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Der aktuelle Stand der Dinge

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In den vergangenen drei Jahren hat sich die Anzahl der Suchanfragen im Internet zum Thema Menopause verdreifacht – und das ist kein Wunder, denn laut der unabhängigen britischen Wohlfahrtsorganisation Nuffield Health befinden sich derzeit in Großbritannien rund 13 Millionen Frauen in der perimenopausalen oder postmenopausalen Phase. Aufgrund des Bevölkerungsanstiegs, der aus der ersten und zweiten Welle der geburtenstarken Jahrgänge resultierte, haben derzeit schätzungsweise mehr als 50 Millionen Frauen und Menschen, denen bei der Geburt das Geschlecht „weiblich“ zugewiesen wurde, in den USA das Durchschnittsalter für die Menopause erreicht.1 Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl wohl vervierfachen.2 Dennoch werden die Menge und die Vielfalt der Symptome ebenso wie die Bedürfnisse aller, die sich in der Perimenopause und Postmenopause befinden, weder in der Forschung, noch in der Gesundheitsbildung oder den Ausgaben im Gesundheitswesen abgebildet. Würden Männer mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachen, unter kognitiven Störungen leiden und mit eingeschrumpelten Penissen leben müssen, wie viel Geld würde dann wohl bereitgestellt? Es gäbe sicherlich keine weltweiten Engpässe bei der Hormonersatztherapie wie es derzeit der Fall ist. Nach der Menopause bleibt uns schließlich immer noch ein Drittel unserer Lebenszeit, und die Auswirkungen der Hormonumstellung während der Wechseljahre begleiten uns durch all diese Jahre. Im Verhältnis dazu wird viel zu wenig auf diesem Gebiet geforscht.

Da in den vergangenen Jahren Themen wie die Periode und Fehlgeburten in den Vordergrund gerückt sind, beginnt die Menopause gerade erst an Aufmerksamkeit zu gewinnen. Stars wie Michelle Obama, Ulrika Jonsson, Meg Mathews, Louise Minchin und Michelle Heaton haben über ihre Erfahrungen mit der Menopause berichtet und erhielten dafür ein hohes Maß an Lob und Unterstützung. Die Psychologin und Menopausen-Expertin Diane Danzebrink hat die gemeinnützige Organisation Menopause Support (in Großbritannien) gegründet und ist die Triebfeder der Kampagne #makemenopausematter, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Wissen von Hausärzten über die Menopause zu fördern, die Menopause im Sozialkundeunterricht für Teenager zu thematisieren und das Bewusstsein am Arbeitsplatz für das Thema zu schärfen. Sie setzt sich auch dafür ein, dass Arbeitgeber entsprechende Richtlinien entwickeln, um Angestellte besser unterstützen zu können. All dies ist dringend erforderlich. Wer sich traut, mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt über die Symptome zu sprechen (viele tun dies jedoch gar nicht erst), erhält häufig veraltete Ratschläge, da die meisten Mediziner nicht ausreichend geschult sind, um Wechseljahresbeschwerden, also menopausale Symptome, als solche zu erkennen und zu behandeln. Das liegt auch daran, dass im Studium nur wenig über die weibliche Gesundheit gelehrt wird, was über die fruchtbaren Jahre hinausgeht. Man könnte also fast meinen, dass unsere Gebärmutter nur so lange von Wert ist, wie wir darin ein neues Leben austragen können. Die British Menopause Society schätzt, dass rund ein Drittel aller Frauen sogar die Hälfte ihres Lebens in der Postmenopause verbringen werden – und dennoch werden ihre Bedürfnisse im Gesundheitswesen nahezu übersehen.

All dies kann tiefgreifende Auswirkungen haben. Mit Partnerschaften kann es rapide bergab gehen, die Arbeitsleistung kann sinken und 10 Prozent der Betroffenen überlegen sogar, aufgrund der Symptome die Arbeit ganz aufzugeben. Die Gesundheitsrisiken steigen, ebenso wie die Selbstmordgefahr. Das Durchschnittsalter für die Menopause ist 51 Jahre, und die britische Telefonseelsorge berichtet, dass die Altersgruppe mit der höchsten Selbstmordrate bei Frauen zwischen 50 und 54 Jahren liegt. Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sie sind ein natürlicher und normaler Vorgang. Gleichzeitig sind sie aber eine Lebensphase, in der wir fundierte und hilfreiche Unterstützung benötigen. Dank dem passionierten und unermüdlichen Einsatz von Frauen wie Diane sehen wir auf diesem Gebiet endlich lang ersehnte Fortschritte.

Superpower für die Wechseljahre

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