Читать книгу Halbmutanten - Mahatma Vishidhu Nich - Страница 7

Geleitwort

Оглавление

von R. A. Wilson

Mahatma Nich und ich haben uns vor einiger Zeit in Irland kennen gelernt – und er hat mir seine irre Theorie der Halbmutanten vorgestellt. Eines Abends saßen wir in unserem Pub, jeder ein Glas frisch gezapftes Guinness in der Hand, als ich ihn beschwor: „Mahatma, das ist so verrückt, das musst Du veröffentlichen - auch wenn Du mich darin nicht erwähnt hast, sondern nur Tim Leary, du Scheinheiliger! Wenn Du dieses Manuskript an einen Verlag schickst, schreibe ich Dir auch ein Geleitwort, versprochen!“ Und so habe ich dieses Geleitwort in der Erwartung verfasst, dass er sich bei mir wohl bald melden wird. Es ist 1987 anno dominae, im Jahr unserer lieben Frau. Und eine Antwort habe ich von ihm bis heute noch nicht erhalten. Ich weiß nicht, ob der Mahatma sein Buch jemals veröffentlichen wird, und ob es daher jemals DICH geben wird, liebes lesendes Wesen, das diese Zeilen wahrnimmt. Vielleicht bin ich dann auch schon tot oder die Erde ist in Krieg und Wahnsinn verfallen und wird von Affen beherrscht - halt, ich wollte ja von der Zukunft sprechen! Ich bin sicher, dass Mahatma Nichs Buch „Halbmutanten“ eine Zukunft haben wird.

Seine Mischung aus dadaistischer Verwechslung und uneingestandener Weisheit machen es zusammen mit seiner ungeheuren Belesenheit einzigartig. Man muss ihn daher auf eine Stufe mit Raoul Hausmann, Kurt Schnitters und William Borroughs stellen – vielleicht ist Mahatma Nich ja eine weitere Entdeckung, die auf meinem Mist gewachsen ist!

Der Mahatma und ich haben uns oft über die Frage unterhalten, warum so wenig Menschen ihre besonderen Fähigkeiten entwickeln. Ob man es vielleicht mit Gurdjeffs Begriff des „Kundabuffers“ erklären kann, das ja eine Art Sperre darstellt, einen evolutionären Schutz bietet, der dann irgendwann im Verlauf der weiteren Evolution (so sie denn stattfindet!) wegfällt. Oft haben wir aber auch einfach zusammen getrunken und gelacht und mit dem grünen Mann einen durchgezogen.

Ich denke gern an die Gespräche mit Mahatma Nich, Schelm und Schamane ohne Scham und Tränen, zurück, vor allem aber an unsere gemeinsamen Besuche des Bloomsdays in Dublin und unsere gemeinsamen Joyce-Abende. Leider hatten wir seitdem keinen Kontakt mehr und so kann ich nur hoffen, das dieses Geleitwort seinen richtigen Platz findet, um DICH, liebe Leserin und lieber Leser, in diese wunderbar-verrückte Welt des Mahatmas und seiner Halbmutanten hineinzuziehen.

Das Buch von Mahatma Nich ist ein kleines, aber sehr kostbares Schmuckstück aus der Hand eines Meisters der ontologischen Guerilla. Es lädt ein zum absichtslosen Passagieren, doch passt man nicht auf, ist alles schon passiert. Wie Heraklit sagt: „Honig ist bitter und süß.“

R. A. Wilson, Dublin, Irland (deutsch von Manni Zöllner)

Halbmutanten

Подняться наверх