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2. Kapitel Hohelied, Vers 1

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Lutherbibel: Ich bin eine Blume zu Saron und eine Rose im Tal.

Elberfelder: Ich bin eine Narzisse Sarons, eine Lilie der Täler

Einheitsübersetzung: Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, eine Lilie der Täler

Andere schreiben: Ich bin die Herbstzeitlose von Sharon, die Hyazinthe der Täler.

: אני חבצלת השרון שושנת העמקים

'ani chavatselet hashsharon shoshannat ba'amaqim:

Welche Blume nehme ich? Da sind nichts als Fragen mit wo, wohin, bei ach, doch – und überhaupt, was ereignet sich? Das einzig richtig übersetzte Wort erscheint „ich“ und doch kann das täuschen. Mit [ana] geht אני „ich“ [ani] in gleich drei Richtungen, der Trauer oder widerfahren. Wieder ist die Abzweigung: Geht es dann zu einem Zweig in Richtung Stärke [on] אן oder nach [ejn] אין zum Nichts. Es verändert sich nicht das Wort, nur die Überlegung geht los zum Finden der Bezüge, weil in einer so besonderen Art geschrieben wurde.

„Eigenlob verwirrt“, sagt der bildliche Blumenstrauß. Da steht nur „ich“, und, die anderen?

Gehen wir etwas genauer heran. Für חבצלת [chavatselet] sei zu nehmen, Herbstzeitlose, Blume, Narzisse, Hyazinthe, Rose oder Lilie der Täler. Die botanische Auswahl ist chaotisch. Mal steht dieser lateinische Begriff Paneratium, mal steht Affodil als lateinischer Namen. Mir wäre der Pflanzenname egal. Die Blumen merke ich mir ohnehin bildlich, meist durch den Geruch und den Geschmack. Solche reichhaltigen Bilder kann ich nicht übermitteln und brauche, wenn die Blume nicht lebendig gezeigt wird, eben einen Namen für eine akustische oder schriftliche Weitergabe. Auch diese ist nicht eindeutig. Auch ein Ton wird modifiziert.

Ich will das „philosophische Wort“ nehmen und hoffe, damit löst sich das Rätsel. Vielleicht zerlegen wir חבצלת [chavatselet] zu חב צלת. Da ist חב von חבב lieben und von חבה [chaba] verstecken, aber „chiba“ gesprochen ist es Liebe. Ähnlich wie „chava“ klang auch „Eva“, חוה Mutter der Lebendigen, die sich versteckte wegen dem Sündenfall. חב [chav] ist schuldig. Da ist ein Unterschied, zwischen dem „B“ und dem in Frage stehenden „waw“, das nur als „B“ oder „W“ gesprochen wird. Es ist ein ganz anderes geschriebenes Wort, mit anderem Bezug. Was der Erklärung diente, galt später als unklar. Bei חבצלת [chavatselet] einer „Multiblume“ ist auch [tsela] die Schattenseite, oder das Braten? Was ist zu nehmen, Herbstzeitlose, Narzisse, Hyazinthe? Alle sind schöne Blumen. Nur, keine Herbstzeitlosen essen! So mancher Pferdebesitzer wunderte sich über die plötzlich auftretenden Krankheiten durch die giftigen Riesenblätter. Im Heu bemerken die Tiere sie nicht mehr, fressen dann das Übel. Anders ist es bei Safran, auch ein Art aus der Familie, ein kostbares Gewürz, von dem ein paar Fäden der Staubgefäße ein Gericht „verzaubern“.

Narzissen: Auch die sind giftig. Seltsam wird damit das Fühlen. Sie schmecken nicht. Wer weiß unter welchen Bedingungen sie gebraucht werden, oder einfach nur den Frühling verschönen. Wie duftet die Hyazinthe! Die Kosmetik- und Parfümindustrie nahm sie. Ich musste eine Menge an Wäsche wegwerfen, alles was je mit einem solchen Duft im Waschpulver gewaschen wurde. Das vertrug ich nicht. Es ging nicht weg. Zum Vergiften von Tieren soll diese Pflanze in manchen Ländern verwendet werden. Wer weiß ...

Bei חבצ לת [chavats let] der gebrochenen „Blume“ denke ich an "mildern", auch an חבש [chabasch] und [lot] statt חב(צ)לת [chab ats lot] mit verborgen am Zügel führen, binden, verbinden, eindämmen.

Das wäre der mildernde Zweig:

Liebes verbinden, Schuld eindämmen. Ahnungslosen Deckung geben.

Die Blume war vonהשרון Sharon, ein Ortsname. Auch er kommt nicht ungeschoren davon. Abgeteilt wird das „H“ als Artikel. Dann bleibt שר ון [sharon] oder שר ein starkes Ringen, vielleicht keines [shar ejn]? Oder ist die Wurzel ישר gerade, ehrlich. Dann kommt singen שיר.

Eine Lösung für den zweiten Teil des Verses :

שושנת העמקים [shoshannat ba'amaqim] um die tiefen Täler zu Freuden zu bringen.

ששון gesprochen [sason] ist gleich geschrieben wie [shoshanat] jubeln. ששון ist nicht botanisch ermittelbar, sondern glücklich sein, erfreuen, jubeln, begeistert sein. Feines weißes Linnen, ist ein weiterer doppeldeutiger Begriff.

Von der Farbe her stimmt es mit (mancher) Lilie überein. Es wird שושן [schoschan] zu „Rose“ wenn sie weiblich wird [schoschana]. Rosen können auch weiß sein. Bei stechenden Dornen allerdings wird einer rot und blutet.

Die Tiefen [amaqim] sind das Tal oder sich vertiefen, und Freude tief werden.

Zusammenfassend wäre zu sagen, dass die Blüte der Aufrichtigkeit kommen soll, mit großem aber zarten Duft, mit tiefen Freuden und hohen Höhen.

Schon früh wurden den Tugenden der Gottesmutter, der Vergleich mit der „Blume“ zugeteilt. Auch Josef, der Nährvater Jesu, wurde auf Bildern mit dem Symbol der Lilie gemalt.

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