Also, ich finde Ihren Vorschlag grundsätzlich reizvoll. Doch wir kennen uns kaum. Ich möchte erst mal meine Gedanken und Gefühle sortieren. Geben Sie mir Ihre Geschichte mit und ich melde mich bei Ihnen.«

Er blickte ernst.

»Ich hoffe, ich habe nicht etwas zwischen uns kaputtgemacht, was noch gar nicht richtig entstanden ist.«

Jennifer wollte plötzlich nur noch weg in die vertraute Sicherheit ihrer Wohnung.

»Bitte, ich muss jetzt gehen. Mir wird das zu viel.«

Mit enttäuschtem Gesichtsausdruck griff er in seine Aktentasche und zog eine schwarze Mappe hervor.

»Nehmen Sie den Text. Und wenn Sie sich gar nicht mehr bei mir melden, ist es auch in Ordnung. Nur sehr schade.«

Schnell griff sie nach dem Hefter und verließ dann fast fluchtartig das Lokal. So schnell sie konnte, stieg sie in ihr kleines, rotes Auto und fuhr nach Hause. In ihrer Wohnung angekommen, ließ sie sich noch mit Mantel bekleidet auf das Bett fallen. Du liebe Güte, es war schon spät am Abend. Wie sollte sie nur mit der Situation umgehen? Alexander Priamos trieb ihren Puls in gefährliche Höhen. Andererseits: Wieso interessierte sich ein so schöner Mann ausgerechnet für sie? Gemessen an seiner Abenteuer-Welt musste sie sehr hausbacken wirken. Und das war sie seit langer Zeit ja auch – meistens jedenfalls. Also niemand, der sich auf gefährliche Sadomaso-Spielchen mit einem fast Unbekannten einließ. Oder vielleicht doch? Was waren das eigentlich genau für geheime Leidenschaften, die Anhänger dieser Richtung miteinander auslebten? Sie wusste nur, dass sie keinen Spaß daran hätte, sich einfach so durchprügeln zu lassen. Ob er wirklich Frauen schlagen würde? Kaum vorstellbar. Das, was in seiner Geschichte vorkam, ein Mann, der sein Opfer festhält und es dann durch Übergriffe zum orgiastischen Wahnsinn treibt, das wäre schon eher etwas. Ausgeliefert zu sein und etwas tun oder erdulden zu müssen, wonach sie sich insgeheim sehnte, stellte sie sich interessant vor. Das wäre so, wie die eigene Verantwortung vor der Tür abzugeben. Ich wollte es ja eigentlich nicht. Er hat mich gezwungen … so, wie damals der Professor. Sie rappelte sich auf und ging ins Wohnzimmer. Das musste sie erst mal bei einem Glas Rotwein sacken lassen. Vielleicht kam ja noch ein interessanter Film im Fernsehen. Die Lektüre würde sie sich noch etwas aufsparen, beschloss sie. Dann drückte sie die Fernbedienung.

»Du magst sie auch lieber so, nicht wahr?«, fragte eine gruselige Gestalt mit weißem Gesicht und Glatzkopf, die über und über mit Nägeln gespickt war, einen Uniformierten. Ach du Schreck, was war das denn? Ein Horrorstreifen. Sie wollte schon umschalten, da schwenkte die Kamera auf eine Frau, die mit Ketten gefesselt an der Decke hing. Ihr Mund wurde eingeblendet. Statt zu schreien, fuhr sie sich wollüstig mit der Zunge über die vollen Lippen. Na, das passte ja! Irgendwie fühlte sie sich von der kurzen Szene angesprochen. Trotzdem schaltete sie um. Etwas später fiel sie todmüde ins Bett.

***

Der Samstag plätscherte vor sich hin. Dennoch kam ihr immer wieder die Begegnung mit Priamos in den Sinn. Sie beschloss, ihre allerbeste Freundin Andrea, die sie schon aus Kindertagen kannte, anzurufen und die Sache mit ihr zu besprechen. Leider wohnten die beiden 350 Kilometer voneinander entfernt, doch sie telefonierten oft miteinander, schrieben sich WhatsApp-Nachrichten oder schalteten sich per Skype zusammen. Das war zwar kein Ersatz für ein richtiges Treffen, doch besser als nichts. Zum Glück war Andrea zu Hause und hatte auch Zeit für ein Telefonat.

»Ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Ich habe da einen Mann kennengelernt, der mich total durcheinanderbringt«, begann Jennifer.

»Na, das hört sich ja verheißungsvoll an. Das hast du noch nie über einen Typen gesagt. Schieß los!«

Andrea konnte nur schlecht ein Kichern unterdrücken.

»So ganz lustig ist die Sache nicht. Hör zu!«, antwortete Jennifer. Und dann sprudelte alles nur so aus ihr heraus – der attraktive Mann, sein unmoralisches Anliegen und ihre Zwiespältigkeit.

»Einerseits sehne ich mich schon nach etwas Abwechslung. Und er hat mit seinem Vorschlag bei mir einen Nerv getroffen, von dem ich nicht wusste, dass er noch vorhanden ist. Aber gerade das macht mir Angst«, schloss sie.

»Was befürchtest du mehr: Dass er dir wirklich etwas antut oder dass er in dir Gefühle weckt, die du dann nicht mehr unter Kontrolle hast?«, wollte die Freundin wissen.

»Das ist eine gute Frage. Darüber muss ich noch nachdenken. Wahrscheinlich beides«, antwortete sie. Andrea spann den Faden weiter.

»Das eine könntest du vielleicht ausschließen, die Sache mit der Sicherheit. Du kannst doch mit einer Vertrauensperson in der Nähe vereinbaren, dass du um soundsoviel Uhr anrufst. Du nennst ihr auch den Treffpunkt. Meldest du dich nicht, ruft sie die Polizei!«

Ja, das wäre tatsächlich eine Idee. Und mit ihren Gefühlen würde sie schon klarkommen. Andererseits, das Risiko … »Ich kann mich einfach nicht entscheiden«, seufzte sie nach endlosem Abwägen. Andrea fragte plötzlich: »Wie heißt der Journalist eigentlich? Ich habe gerade den PC an und bin neugierig!«

Jennifer gab ihr den Namen bekannt.

»Hey, bist du bekloppt, da noch zu überlegen? Der sieht ja total lecker aus!«, rief die Freundin durchs Telefon. Jennifer beschloss trotzdem, nichts Übereiltes zu tun.

»Ich werde mir einfach mal den zweiten Teil der Geschichte durchlesen, die er mir gegeben hat«, teilte sie ihrer Freundin mit.

»Ja, mach das. Du musst ja auch nicht sofort auf alles eingehen. Lass dich ein bisschen darauf ein und guck immer, wie es dir dabei geht. Hör auf deine gute Freundin, die dich besser kennt als du dich selbst!«

Jetzt musste Jennifer lachen.

»Halt mich unbedingt auf dem Laufenden«, mahnte Andrea, bevor beide den Hörer auflegten. Jennifer verzog sich ins Wohnzimmer. Sie hatte den kleinen Raum in warmen Farben gemütlich eingerichtet. In einer Ecke stand ein kleiner Esstisch mit vier Stühlen. Zu einem knallroten Fernsehsessel gesellte sich übereck ein ebenso rotes Sofa mit einer Decke und vielen Kuschelkissen. Auf einem runden Fernsehtisch aus Glas konnte sie Getränke und Knabbereien abstellen. Ein großer Flachbildschirm und ein paar Bilder an der Wand vervollständigten die Fernseh-Ecke. Wobei sie immer seltener auf das klassische Programm zurückgriff, sondern sich zur Entspannung Serien oder Filme aus einem Streaming-Abo anschaute. Die Auswahl war breit gefächert. Liebesfilme mochte sie weniger, da sie sich den ganzen Tag beruflich mit dieser Materie befasste. Ihr bevorzugtes Genre waren Fantasyfilme. Als Jugendliche hatte sie die Tolkien-Trilogie Der Herr der Ringe verschlungen, sogar mehrmals. Und dann kam der Film ins Kino, gemeinerweise immer mit einem Jahr Verzögerung. Sie hatte sich die Original-DVDs in Großbritannien bestellt. Ab und zu gönnte sie sich das Epos und fieberte stets aufs Neue mit. Game of Thrones war natürlich auch genau »ihre«

Serie. Sie musste lächeln. Langhaarige Schwertkämpfer fand sie schon interessant. Und in dieses Beuteschema passte auch Priamos. Draußen dämmerte es bereits, sodass sie eine Duftkerze anzündete und den Schalter der Stehlampe betätigte. Der Geruch von Vanille breitete sich aus. Zufrieden griff sie nach der Mappe, in der sich zwei Blätter befanden. Sie begann zu lesen:

Als er ihre Haut zur Genüge gekostet hatte, erhob er sich wieder. War sie schon so weit, wie es schien? Er trat einen Schritt zurück. Geschickt öffnete er von hinten Gürtel, Knopf und Reißverschluss ihrer Hose. Er streifte das Kleidungsstück nach unten, sodass es über den Chucks um ihre Waden hing. Jetzt hatte sie nur noch einen im Schritt durchnässten Stringtanga an, der ihr hoch zwischen die glatt rasierten Schamlippen gerutscht war. Er fasste ihr mit der Hand von hinten zwischen die Beine.

»Du bist feucht«, stellte er fest. Der Duft ihres Geschlechts stieg ihm in die Nase. Die Scham über diese Erniedrigung trieb ihr das Blut in den Kopf. Das erregte ihn und er wollte den Moment weiter auskosten.

»Das will ich mir noch etwas genauer anschauen.«

Er schob ihren Slip zur Seite, um die feucht glänzende, geschwollene Möse freizulegen. Er griff nach der Schreibtischlampe und leuchtete zwischen ihre bebenden Schenkel. Keine Hautfalte, keine Öffnung und kein Rinnsal blieben ihm in der gleißenden Helligkeit verborgen. Die Peinlichkeit dieser Untersuchung musste unerträglich für sie sein, während ihr Körper mit weiterer Feuchtigkeitsproduktion reagierte. Nach einer Weile hatte er genug gesehen und ließ das Höschen wieder zwischen die Schamlippen flutschen. Sie war so stark erregt, dass sie stöhnte und ihren Hintern lüstern auf dem Schreibtisch hin und her schwenkte. Er fasste von oben in den Slip und zog ihn rhythmisch hoch, damit der Stoff über ihren Kitzler rubbelte. Gleichzeitig versetzte er ihr leichte Klapse auf den festen Po, sodass ihre Haut heiß wurde und sich leicht rötete.

»Bitte, ich will deinen Schwanz spüren!«, stieß sie hervor. Diesen Wunsch würde er gerne erfüllen. Erst holte er seinen Prügel aus der Hose, dann riss er ihr mit einem heftigen Ruck den Slip vom Leib.

Ui, da ging es ja ganz schön zur Sache!

Ihre Haut brannte bestimmt, doch sie schien den Schmerz kaum zu spüren. Nun schob er ihre Pobacken gleichzeitig auseinander und nach oben. Ihre saftige Pforte war für ihn geöffnet. Um seinen Schwengel zu befeuchten, ließ er die Eichel mehrmals hoch und runter durch ihre nasse Spalte gleiten. Er erhöhte den Druck, sodass ihre großen und kleinen Lippen auseinandergetrieben wurden. Die Lust machte ihn rasend. Als er das runde, fleischige Ende seines Schwanzes durch den ersten Widerstand in ihre Höhle drückte, schrie sie: »Ja!«

Er trieb sein großes Glied immer tiefer in sie hinein. Ein herrliches Gefühl breitete sich in seinem Unterleib aus, als sein Schwanz endlich bis zum Schaft hauteng von ihrem nassen Fleisch umschlossen war. Nach anfänglicher Auflehnung glitt sein großer Ständer wie von selbst schmatzend sie hinein und wieder hinaus und wieder hinein.

Die Lust riss ihn und auch sie davon. Er erhöhte Tempo und Kraft seiner Stöße, während sein Glied in ihr noch weiter anschwoll. Sie schrie laut. Wellen der Lust schlugen über ihm zusammen. Als sich die Muskulatur in ihrem Unterleib rhythmisch zum Orgasmus zusammenzog, kam auch er mit einem gewaltigen Stöhnen. Er ließ sich erschöpft auf sie nieder, fasste ihre Hände und gab ihr einen Kuss in den Nacken. Auch sie musste nach diesem Rausch erst mal wieder zu Atem kommen. Langsam wurde er wieder klar im Kopf. Nach einer Zeit löste er sich von ihr.

»Stell dich hin und dreh dich zu mir um«, befahl er ihr mit heiserer Stimme. Zitternd richtete sie sich auf und wendete sich ihm zu. Langsam wanderte ihr Blick an ihm herunter. Ein strahlendes Lächeln erhellte ihr Gesicht und sie umarmte ihn. Er war erleichtert. Na, dann sah er mit seinen kurzen schwarzen Haaren und den blauen Augen wohl doch alltagstauglich aus!

Sie ließ das Blatt schwer atmend sinken. Die Schilderung hatte sie ganz schön aufgeregt! Ein wohliges Gefühl hatte sich in ihrem Unterleib ausgebreitet, das nach mehr schrie. Schnell stand sie auf und nahm das Papier mit in ihr Schlafzimmer. In der Nachttischschublade wartete ihr Vibrator auf seinen nächsten Einsatz. Bei dem Gedanken an einen riesigen, harten Schwanz stellte sie fest, dass ihr der Massagestab allein vielleicht doch ein bisschen zu mager war. Suchend blickte sie sich um. Was wäre geeignet? In Gedanken ging sie den Bestand in ihrer Wohnung durch. Die Kerzen waren zu dünn oder zu kurz. Ein glatter Deoroller mit Plastik-Schraubverschluss bot auch nicht ganz das, was sie sich vorstellte. Also blieb nur die Küche übrig. Mit einem Mal kam ihr eine Idee.

»Du darfst nicht mit Essen spielen!«, hatte ihre Mutter damals gemahnt, als sie mit dem Spinat auf dem Teller herum matschte. Jennifer grinste breit. Sie würde nun gegen das Verbot aus der Kindheit verstoßen und mit einer Schlangengurke spielen. Die hatte genau die richtige Größe und Oberflächenbeschaffenheit. Entschlossen griff sie in die Kühlschrank-Schublade und nahm den veganen Naturdildo heraus. Jetzt ab ins Bettchen mit der Beute! Seufzend ließ sie sich in die Kissen fallen. Sie hatte sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit komplett entkleidet. Wollüstig streichelte sie ihre Brüste und schloss die Augen. Mit den Daumen wanderte sie über die Nippel, die sich sofort aufrichteten. In ihrer Vorstellung waren es Priamos’ Hände, die ihr Lust schenkten. Zwischen ihren Beinen fing es an, zu zucken und angenehm zu ziehen. Sie ging weiter nach unten und strich um ihr Geschlechtsteil herum. Sie wollte den Moment noch hinauszögern, indem sie ihre Knospe berührte. Dann strich sie mit ihrem rechten Mittelfinger direkt durch die Schamlippen. An der Öffnung hatte sich bereits etwas Feuchtigkeit gebildet. Ein Wohlgefühl durchströmte sie und wurde immer intensiver. Etwas Speichel würde für noch mehr angenehme Glitschigkeit sorgen. Aah! Sie spreizte die Beine breit, um besser an ihr Geschlechtsteil heranzukommen. Während sie mit dem Finger um ihren Kitzler kreiste, erst zart und vorsichtig, dann schneller und fester, dachte sie an Priamos’ sinnlichen Mund, stellte sich vor, dass er mit seiner Zunge in ihrer Spalte wäre. Sie keuchte. Es strömte nur so aus ihr. Den Vibrator benötigte sie gar nicht, um richtig in Fahrt zu kommen. Jetzt war es aber wirklich Zeit für seinen Schwengel. Mit geschlossenen Augen angelte sie nach der Gurke, deren Schale kühl und abwartend in ihrer Hand lag. Sie führte den grünen Schaft zwischen ihre Schenkel und stieß zu. Ja, so wollte sie von Priamos genommen werden! Hart und fest von Anfang an. Ein heißer Schmerz, der sich zu Lustspasmen verwaberte, raubte ihr den Verstand. Ja! Genau so sollte es sein. Sie fickte sich tief mit der Gurke in den Unterleib und rieb dabei weiter ihren Kitzler. Ihre Möse zuckte und sabberte. Endlich die richtige Behandlung! Wie ein Crescendo schwoll die Lust in ihr an und entlud sich in einer gewaltigen Explosion. Sie bäumte sich auf, schrie und ließ sich nach einer köstlichen Ewigkeit wieder zurück in die Kissen plumpsen. Sie schnalzte mit der Zunge. Ihr Traum-Priamos war wirklich ein hervorragender Liebhaber! Als sie langsam wieder zur Ruhe kam, stellte sie fest, dass die Bettdecke unter ihr nass war. Ja, so in Stimmung war sie selten gewesen! Sie beschloss, regelmäßig für geeignetes Obst und Gemüse im Kühlschrank zu sorgen. Gesunde Ernährung war wichtig. Das hatte schon ihre Mutter immer aufs Neue gepredigt.

Als sie am Montagmorgen in ihrem Büro saß, überlegte sie. Sollte sie wirklich sofort bei dem Journalisten anrufen und ihm ihre Entscheidung mitteilen? Wirkte das nicht so, als habe sie es nötig? Und was, wenn das Arrangement im Verlag bekannt würde? Sie beschloss, das Telefonat noch etwas hinauszuschieben. Doch bei der Lektüre eines holperig geschriebenen, öden Liebesromans merkte sie, dass ihre Gedanken ständig zu dem geheimnisvollen Autor und zur Idee der gemeinsamen Manuskriptentwicklung wanderten. Stets noch einmal ließ sie das Essen im Restaurant Revue passieren, das mit ihrer Flucht geendet hatte. Auch wenn die Situation sie beunruhigte, hatte alles auch etwas Berauschendes. Da war er endlich, der Kitzel in ihrem Leben. Der Reiz des Verbotenen. Ihr wurde bewusst, wie sehr sie sich vom langweiligen Berufsalltag hatte einfangen lassen. Sicher, sie traf sich mit Freunden, reiste in den Urlaub und machte Wochenendausflüge. Als Andrea noch in der Stadt wohnte, waren sie beide öfter zu Mittelaltermärkten gefahren. Ihre Freundin hatte sich ein paar passende Outfits als Kräuterfrau zugelegt. Mit ihren roten Haaren sah sie allerdings eher wie eine Hexe aus. Einmal hatten ein paar Ritter die »weise Frau« aus Spaß gepackt und in den Pranger gesteckt. Einer hatte Andrea dann den Hintern versohlt, allerdings nur durch das Kleid. Schnell hatte sich eine grölende Zuschauermenge um sie herum versammelt. Einige machten Fotos. Das war sehr lustig gewesen. Hinterher hatten die Studentinnen zusammen mit den Recken Met getrunken und bis tief in die Nacht zu Mittelalter-Klängen abgefeiert. Jennifer hatte es nicht so mit eigenen Verkleidungen. Aber schwarze Sachen, die ein bisschen an historische Zeiten erinnerten, reichten für den Wohlfühlfaktor aus. Jennifer seufzte. Doch sie selbst hatte sich ja für das ruhige Leben ohne größeren Kick entschieden. Beim Mittagessen in der Kantine war sie nicht ganz bei der Sache.

»Hallo, Jenni – ich habe dich schon zweimal etwas gefragt!«

Ihr Lieblings-Kollege patschte ihr freundlich auf die Hand.

»Äh, ja, tut mir leid. Ich bin heute etwas müde!«, versicherte sie schnell. Das Gespräch plätscherte an ihr vorbei. Morgen rufe ich ihn an, beschloss sie. Doch dann war da keine Zeit, denn der Tag war ausgefüllt mit Terminen, Besprechungen und anderen Nebensächlichkeiten. Kurz vor Dienstschluss schlug sie sich mit dem Handballen vor die Stirn. Wer sagte denn, dass sie ihn vom Verlag aus anrufen sollte? Angesichts der Thematik wäre es sowieso viel optimaler, wenn sie das Telefonat von zu Hause aus führte. Die schwarze Mappe war eigentlich auch besser in ihrem privaten Umfeld aufgehoben. Sie packte den Hefter mit seiner Visitenkarte in die Tasche und machte sich auf in die Dämmerung. Ja. Am Abend wäre der richtige Zeitpunkt. Etwas später – sie hatte plötzlich gar keinen Hunger auf Abendbrot – saß sie neben ihrem Telefon. Wie beim ersten Mal klopfte ihr Herz bis zum Hals, als sie seine Nummer wählte. Es tutete endlos, dann ging ein Anrufbeantworter an. So ein Ärger! Trotzdem beschloss sie, eine Nachricht zu hinterlassen.

»Hier ist Jennifer Lange«, stieß sie hervor.

»Ich habe über Ihren Vorschlag nachgedacht. Bitte rufen Sie mich unter meiner Privatnummer an. Sie müsste auf ihrem Gerät angezeigt werden.«

Schnell legte sie wieder auf. Als sie sich erhob, klingelte ihr Handy. Er war dran.

»Guten Abend, Frau Lange. Ich habe mich über Ihre Nachricht gefreut. Darf ich trotz Ihrer übereilten Flucht hoffen?«, fragte er mit tiefer Stimme. An ihrem Klang erkannte sie, dass er lächelte.

»Ehrlich gesagt bin ich immer noch etwas unsicher, was genau das alles bedeutet«, gab sie zu.

»Es ist schön, dass Sie mir gegenüber offen sind. Denn das ist die Grundlage für alles Weitere, das zwischen uns geschehen kann«, antwortete er und ergänzte: »Ich habe mir überlegt, dass vielleicht alles etwas holterdiepolter vonstattengeht. Deshalb könnten wir noch einen Zwischenschritt einfügen, damit Sie ganz sicher sein können.«

Er fügte eine bedeutungsvolle Pause ein.

»Ja, und das wäre?«, platzte sie heraus. Er lachte leise.

»Bevor wir uns treffen, erhalten Sie von mir noch einen weiteren Text. Es geht dabei um Sie und mich und das Ganze ist bereits Teil des geplanten Romans. Ich beschreibe, wie das gemeinsame Essen nach meinen Wünschen hätte ausgehen können.«

Sie atmete tief ein. Das würde ihr noch eine kleine Verschnaufpause ermöglichen.

»Gut, ich bin einverstanden. Bitte schicken Sie mir das Schreiben an meine Privatanschrift. Nicht auszudenken, wenn es im Verlag in falsche Hände gerät!«

Jetzt lachte er laut.

»Sie vertrauen mir also genug, um mir Ihre persönliche Anschrift mitzuteilen?«, fragte er.

»Haben Sie sich das gut überlegt? Ich könnte ein perverses Monster sein und Ihnen auflauern.«

»Ja, das könnten Sie«, antwortete sie ruhig und ergänzte trocken: »Wie das Biest und die Schöne.«

Dann war sie diejenige, die kicherte. In den nächsten Tagen hatte sie es immer besonders eilig, nach Hause zu kommen. Doch sie musste sich wohl noch etwas gedulden. Erst am Freitag angelte sie einen braunen Umschlag aus dem Kasten. Der Brief sah extrem unauffällig aus. Wunderbar. Schnell steckte sie ihre Beute in die Tasche und nahm die Treppenstufen zu ihrer Wohnung im Laufschritt. Sie war gierig auf das, was er geschrieben hatte. Einen Augenblick später riss sie den Umschlag mit fliegenden Fingern auf und zerrte den Inhalt heraus. Wieder ein schwarzer Hefter mit Anschreiben:

Liebe Frau Lange,

ich freue mich, dass wir uns einen Schritt aufeinander zubewegt haben. Es ist ganz wichtig, dass Sie Ihre Entscheidung, sich näher auf mich einzulassen, auf einer soliden und sicheren Basis treffen. Ich lade Sie zunächst auf eine Fantasiereise ein. Dies ist nur eine Variante unter vielen. Bitte lassen Sie mich nach der Lektüre wissen, was Sie davon halten.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen,

Ihr Alexander Gernot

Ja, genau so sollte es sein. Bevor sie sich in das Manuskript vertiefte, wollte sie es sich noch etwas gemütlicher machen. Sie zog den Mantel aus, hängte ihn ordentlich an die Garderobe und beschloss, sich erst noch einen Salat mit Knusperbaguette zu bereiten. Dazu ein Glas Rotwein wäre die perfekte Ergänzung. Als sie die Gurke schälte, musste sie in sich hinein kichern. Wie passend, sie gerade jetzt zu verspeisen!

Endlich war es so weit. Sie las:

Im Restaurantflur half er ihr in den Mantel. Dann geleitete er sie zur Tür und berührte sie dabei flüchtig, fast zufällig an der Taille. An ihrer Körperhaltung merkte er, dass sie darauf reagierte. Draußen wehte ihnen ein kühler Frühherbst-Wind entgegen. Sie schmiegte sich an ihn. Schützend legte er den Arm um ihre Schultern. Er sehnte sich danach, sie an sich zu ziehen und ihr einen Kuss zu geben.

Hach, wie romantisch, schoss es ihr durch den Kopf. Priamos war trotz seines naturburschenartigen Aussehens ein Gentleman. Doch das waren bekanntlich die gefährlichsten Vertreter ihrer Art.

»Soll ich dich nach Hause bringen? Oder möchtest du noch mit zu mir kommen?«, fragte er stattdessen. Durch den Wollstoff ihres Mantels spürte er ihre Schultern. Sie bebte. Lag es nur an der Kälte?

»Lass uns zu dir gehen«, stieß sie hervor. Sie blieben stehen. Er zog sie zu sich heran und schaute in ihre wunderschönen, blauen Augen. Ihre Brust hob und senkte sich wie die einer kleinen, zitternden Taube. Langsam wanderte sein Blick zu ihrem roten Mund. Er beugte sich zu ihr, war ganz nah an ihrem Gesicht. Der betörende Duft ihres Parfums und ihres Haars stieg ihm in die Nase. Dann verschmolzen ihre Lippen zu einem innigen Kuss. Sie öffnete ihre süßen, saftigen Lippen, ließ seine Zunge hinein, gab sich seiner Führung hin. Er hätte ihr direkt auf der Straße die Kleidung vom Leib reißen können, doch er zügelte sich. Keuchend ließen sie voneinander ab.

»Ey, Alta, habt ihr kein Zuhause?«

Unter Gegröle torkelte eine Horde betrunkener Jugendlicher an ihnen vorbei. Er wollte nur noch hier weg, um endlich ungestört zu sein. Zum Glück hatte er in der Nähe geparkt.

»Komm schnell mit in mein Auto«, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie erschauderte. Die nächsten fünfzehn Minuten erschienen ihm unendlich, doch dann war es so weit. Er hielt vor seinem etwas abgelegenen Einfamilienhaus. Schnell stiegen sie aus und gingen durch den Garten zum Eingang. Er schloss die Tür auf, zog sie hinein und umarmte sie. Eng umschlungen standen sie in seinem Flur. Erst küsste er sie leidenschaftlich, dann packte er in ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten. Ihre Kehle bot sich ihm mit klopfender Halsschlagader dar.

»Gibst du dich mir hin?«, fragte er und umfasste ihren Hals mit der Hand, nicht zu fest, aber spürbar. Es tat so gut, sie unter Kontrolle zu haben, ihre Angst und ihre Erregung zu spüren. Sie wand sich unter seinem Griff und stieß hervor: »Ja, mach mit mir, was du willst.«

Sanft und bestimmt drückte er sie auf die Knie herunter und presste ihr Gesicht in seinen Schritt. Sie musste seine Erektion spüren.

»Leg deine Hände nach hinten auf den Rücken und umfass mit der linken dein rechtes Handgelenk.«

Sie gehorchte.

»Jetzt machst du mit den Zähnen meinen Reißverschluss auf und holst ihn mit dem Mund heraus. Die Hände bleiben auf dem Rücken.«

Er ließ sie los. Mit feuchten Augen schaute sie von unten zu ihm auf und nickte. Bei diesem Anblick und der Erwartung ihrer Zunge an seinem Schwanz schoss ihm noch mehr Blut in die Lenden. Sie stellte sich geschickt an, wie sie mit den Zähnen nach dem Reißverschluss schnappte und ihn dann mit einem Surren herunterzog. Sein harter Schwengel war immer noch gefangen im Slip, obwohl er sich fordernd nach vorne drängte. Außerdem störte der geschlossene Hosenknopf. Nun zeigte sie echtes Durchsetzungsvermögen. Seitlich biss sie in den Knopf und riss ihn durch eine Drehbewegung mit dem Kopf ab. Dann spuckte sie ihn mit einem frechen Blick nach oben auf den Fußboden. Das war ihm dann doch zu viel. Mit festem Griff packte er ihre Wangen und drückte sie zusammen. Ihr Mäulchen, das er gleich stopfen würde, schob sich zu einem süßen Flunsch nach vorne. Der Druck seiner Finger musste schmerzen, denn sie kniff die Augen zusammen.

»Wer hat hier etwas von Zerstören gesagt? Du wirst den Schaden, den du gerade angerichtet hast, reparieren«, sagte er mit sanfter Stimme und fügte hinzu: »Später. Mach weiter und zeig, ob du geschickt bist.«

Sie war es. Vorsichtig zog sie seine Hose mit den Zähnen herunter und angelte dann seinen Kolben mit der Zunge aus dem Slip. Mit einem Zischen sog er die Luft ein, als er ihre nasse Zunge an seiner geschwollenen Eichel spürte. Sie umkreiste den Fleischpilz und ließ ihn dann schmatzend in den Mund hinein und wieder heraus gleiten, tief und immer tiefer. Ein unglaubliches Lustgefühl durchschoss ihn und er musste sich konzentrieren, um sich nicht sofort in ihre Kehle zu ergießen. Er packte ihren Kopf und drückte sie keuchend zurück.

»Das ist gut, sehr gut«, lobte er und versuchte, wieder einigermaßen zu Verstand zu kommen. Er hatte noch mehr mit ihr vor.

Jetzt wurde es richtig spannend. Sie merkte, dass ihr Puls während der Lektüre nach oben gegangen war. Das, was sie las und sich dabei vorstellte, erregte sie. Sehr bedauerlich, dass sie die Gurke schon zu kleinen Scheibchen verarbeitet hatte. Und ihr war jetzt gar nicht mehr nach Essen zumute. Wie sich sein Schwanz wohl in ihrem Mund anfühlen würde? Sie hatte plötzlich Lust, zu schlecken und seinen Kolben tief einzusaugen. Stöhnend fuhr sie sich mit der Hand zwischen die Beine. Die Naht der Jeans drückte genau an der richtigen Stelle und sie bewegte ihr Becken hin und her. Dann mahnte sie sich selbst, aufzuhören. Sie wollte sich ihre Lust noch etwas aufsparen und erst ein Stückchen weiterlesen.

Er packte sie im Nacken und zog sie neben sich her. Sie stolperte mit, so gut es ging. Die Hände hatte sie immer noch hinter ihrem Rücken verschränkt. Braves Mädchen. Er öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer und stieß sie auf das schwarz bezogene Bett. Bäuchlings lag sie nun vor ihm. Dies war eine sehr schöne und ausbaufähige Position. Jetzt störten nur noch die Klamotten. Langsam fing er an, sie auszuziehen. Er hatte Zeit, viel Zeit. Er streifte ihr die Schuhe von den Füßen, fasste um ihren Leib herum und öffnete Hosenknopf und Reißverschluss. Dann streifte er die Hose herunter. Sie trug halterlose Strümpfe und einen winzigen, schwarzen Slip. Ein prachtvoller Anblick bot sich ihm durch ihre entblößten, prallen Hinterbacken, die sich wie Vollmonde aus dem Dämmerlicht hervorhoben. Ihn interessierte, ob sie feucht war.

»Mach die Beine breit!«, befahl er. Nur ein kleines Stück Stoff trennte ihn noch von ihrer Möse. Er hakte seinen rechten Zeigefinger in den String und zog ihn zur Seite. Blitzblank rasierte, üppige Schamlippen boten sich seinem Blick dar. Sie seufzte leise. Mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand drückte er die kleinen Wülste auseinander. Ein betörender, süßlicher Duft stieg ihm in die Nase. Ihre nasse, glänzende Frucht offerierte sich ihm. Er beschloss, davon zu kosten und kniete sich zwischen ihre weit gespreizten Beine.

Jennifer konnte kaum noch an sich halten. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Nicht auszudenken, wie sich seine Zunge in ihrer Spalte anfühlen würde!

Er begann langsam und unter kleinen Bissen, mit dem Mund von ihrer rechten Kniekehle aus nach oben zu wandern. Seine Bartstoppeln kratzten über den Strumpf und dann über ihre nackte Haut, je näher er ihrem Lustzentrum kam. Sie jammerte vor sich hin. Kurz vor ihrer Pforte stoppte er und ging zur linken Kniekehle über. Wieder das gleiche Spiel. Zwischen ihren Schamlippen glitzerte es verheißungsvoll. Dann hieb er seine Zähne plötzlich kräftig in ihre linke Pobacke und biss zu. Das feste, weiße Fleisch schmeckte köstlich und leicht nach Salz.

»Bitte«, stieß sie hervor. Sofort richtete er sich auf und packte sie fest im Nacken.

»Du hast nichts zu wollen. Schon vergessen?«, fragte er streng. Zum Glück war sein Bett für derartig störrische Fälle gerüstet. Ganz aus schwarzem, stabilen Metall gefertigt, bot es eine Vorrichtung, der Sklavin Fußfesseln anzulegen, diese an den Bettpfosten zu befestigen und den Schritt weit auseinander zu halten. Nach ein paar Handgriffen seinerseits konnte sie ihre wunderschönen Beine nicht mehr zusammenführen. Dann band er ihre Hände auf dem Rücken zusammen. So war sie ihm ganz ausgeliefert. Anschließend packte er sie von oben an den Hüften, hob sie ein Stück in die Höhe und schob ihr einen stabilen Lederhocker unter das Becken. Ihr Kopf lagerte nun niedriger als ihr Unterleib und er kam bequem an alle ihre Öffnungen heran. Sie war schon mehr als feucht, wie er mit einem Handgriff zwischen ihre saftigen Lippen feststellte. Bei seiner Berührung stieß sie einen kurzen Schrei aus. Sofort versetzte er ihr einen leichten Klaps auf die Hinterbacke, in die er eben noch gebissen hatte. Nicht allzu fest und doch spürbar. Dann ging er von hinten mit der Zunge in ihre Muschi, schleckte den süß-salzigen Honig auf und sog ihren Duft ein. Er zog einen Kreis um den Kitzler herum und peitschte den empfindlichen Punkt mit kleinen Zungenschlägen. Ihre Pflaume zuckte. Die kleinen Schamlippen waren geschwollen und drückten die großen auseinander. Sie war bereit, ihn zu empfangen. Doch er beschloss, sich diese Freude noch aufzusparen. Er beugte sich zu ihr nach unten und raunte ihr ins Ohr: »Ich werde dich heute nicht ficken. Das ist deine Strafe für deinen Ungehorsam.«

Sie wimmerte enttäuscht und wackelte mit den Hüften hin und her, wohl um ihn umzustimmen. Er nahm seinen Schwengel und zog ihn durch die glitschigen Lippen, als wolle er in sie eindringen. Am liebsten hätte er sein pochendes Geschlechtsteil tief in sie hineingeschoben. Mit aller Willenskraft zähmte er sich. Seine Eichel war mit ihrem Lustsaft beschmiert. Er zog sich zurück und legte selbst Hand an, ergoss sich mit einem langen Stöhnen auf ihren Hintern. Das Sperma lief in Bahnen ihren Rücken herauf. Plötzlich merkte er, dass sie weinte. Erschreckt beugte er sich zu ihr hinab, nahm sie zärtlich in den Arm und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.

»Mein armer Liebling«, flüsterte er ihr ins Ohr.

»Glaub mir, es ist besser so.«

Schnell löste er ihre Fuß- und Handfesseln, schob den Hocker beiseite und schlüpfte mit ihr zusammen unter die Decke. Dann umarmte er sie. Sie beruhigte sich ein bisschen.

»Ich dachte nur … ich wollte …«, stammelte sie.

»Ich weiß, du wolltest, dass ich dich ganz nehme. Doch meine erste Lektion lautet: ›Du musst lernen, deine Lust zu zügeln‹.«

Sie war enttäuscht. Die heiße Erregung, in die sie die Lektüre versetzt hatte, war verflogen. Dann sah sie, dass auf der nächsten Seite noch etwas mit der Hand geschrieben stand. Das sah ihm ähnlich! Schnell blätterte sie um und las:

Liebe Jennifer,

den letzten Schritt bin ich mit Absicht nicht gegangen, denn ich möchte der Realität nicht vorgreifen. Wenn du dich ganz und mit aller Konsequenz auf mich einlassen möchtest, komm nächste Woche am Samstag um 14:00 Uhr auf den Wald-Parkplatz bei der Burgruine. Ich habe etwas Besonderes mit dir vor. Bitte zieh feste Schuhe an, die über die Knöchel reichen. Wenn du nicht da sein wirst, werde ich dich in Ruhe lassen.

Dein Alexander Gernot

Hm. Das klang ja geheimnisvoll. Ob er mit ihr wandern wollte? Es war ein Parkplatz, der häufig von Spaziergängern genutzt wurde. An einem Samstagnachmittag würde er sie auch kaum über die Motorhaube des Autos legen, denn dann wimmelte es dort von Familien mit Kindern und anderen Ausflüglern. Andererseits konnte sie sich nicht vorstellen, dass das bisherige »gedankliche«

Vorspiel nun in ein ganz alltägliches Freizeit-Event münden sollte. Sie seufzte. Der Mann schaffte es, dass sie dauernd an ihn denken musste – tagsüber bei der Arbeit und insbesondere in der Nacht. Er stellte für sie ein Rätsel dar. Das, was er in seinen Texten beschrieb, erregte sie sehr. Warum nur hatte sie so viele Jahre im Dornröschenschlaf verbracht? Sie beschloss, sich vor dem nächsten Treffen mit Priamos im Internet weitere Informationen über Sadomasochismus zu beschaffen. Sie hatte ja noch eine Woche Zeit. Plötzlich klingelte das Telefon. Andrea war am Apparat. Das passte gut!

»Hey, wie läuft es mit dem heißen Journalisten? Erzähl doch mal!«, wollte die Freundin wissen.

»Nächste Woche wird es ernst!«, verkündete Jennifer.

»Aha? Wieso ausgerechnet nächste Woche?«, fragte Andrea.

»Er hat mir einen Text geschickt, wo er beschreibt, was er gerne mit mir machen möchte. Wenn ich bereit bin, mich auf ihn einzulassen, soll ich zu einem Parkplatz kommen.«

Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Mit festen Schuhen, die über die Knöchel reichen.«

Andrea fing an, zu lachen.

»Will er mit dir durch den Wald marschieren? Ich wüsste da etwas Besseres. Oder ist es so ein Parkplatz, auf dem sich freizügige Paare treffen?«

Wie bitte? Das stimmte auf keinen Fall.

»Nein, es ist ein stinknormaler Ausflugs-Parkplatz in reizvoller Umgebung. An Samstagnachmittagen verkehren da auch sehr viele Leute«, erklärte Jennifer.

»Ihr seid auf jeden Fall merkwürdig«, stellte Andrea fest.

»Andere wären schon zur Sache gekommen, wenn so viel Einigkeit besteht. Aber das gehört wohl irgendwie zu euren Spielchen.«

Jennifer nickte vor sich hin, auch wenn die andere sie nicht sehen konnte.

»Ja, es ist eine Art Spiel. Es fasziniert mich und der Typ schafft es, dass ich dauernd an ihn denken muss.«

»Ganz ehrlich, Jenni: Ich beneide dich glühend«, gab Andrea zu.

Die Le(c)ktorin | Erotischer SM-Roman

Подняться наверх