Читать книгу Maike Jarsetz' digitale Dunkelkammer - Maike Jarsetz - Страница 69

Aber zu Beginn der Korrekturen warten noch andere Aufgaben. So haben digitale Bilder häufig Fehler. Dazu gehören Staubflecken auf dem Chip, ein Bildrauschen durch hohe ISO-Werte, Verzeichnungen oder Vignettierungen, die objektivbedingt sind, oder fehlende Schärfe. Nicht alle diese Fehler erkennt man auf den ersten Blick. Aber viele von ihnen entstehen unter typischen Bedingungen, die Sie oftmals schon in den EXIF-Daten, den Kameraeinstellungen des Bildes, erkennen können. Wenn Sie also auf die Suche nach Bildern gehen, die eventuell verrauscht, verwackelt oder verzerrt sein könnten, nutzen Sie doch die Filtermöglichkeiten, die Ihnen in der Bibliothek von Lightroom oder der Bridge von Photoshop zur Verfügung stehen.

Filtern Sie dort nach hohen ISO-Werten, um die Bilder zu finden, die Sie auf ein Rauschen überprüfen wollen. Suchen Sie nach offenen Blendenwerten (das sind die kleinen Zahlen) oder langen Belichtungszeiten, um die Bilder zu selektieren, die in der Schärfe problematisch sein könnten. Auch die Motive, die am besten mit den Objektivkorrekturen in Verzerrung und Vignettierung korrigiert werden sollten, können Sie über eine Filterung finden. Sicher haben Sie schon festgestellt, dass manche Ihrer Objektive stärkere Verzeichnungen aufweisen als andere – auch nach den Objektivdaten können Sie in den Metadaten Ihrer Bilder suchen.

Hierbei können Sie auch verschiedene Filterkriterien miteinander kombinieren. In Lightroom wählen Sie über die Spaltenköpfe [A] die Kategorien und addieren per Klick mit gehaltener -Taste verschiedene Kriterien [B]. In der Bridge aktivieren Sie die Filterkriterien einfach durch ein Häkchen [C].

Nur die Bilder mit Retuschebedarf müssen Sie noch optisch selektieren. Aber auch Staubflecken ziehen sich oft über eine Serie von Bildern. Da ist es hilfreich, dass man Entwicklungsschritte auch synchronisieren oder gleichzeitig ausführen kann. Welche Strategien Ihnen wertvolle Zeit bei der Entwicklung sparen, erfahren Sie in Abschnitt 3.2 – jetzt geht es erst mal mit den Basiskorrekturen los.

Auf die Aufgaben, die da kommen, sollten Sie nun bestens vorbereitet sein. Auf den nächsten Seiten finden Sie aufeinander aufbauende Workshops, die Ihnen zeigen, wie Sie sich Schritt für Schritt an die optimale Entwicklung Ihres Motivs herantasten.

Abb. 3.4: Die Lightroom-Bibliothek und die Bridge von Photoshop ermöglichen Filterungen auch nach Kameradaten. So sortieren Sie Ihre Bilder für die Bildentwicklung. Filtern Sie nach:

 hohen ISO-Werten, um verrauschte Bilder zu suchen [D]

 langen Belichtungszeiten, um diese auf Verwacklung zu überprüfen [E]

 Werten für offene Blenden, um dort die Schärfentiefe zu überprüfen

 kritischen Objektiven, um deren Objektivfehler zu korrigieren