Читать книгу Pension Kleine Möwe Band 2: Zeit für Entscheidungen - Lynda Lys - Страница 8
2. Kapitel
ОглавлениеDer silberfarbene Mercedes mit Sylter Kennzeichen hielt direkt vor der Pension Kleine Möwe. Ein hagerer Mann mit einem hellen edlen Anzug stieg aus, zog ein blütenweißes Taschentuch aus der Jackentasche und wischte sich damit über das Gesicht. Anschließend ging er um seinen Wagen herum, öffnete die Kofferraumhaube und zog einen kleinen Reisekoffer heraus. Er stellte ihn ab, zog den Griff nach oben und betätigte im Innenraum der Heckklappe einen Knopf. Die Kofferraumhaube senkte sich automatisch und mit einem leisen Piepton verschloss er das Auto. Gleich darauf packte er den Griff seines Köfferchens und ging auf das Gartentor zu. Die gummierten Räder waren auf dem Asphalt kaum zu hören.
Wencke beobachtete die ganze Szene von Weitem und musste jetzt doch etwas schmunzeln, als der Mann zum wiederholten Mal sein Taschentuch zog und sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte.
Warum zieht er nicht einfach sein Jackett aus?, überlegte Wencke und schüttelte verständnislos den Kopf. Bei der Hitze einen Anzug zu tragen, das muss man schon wollen, dachte sie und zuckte mit den Schultern. Sie legte ein Lächeln auf und ging dem neuen Gast entgegen.
»Sie müssen Herr Popojew sein«, begrüßte sie ihn freundlich über den Gartenzaun hinweg. Sie öffnete das kleine Gartentor und streckte ihm die Hand entgegen. Der hagere Mann blieb stehen, musterte sie einen Moment lang eindringlich und streckte ihr schließlich ebenfalls seine Hand entgegen. Wencke umfasste seine schmalgliedrige Hand und schüttelte sie kurz, während sie innerlich erschrak. Der neue Gast war eine düster dreinblickende Person mit stechend blauen Augen. Wencke wusste nicht warum, aber es lief ihr für einen kurzen Moment ein leichter Schauer über den Rücken. Solche kalten Augen hatte sie noch nie gesehen!
Trotzdem lächelte sie weiter. »Herzlich willkommen in der Pension Kleine Möwe. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anfahrt?« Auf die Idee, dass er ein Sylter war, kam sie nicht. Warum auch? Ein Ortsansässiger, der sich ein Zimmer in einer Pension auf Sylt nahm? Eher unwahrscheinlich. Herr Popojew nickte nur grimmig.
»Dann zeige ich Ihnen jetzt Ihr Zimmer«, sagte Wencke und ging in Richtung Haus. Schweigend folgte er ihr. Sie führte den Herrn auf die Rückseite des Hauses, öffnete die Eingangstür und stieg die Treppe hinauf. Oben in dem großen Flur blieb sie vor dem Möwenzimmer stehen und reichte ihm die Zimmerschlüssel.
»Frühstück gibt es von acht bis zehn. Sollten Sie wünschen, früher zu frühstücken, kein Problem, dann sagen Sie mir einfach Bescheid.«
Wladimir Popojew presste ein »Dankeschön« durch seine schmalen Lippen und verschwand im Zimmer.
*
Piet, Haro und die Kinder kamen vom Strand zurück. Das Gekreische der Kinder hörte Wencke bereits im Garten und sie eilte der Gruppe entgegen.
Sie schickte die Kinder ins Badezimmer zum Händewaschen, denn was sie jetzt ihrem Bruder und ihrem Ehemann zu erzählen hatte, war nicht für Kinderohren bestimmt.
»Unser neuer Gast ist angekommen, Herr Popojew«, überfiel sie die beiden mit einer flüsternden Stimme. Piet blieb abrupt stehen.
»Na und, ist er so besonders, eine Berühmtheit oder so?«
»Äh, nein«, antwortete sie und schüttelte den Kopf.
»Warum flüsterst du dann so?« Piet sah sie fragend an.
»Mit dem stimmt was nicht. Er sieht gruselig aus. So was kenne ich nur aus dem Fernsehen. Ich weiß nicht ...« Sie zog schaudernd ihre Schultern hoch und schüttelte sich leicht. Haro legte den Arm um die Mitte seiner Frau und zog sie an sich, er grinste.
»Du siehst eindeutig zu viele Gruselfilme und Krimis«, schmunzelte er. »Bloß, weil er gruselig aussieht, muss er doch nicht gleich ein Bösewicht sein.«
»Ich weiß nicht ...«, murmelte sie zum wiederholten Mal.
»Komm, lass uns reingehen, bevor die Kinder eine Badelandschaft aus unserem Bad machen«, sagte Haro und zog sie mit sich.
Der Tag neigte sich dem Ende zu. Piet werkelte noch ein klein wenig im Nebengelass, schließlich war er nicht zum Vergnügen hier. Er wollte in der einen Woche, in der er hier verweilte, so viel wie möglich schaffen. Der nächste Tag war ein Sonntag, da konnte er nur stille Arbeiten ausführen, denn sicherlich wären weder die Gäste noch die Nachbarn begeistert darüber, wenn er hämmerte, bohrte oder sägte. Nachdem Piet zum Abendessen gerufen wurde, legte er sein Werkzeug beiseite und ging zurück ins Haus. Wencke hatte die Kinder bereits gebadet und das Essen vorbereitet, Haro deckte gerade den Tisch.
»Ich werde nach dem Essen noch mal für ein Stündchen rübergehen«, verkündete Piet, als er
»Lieber Schwager, kannst du bei dem Funzellicht im Nebengelass dann überhaupt noch was sehen?«, fragte Haro und gab ihm einen kräftigen Schlag auf den Rücken.
»Na klar doch, ich habe selbstverständlich meine Bauleuchte dabei. Die erhellt das komplette Gebäude. Ohne die gehe ich auf keine Baustelle«, erwiderte Piet und setzte sich neben Mia.
Er kitzelte der Kleinen hinter dem Ohr. »Bist du schon wegen deines großen Tages aufgeregt?«, fragte er sie und Mia nickte.
»Ja, Onkel Piet. Bald komme ich in die Schule. Kommen Tante Sarah und Theo wirklich zu meiner Einschulungsfeier?«, fragte sie und schaute Piet erwartungsvoll an.
»Aber natürlich, versprochen ist versprochen«, lachte Piet und kniff ihr zart in die Wange. Haro und Wencke schauten sich über den Tisch hinweg an und lachten. »Oh ja, das wird auch für uns ein großer Tag werden, unsere Kleine kommt zur Schule. Oma und Opa kommen an diesem Tag auch extra aus Flensburg. Sie wollen es sich natürlich nicht entgehen lassen, wenn ihre Enkelin eingeschult wird«, sagte Wencke und strich ihrer Tochter sacht durchs Haar.
»Was ist denn mit deinen Eltern, Haro? Hast du schon eine Antwort von ihnen, ob sie nun kommen oder nicht?«, fragte Wencke ihren Mann. Dieser sah leicht betreten aus, als er antwortete. »Ich weiß es nicht genau. Ich hatte den beiden zwar Bescheid gegeben, doch so richtig Ja oder Nein haben sie nicht gesagt. Mutti sagte, dass sie genau zu diesem Zeitpunkt mit Papa eine Reise gebucht hatte. In die Türkei. Ob sie den Termin der Reise verlegt hat ... ich weiß es nicht«, murmelte er mehr zu sich selbst. Wencke ließ es dabei beruhen und gab sich mit der Antwort vorerst zufrieden. Sie kannte ihre Schwiegereltern. Sie ließen sich immer gerne etwas Zeit und mehrmals bitten, wenn es um solche Dinge ging. Wencke fand das zwar unmöglich, aber ändern konnte sie es auch nicht. Sie hatte es in all den Jahren aufgegeben, Haros Eltern dahingehend zu erziehen. Mittlerweile war sie auf dem Standpunkt: entweder sie kamen oder sie ließen es bleiben. Ihre Devise war: Wer nicht kommt, braucht nicht gehen.
»Was macht denn dein geheimnisvoller Gast?«, erkundigte Piet sich bei seiner Schwester. Wencke zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn seit der Ankunft nicht mehr gesehen«, antwortete sie.
Nach dem Abendessen verzogen sich die Männer auf die Terrasse, denn Piet hatte sich entschieden, nun doch nicht noch mal hinüber ins Nebengelass zum Arbeiten zu gehen, und Wencke brachte die Kinder zu Bett. Janis war hundemüde und gähnte schon während des Essens und Mia erging es auch nicht besser. Sie wollte aber unbedingt noch etwas aufbleiben und nicht gleichzeitig mit ihrem kleinen Bruder ins Bett. Schließlich war sie die Ältere und behaarte auf den Standpunkt, dass sie das Recht hätte, später schlafen zu gehen. Wencke erlaubte ihr, noch eine Viertelstunde ihre kleine Nachttischlampe anzulassen. Sie legte ihr eine Hörspiel-CD in den kleinen Musikturm ein, deckte sie zu und ermahnte sie, die Lautstärke so leise zu lassen, damit Janis im Nebenzimmer schlafen konnte.
*
Der nächste Morgen versprach, wieder ein schöner Tag zu werden. Ein strahlend blauer Himmel tauchte die Pension Kleine Möwe in ein weiches Licht, die frische, salzige Meeresluft, die ein leichter Wind zur Pension herüberwehte, zauberte bei den meisten Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Nur nicht bei Wladimir Popojew. Wencke hatte das Frühstücksbuffet zu acht Uhr vorbereitet und stellte gerade eine Kanne mit frischem Kaffee auf den Tisch, als Herr Popojew mit einem missmutigen Gesicht in den Frühstücksraum trat.
»Moin«, grunzte er in Wenckes Richtung und setzte sich an den gedeckten Tisch.
»Guten Morgen, Herr Popojew, ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht?«, erkundigte Wencke sich fröhlich und schraubte den Deckel der Thermoskanne leicht auf.
»Kaffee?«, fragte sie. Er nickte nur. Sie goss das dunkle Gebräu in seine Tasse und stellte sie vorsichtig auf den Tisch zurück. Wencke unternahm den nächsten Versuch, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. »Haben Sie heute bei diesem schönen Wetter schon etwas geplant?«
»Haben Sie eine Tageszeitung hier?«, war seine Gegenfrage und schnitt sich dabei ein frisches Brötchen auf.
»Ich kann Ihnen die Hallo Sylt oder die Sylter Rundschau anbieten«, erwiderte Wencke und schaute in abwartend an.
»FAZ?«, knurrte er.
»Bitte?«
»Haben Sie auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung?«
Wencke fing an zu stottern. »Äh, nein, die kann ich Ihnen leider nicht anbieten«, sagte sie und schaute ein klein wenig schuldbewusst auf ihren Gast.
»Schade!«, grunzte er und biss in sein Brötchen. Wencke fühlte sich in seiner Gegenwart wie ein dummes Schulmädchen. Sie straffte ihre Schultern nach hinten, hob den Kopf ein klein wenig höher und legte ihr bezauberndstes Lächeln auf.
»Wenn Sie noch etwas benötigen, Herr Popojew, ich bin nebenan«, sagte sie mit fester Stimme und verließ den Frühstücksraum erhobenen Hauptes.
»Also, irgendwas stimmt nicht mit dem«, schnaufte sie leise, als sie sich an den Frühstückstisch ihrer Küche setzte. Die Kinder, die von Haro bereits frisch gewaschen und angezogen am Tisch saßen, schauten ihre Mutter an.
»Was soll mit dem nicht stimmen?«, fragte Piet und schenkte sich Kaffee ein.
»Er wirkt so unheimlich, seine Augen ... als wenn sie dich durchbohren wollten«, flüsterte sie.
»Ach, hör auf damit!«, rief Haro, »du machst den Kindern ja Angst.« Mia und Janis schauten erschrocken von ihrer Mutter zu ihrem Vater.
»Ist er ein Verbrecher?«, flüsterte Mia und riss ihre Augen weit auf. Janis schielte zur verschlossenen Tür des Gästeraums.
»Hat er ein Messer?«, fragte er leise und rückte mit seinem Stuhl näher an seinen Vater heran.
»Da siehst du, was du angerichtet hast, liebes Schwesterchen«, grinste Piet. Er hob seinen Teelöffel in die Luft und wirbelte damit über seinen Kopf. »Ich vertreibe alle Bösewichte, die uns hier in diesem Haus bedrohen«, beschwörte er theatralisch und brachte somit die Kinder zum Lachen.
Nach dem Frühstück begab Wencke sich nach oben zu den Gästezimmern, denn heute sollten die nächsten Feriengäste eintrudeln, ein Seniorenehepaar. Für sie war das Leuchtturmzimmer vorgesehen. Frische Wäsche hatte sie bereits am Vortag aufgezogen, heute wollte sie nur kräftig durchlüften. Sie stieg die Treppe nach oben und betrat den großen Flur. Sie blieb am Treppenabsatz stehen, denn dumpfe Worte drangen an ihr Ohr. Normalerweise respektierte sie die Privatsphäre ihrer Gäste, doch hier konnte sie nicht anders, sie lauschte.
»Dann verkauf doch die Klunker«, hörte sie die grimmige Stimme von Wladimir Popojew. »Davon kannst du ’ne Weile leben.« Wencke stockte der Atem. Schnell sah sie zu, dass sie ins Leuchtturmzimmer kam, sie hatte genug gehört. Leise öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein. Sie riss die Gardinen zur Seite und öffnete weit das Fenster. Sie lehnte sich über das Fensterbrett und sog die frische Luft in ihre Lungen.
Ich wusste es, dachte sie, mit dem Typen ist nicht alles koscher.
Die Möwen, die wie Aasgeier kreischend über der kleinen Pension ihre Kreise zogen, schienen ihr mit dem Gekreische recht zu geben. So empfand es jedenfalls Wencke. Sie schlich zur Tür hinaus, schloss sie leise und blieb noch für einen kurzen Moment am Treppenabsatz stehen, doch nichts war zu hören. Wencke hastete die Treppe hinunter und verließ fast fluchtartig das Haus. Sie ging durch den Garten und traf im vorderen Bereich Haro, Piet und die Kinder an. Sie spielten Fußball und Janis juchzte vor Begeisterung, als er gerade ein Tor schoss. Jubelnd riss er die Arme nach oben und klatschte sich mit seinem Onkel ab, während Mia mit ihrem Vater schimpfte, warum er als Torwart den Ball nicht gehalten hatte.
Piet ließ sich ins Gras fallen und schnaufte wie eine Lokomotive.
»Ich mache jetzt im Nebengelass weiter«, sagte er, noch völlig außer Atem und sprang auf die Füße. Er klopfte sich die Hose ab und machte sich auf den Weg. Die erste Trennwand hatte er bereits am Vortag gestellt, heute wollte er die Rigipswände verputzen und die Decke frisch weißen. Das kleine Büro für Wencke nahm langsam Gestalt an.
»Wir sollten uns langsam Gedanken über Mias Einschulung machen«, sagte Wencke und setzte sich neben Haro auf eine Gartenbank. Sie beobachteten die Kinder, wie sie weiter Fußball spielten und fröhlich lachend durch den Garten rannten. »Was ist denn mit deinem besten Freund Jürgen?«, wollte Wencke von ihrem Mann wissen. »Kommt er nun mit seiner neuen Freundin Steffi?«
»Ich hatte am Freitag mit ihm gesprochen«, antwortete Haro. »So wie es aussieht, wird er wohl mit Steffi kommen. Wie schaut es denn mit den Zimmern aus, bekommen wir alle unter?«
Wencke strich sich über das Nasenbein. »Lass mich kurz zusammenrechnen. Also, da wären meine Eltern, für sie habe ich das Möwenzimmer gedacht. Mein Bruder mit Sarah und Theo ins Strandkorbzimmer, weil es das größte ist und Jürgen mit Steffi das Leuchtturmzimmer. Ich habe für diesen Zeitraum keine Reservierungen angenommen, also passt es.«
»Und meine Eltern?«, fragte Haro.
»Tja, die haben ja nicht mal zu- oder abgesagt«, erwiderte Wencke und verzog etwas ihr Gesicht. Der Missmut war ihr deutlich anzumerken.
»Ich werde meine Mutter heute Abend nochmals anrufen«, erklärte Haro.
»Mal schauen wie weit Piet mit dem Ausbau des Büros kommt, dann könnten sie dort übernachten«, überlegte Haro laut. Er stand auf, um nach den Kindern zu schauen, denn es war ihm auf einmal zu ruhig im Garten und die Kinder waren verschwunden.
Wencke blieb auf der Bank sitzen und schloss die Augen. Sie streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen und genoss die Stille, als plötzlich die Stimme von Wladimir Popojew an ihr Ohr drang. Er musste an der Seite des Hauses stehen und sah sie nicht, denn sie saß an der Vorderseite des Hauses.
»Du kannst sie nicht verkaufen? Dann versetze die Klunker im Pfandhaus, da bekommst du sofort Geld, stell dich nicht so an!«
Wencke wagte kaum zu atmen, als sie diese Worte hörte. Sollte sie aufstehen und weggehen? Schließlich handelte es sich hier um ein Privatgespräch.
Hatte er nicht vorhin bereits solche Worte benutzt?, fragte sie sich. Dann wieder Stille. Wencke setzte sich kerzengerade auf.
»Dann bring sie doch einfach um«, hörte sie die genuschelten Worte von Popojew. Wencke sprang von der Bank auf. Ein Verbrecher. Er vergibt den Auftrag, jemanden zu töten, oh mein Gott!, dachte sie und rannte ins Haus. Völlig aufgelöst und entsetzt suchte sie Haro. Er saß mit den Kindern auf den Fußboden im Wohnzimmer und baute mit ihnen eine Stadt aus bunten Legosteinen. Sie war nicht in der Lage, ein Ton herauszubringen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Haro an, und als er hochblickte, machte sie eine Kopfbewegung in Richtung Küche. Er stand auf und folgte ihr.
»Was ist denn los? Du bist ja ganz blass«, rief er besorgt und fasste Wencke bei den Schultern.
»Ich habe Herrn Popojew telefonieren gehört«, flüsterte Wencke und schluckte schwer. »Er hat soeben den Auftrag erteilt, jemanden umzubringen, eine Frau. Ich habe ganz genau gehört wie er sagte: ›Dann bring sie doch um‹«, schnaufte sie.
»Blödsinn«, rief Haro und schüttelte seine Frau.
Wencke atmete noch immer schwer. »Nein, wirklich. Das hat er gesagt«, raunte sie. »Wir müssen die Polizei rufen.«
Genau in dieser Sekunde fuhr ein Wagen vor. Die neuen Gäste kamen an.
»Reiß dich zusammen«, zischte Haro. »Ich werde ihn im Auge behalten, begrüß du die neuen Ankömmlinge«, sagte er und verließ die Küche. Wencke atmete noch einmal tief durch, strich sich durch das Haar, versuchte zu lächeln und trat in den Garten.