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Feenstaub

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Nur die Augen waren zu sehen. Der Rest des Gesichts wurde von einer graugrünen Maske verborgen. Große Hände in Gummihandschuhen entfernten die Bettdecke von meinem Körper, und ich drehte den Kopf zur Seite, weil das Gesicht mit der Maske mich ängstigte. Ich hörte den Atem der Person gedämpft durch das Gewebe, wich einem möglichen Augenkontakt aus und blickte durch die Glasscheibe an der Wand in das benachbarte Krankenzimmer zu den anderen Kindern, von denen ich getrennt wurde. Ich weinte leise, weil einige Krankenschwestern genervt waren, dass ich so viel weinte. Ob diese Frau im Schutzkittel es auch war, erkannte ich nicht. Sie schob wortlos mein Nachthemd hoch und eine Bettpfanne unter meinen Po. Aber ich konnte nicht Pipi machen.

Die Bewegung schmerzte, und die Augen, die mir fremd waren, sahen zur Wanduhr über der Trennscheibe.

»Ich komme später wieder«, sagte eine Stimme, die ich nicht kannte, und die vermummte Gestalt verließ mein Isolationszimmer. Ich schaute auch zur Uhr. Hörte sie ticken, sah den Sekundenzeiger sich mindestens acht Mal um die mittlere Achse drehen, vernahm die Stimmen der anderen Kinder, die nebenan spielten. Meine Hüften schmerzten, untenrum entblößt, wurde mir kalt. Das Nachthemd klemmte zu einem krausen Stoffwulst geformt unter den Achseln. Ansonsten war ich nackt. Ich konnte die Arme nicht bewegen. Sie waren gefangen im Schmerz der Hände, Finger, Ellenbogen und Schultern. Alle Gelenke taten sich zusammen, auch die unteren Extremitäten, und fesselten mich, sodass ich mir vorkam wie ein gefangener Fisch, vorbereitet auf einem Tresen, um seziert zu werden. Ich hörte Stimmen vor der Tür und ein Rascheln. Ich konnte immer noch nicht Pipi machen, obwohl meine gefüllte Blase schmerzte. Sonst wird sie punktiert, hatte eine Schwester am Morgen gesagt, und ich weinte, weil ich Panik vor Spritzen bekam. Die Tür öffnete sich, und ich presste im Unterleib, aber es flossen nur die Tränen. Die Gestalt schaute mich mit den wunderschönsten Augen an, die ich kannte und kenne. Sie waren graublau, ganz anders als meine, die je nach Licht mal braun oder grün aussehen.

»Alles wird gut, mein Spätzchen«, sagte Mama hinter ihrer Maske, und ich wusste, sie lächelte mich an. Sie trug einen ähnlichen Kittel wie die Schwester, und ihre zarten schlanken Finger waren ebenfalls mit Gummi bedeckt. Mama streichelte mir sanft über die Haare und lockerte den Stoffwulst unter meinen Achseln. Ihre behandschuhten Finger strichen zart über meine Hüftknochen.

»Lass einfach los, Muckelchen«, flüsterte sie, und ich sah sie an, weinte vor Erleichterung und konnte endlich Wasser lassen. Mama zog die Bettpfanne vorsichtig unter mir weg, hielt sanft mein Becken, damit ich nicht abrupt auf die Matratze sank und bedeckte behutsam meinen nackten Körper. »Bald haben wir die Ergebnisse, mein Spatz, dann kannst du wieder zu den anderen Kindern.«

»Und wann kann ich nach Hause, Mama?«

Ich wollte mich aufrichten und in ihre Arme legen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Mama las meine Gedanken. Sie setzte sich auf die Kante des Bettes, obwohl das streng verboten war, schob vorsichtig ihre Hände hinter meinen Rücken und zog mich an sich. Sie wog mich in ihren Armen, summte eine Melodie und flüsterte leise: »Bald, mein Muckel, sobald wir wissen, was du hast. Bald kannst du nach Hause …«

Und sie hörte auch nicht auf, als die Schwester die Tür aufriss, sich eine Papiermaske vor den Mund hielt und Mama aufforderte, von meinem Bett wegzutreten.

Leg schon mal die Handtücher auf die schönsten Wolken

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