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Hohelied Kapitel 4, Vers 1

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Lutherbibel: Siehe meine Freundin, du bist schön! Siehe schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen zwischen deinen Zöpfen. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die gelagert sind am Berge Gilead herab.

הִנָּ֨ךְ יָפָ֤ה רַעְיָתִי֙ הִנָּ֣ךְ יָפָ֔ה עֵינַ֣יִךְ יֹונִ֔ים מִבַּ֖עַד לְצַמָּתֵ֑ךְ שַׂעְרֵךְ֙ כְּעֵ֣דֶר הָֽעִזִּ֔ים שֶׁגָּלְשׁ֖וּ מֵהַ֥ר גִּלְעָֽד׃

hinach japhah ra'jati hinach japhah 'enajich jonim

miba'ad letsamatech

sa'rech k-eder ha'izim shegalshu mehar gilead:

Sicherlich, jede Frau liebt es, gelobt zu werden und ist offen für Komplimente. Allerdings riecht „frau“ den Braten, wenn ein Mann mit lauter Loberei ankommt, die nicht lauter ist, sondern sie oft nur zweckgebunden vorschiebt. Doch wir Frauen wissen das bereits: Gäbe es keine die arbeitet, sehe es traurig aus in der Welt.

Unterschiedlich sind die Anreden zu Mann oder Frau. In der Dichtung verwischen sie in manchen Stellen, womit die Gleichheit der Geschlechter wiederhergestellt wurde. Trickreich wurde formuliert. Zuweilen wechseln die Wörter zwischen Hauptwort und Verb, das nicht durch Groß- oder Kleinschreibung erkenntlich ist. Es entsteht ein anderer Satz als der übersetzte. Zu lesen ist von einem weiblichen Schönheitswahn. Wer ist die angesprochene „Schönheit“ und wie heißt sie?

Abschnitt 1:

הִנָּ֨ךְ יָפָ֤ה רַעְיָתִי֙ [hinach japhah ra'jati] Siehe meine Freundin, du bist schön!

In der hebräischen Sprache kommen viele beschreibende Worte vor, meist als philosophische Begriffe. Über verschiedene Kulthandlungen wurde die Philosophie „gezeigt“, aber im Laufe der Zeit wurde der Sinn vergessen. Die Zeremonie bestand in Äußerlichkeiten, zwecks Gewinn und „Pflichterfüllung“. Im Herzen war weniger. Liebsein wurde so kaum eingeübt. Dann wurde, wie von den Propheten und Jesus vorausgesagt, der Tempel zerstört, und nie wieder aufgebaut.

Es ist die Rede von רעיתי [ra'jati] von der Freundin / Freundschaft. Da ist nicht nur der Standpunkt רע als Freundschaft. Die Wurzel kann verzweigen mit רעה oder רעע. Das wäre dann Übel. Da würde „schön“ nicht passen. Es ist so, dass bei falschen Ansichten die Sicht das Problem ist. Ein Säufer sieht Sucht als wichtig an, findet es schön, während sein Leben entgleist. י פה (nichts ist da) statt schön יפה.

Abschnitt 2:

הִנָּ֣ךְ יָפָ֔ה עֵינַ֣יִךְ יֹונִ֔ים [hinach japhah 'enajich jonim]

Siehe schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen

Es wird erneut betont, auf was bei der „Schönheit“ zu achten sei. הנך ist da wirklich Zustimmung zu dir, ja, doch הן [hen]. Was ist, wenn so geteilt wird: ה נך und die anderen vielleicht geschlagen werden. Das wäre bei einem Verb in Hiphil 1. Person Mehrzahl mit Wurzel נכה. Anmut, Schönheit ist חן [chén]. Da fehlt nur ein Stückchen von dem Buchstaben. Der Vers beschreibt malerisch die „Taubenaugen“. Vom anderen Standpunkt aus, ist das „Auge“ עין gleich lautend wie עין Blickweise. Dann ist „Taube“ [jona] nicht nur ein Federvieh, das im alten Tempel geopfert wurde. Es wird zum Verb, beschreibt ein Reifen (ausgären wie beim Wein). Der schäumt, wenn er jung ist. Wird er geklärt, ist kein Geflatter, sondern Haltbares.

Gehen wir zur „guten Absicht“. Schön wäre dies - auch in deiner Blickweise? Schön wär's, wenn die Ansicht ausgegoren wäre. Was sieht der andere, etwa „Haariges“?

Abschnitt 3:

מִבַּ֖עַד לְצַמָּתֵ֑ךְ [miba'ad letsamatech] zwischen deinen Zöpfen.

Es ist vom poetischen Text her nicht erkennbar, warum die Taubenaugen und die Zöpfe in andere Abschnitte getrennt wurden. Hinter oder zwischen heißt מבעד. Während oder doch ist ein anderer Wert, falls jemand bei מבעוד landet und daher mit den Worten zu rätseln anfängt. Während deiner „Zöpfe“. Was wird da verzapft. Die Verbindung kommt, weil durch derartige Hinweise in den Handschriften auf einen Wert hingewiesen wurde. Die Aussage passt: Eine aufgeschäumte Ansicht bedingt während oder doch מבעוד [mib'od].

Das zweite Wort, Zöpfe kann gelten für צמת zusammenziehen, aus לְצַמָּתֵ֑ךְ heraus geholt. Um das Wort im Lexikon zu finden, wird die Vorsilbe gekürzt und die Endung. Die zeigt an, dass zu einer Frau gesprochen wurde. Doch als „Zopf“ צמה muss erst ein Konstrukt gebildet werden, dass damit צמת entsteht. In dieser Form wiederum teilt sich [tsa met] lässt die Gedanken kommen was von welcher Seite hervorgeht.

Er hat „ihr“ zwischen die Augen geschaut, vom Schrecken überwältigt! Da würde mit harten "T" gesprochen מבעת. Wenn einer keine Brille hat, nicht gut lesen kann, sieht er מבער denkt an „dumm“, denn [ba'ar] wäre unwissend, brennt. Die gute und richtige Seite: בעד ist zugunsten.

Zwischen den einzelnen „Blickweisen“ was denn übel oder gut wäre, wo etwas schön sei oder nichts käme, gibt es viele Zöpfe zu ordnen. Nicht nur die mit Haaren.

Abschnitt 4:

שַׂעְרֵךְ֙ כְּעֵ֣דֶר הָֽעִזִּ֔ים [sa'rech k-eder ha'izim] Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen

Das gleiche Wort שער für Haar ist „Werte“. Die Werte sollten mit Ordnen der Stärken sein, nicht mit struppigem Aussehen wie eine Herde von Ziegen. Dazu ist gleich geschrieben wie Haar, ein Verb [shi'er] vermuten oder annehmen, abschätzen. Dein Vermuten wäre wie? Wer da meint, mit einer romatischeren Übersetzung wie Lockenschleier die Frau schöner werden zu lassen, findet vor lauter Haaren die Ordnung nicht.

Abschnitt 5:

שֶׁגָּלְשׁ֖וּ מֵהַ֥ר גִּלְעָֽד׃ [shegalshu mehar gilead:] die gelagert sind am Berge Gilead herab.

Normal wird Hebräisch von rechts nach links gelesen. Bei diesem geteilten Satz, bei dem ständigen Wechsel der Seite je Schriftart, steht der kleine Abschnitt links. So kommt das hebräische Satzendezeichen „:“ mal rechts, mal links daher.

Ziegen sind eigenwillig, sind schwer zu hüten, heißen עִזִּ֔ים [izim]. Als philosophischen Satz geht die Reihe mit den Stärken. Die werden vermutet. Die bleibenden Stärken bringen in die Höhe. Da rollt es ewig oder eben bis ... [gal ad], oder am Berge Gilead.

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