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2. Kapitel Hohelied, Vers 2
ОглавлениеLutherbibel: Wie eine Rose unter den Dornen ist meine Freundin unter den Töchtern.
: כשושנה בין החוחים כן רעתי בין הבנות
k'shoshanah ben hachochim ken ra'jati ben habanot:
Malerisch klingt der Vers. Beleidigt er nicht die anderen Familienmitglieder, weitere Freunde. Nur die eine ist die „schönste“ und hat auch noch Dornen? Die wird wehrhaft sein. Die lobende Aussage auf der einen Seite, erzeugt einen Schatten auf der anderen, wo ungute Gefühle entstehen. Neid kommt auf. Der eine wird stolz, der andere fühlt sich minderwertig.
Für ein Lob sollte ein Grund vorliegen und es kann der Motivation dienen. Ein Stachel ist es – oder wird ein Ansporn daraus? Das Anpassen an den Rat bewirkt dann Freuden.
Wenn Jubeln ist, [sasonat] geschrieben wie Lilien (aber mit anderem Ende) sind da auch [shoshana] Rosen, mit Dornen? Nach Haken חכה [chaka] wird Ausschau gehalten. Das ist ein Angelhaken. Zuweilen wächst eine Liebe durch „Wehrhaftigkeit“, oder sie wird beendet. Bisweilen lässt sich „כ“ als „ch“ aussprechen. Ich finde ein weiteres Wort für חוחים [choachim] Schlupfwinkel in Felsspalten. Da sind die Dornen החוחים [hachochim], vielleicht ein Reiben daran. Die Dornen haben zweifach die Bedeutung, als „Spitze“ (im Sinn von punktgenau / gut) oder der Stachel zur Verletzung oder Verteidigung.
בין [ben] wurde übersetzt als „unter“, lenkt den Blick auf das was darunterliegt. Es heißt Zwischenraum, ist aber auch unterscheiden, bemerken, merken, verstehen, einsehen, kundig sein. Akustisch ist [ben] ähnlich, mit zählt, enthält, oder Sohn. Das würde hier nicht passen. Eine Lilie hat keine Dornen. Es gibt sie in vielen Farben, wie auch die Rosen.
Es wurde [banot] übersetzt mit Töchter, aber es hat eine Wurzel ähnlich wie בין, kann zu mehr verstehen und aufbauen werden.
Zustimmen [ken] soll bei Freundschaft sein. Anders kommt die Frage „wie“ [ken].
Zusammenfassend wäre zu sagen, dass mit Mut das Aufblühen unter den Dornen möglich ist. Bei Übel ist Einsicht und Belehrung nötig. Freundschaft oder Übel können in einer bestimmten Schreibart gleich sein, haben verschiedene Wurzeln, mal רעה mal רעע. Sie sehen gleich aus bei der Form רע.
Bei Freudvollem die Dornen bemerken? Die Rose hat sie. Gut ist, sich freuen über die Blüte, kundig die Haken bemerken, sich wehren gegen Übel.
Nur wie. Etwa im Fördern des Bösen? Das tritt eher als Lockung auf, als das Kreuz. Wie gern wird die Bequemlichkeit genommen. Nur die anderen haben das „Kreuz“ mit den Mühen und den schlechteren Lohn.